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18.08.2011, bis Ulm

Heidenheim
Am Morgen war ich nicht recht munter. Ich fühlte mich total schlapp. Das Wetter war trüb und mies. Ich fand in der nahen Ortschaft eine Norma, kaufte Milch und Limo und radelte weiter. Leider war das alles Industriegelände und alles war Scheiße, bäh.

Heute abend wollte ich mir einen dicken Ast oder Prügel mit ins Zelt nehmen, damit ich mich wenigstens wehren konnte, sollte plötzlich eine Wildsau im Zelt stehen.

Ziegen in Heidenheim
Aber erst mal fanden sich nur Ziegen.

Ich machte Mittag in einem Kaff, von dem ich vergessen habe, wie es hieß. Das Essen schmeckte mir nicht, nicht mal das Radler schmeckte mir, obwohl's ein Warsteiner war, ich war total erschöpft, das Kaff gefiel mir nicht und die Leute waren so blöd - ich war halt nicht ausgeschlafen.

Ich radelte einfach weiter. Es blieb mir ja auch nichts anderes. Das Wetter wurde dann wieder heller und die Sonne stach gnadenlos runter. Ich hatte schon voll den Wasserbauch vor lauter Trinken, aber trotzdem hatte ich noch Durst.

Es wurde unerträglich heiß und ich hatte einen satten Sonnenbrand an den Armen, obwohl ich mir so fett Sonnenmilch draufgeklatscht hatte, dass es gar nicht mehr einzog und ich ganz weiß war.

Ich schob die B30 entlang Richtung Ulm und wurde dort bald über den Haufen gefahren. Dazu war es derartig heiß, dass ich, um meine verbrannten Arme vor der Sonne zu schützen, auch noch die Jacke anzog. Schließlich hockte ich mich - völlig erschöpft - im Schatten vom Landgasthof Krone, kurz vor Ulm und hechelte eine Weile vor mich hin.

Ich schob an der B30 dann noch um die Kurve, aber danach wurde es mir einfach zu gefährlich: Weit und breit weder ein Rad- noch ein Schotter- oder Feldweg, dazu die Bundesstraße nur 2-spurig und die Autos rauschten nur so dahin. Also bog ich von der Hauptstraße ab, irgendeiner kleinen Siedlung entgegen. Leider war das nur ein größerer Hof und ab dem Hof ging es nicht mehr weiter. Die Bauern erklärten mir, über welche Felder ich fahren musste. Da schob ich übers Feld einen Berg hoch. Auf der anderen Seite des Berges fand sich dann zum Glück wieder eine asphaltierte Straße, die rauschte ich runter.

Die Gegend um Ulm ist echt total skurril: Da gibt es Ortschaften mit lauter Neubauten an Einfamilienhäuschen, überall stehen bonzige Autos in den Garagen, aber es ist kein Mensch auf der Straße. Wenn es Läden gibt, dann sind es Kunststofffenster-Hersteller, Heimdekor, Grafiker und Werbeagenturen, Versicherungen - aber keine Lebensmittelläden, wo man mal ne Milch oder ne Limo kaufen könnte! Mit meinem riesigen Durst kam mir das regelrecht gespenstisch vor: Da radel ich durch ein Dorf voller Läden, hab 100€ in der Tasche und schaffe es nicht, auch nur einen halben Liter Wasser zu kriegen!

Auf der anderen Seite des Berges kam ich in Talfing raus, auch so eine Bonzensiedlung. Hier gab es aber wenigstens einen Netto. Dösig saß ich vor dem Netto im Schatten und futterte die Salami, die ich mir gekauft hatte, um meinen Salzhaushalt wieder auszugleichen. Ich schwitz nämlich am Tag rund 4 Liter Limo raus und schwitz mir damit das ganze Salz aus dem Körper.

Donaugrund
Dann kam ich runter an die Donau. Der Donaugrund ist ja echt wunderschön!

In Ulm konnte ich aber nicht zelten, so radelte ich auf der anderen Donauseite wieder stadtauswärts bis ich an ein paar Maisfelder kam und Wiesen, wo ich dann mein Zelt aufschlug. In dieser Nacht bekam ich keinen Besuch und ich schlief auch ganz super!

52 km hatte ich heute geschafft. War ja bisher direkt mein Highscore!

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