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Daimones in der antiken, griechischen Vorstellung

Ein Daimon galt bei den Griechen als ein Zuteiler des Schicksals, des bösen sowie des guten Schicksals.

Auch verstand man den Dämon in seiner Funktion als Schicksalsbringer als Mittler zwischen den Göttern und den Menschen.

In der griechischen Vorstellung befand sich zwischen dem Mond und dem Erdboden der Raum, in dem sich die "daimones" aufhielten. Um auf der Erde bestehen zu können, schrieb man den Dämonen die Fähigkeit zu, einen Körper anzunehmen.

Auch verstanden die Griechen unter einem "daimon" einen Gott ohne Namen. Oft wurden damit Kräfte beschrieben, denen man keine bestimmte Götter-Persönlichkeit zuordnen wollte. Im Gegensatz zu den Göttern sollten "daimones" zu Schmerz, aber auch Lust fähig sein.

Dämonen in der altägyptischen Mythologie

Bei den alten Ägyptern gab es im Pantheon einige überirdische Figuren, die wir nach heutigem Verständnis als "Dämonen" begreifen würden (z.B. Seth). Dem Ägypter war die Einteilung in Götter und Dämonen allerdings fremd, in der altägyptischen Sprache gibt es für "Dämon" auch kein Wort.

Die zwielichten Gottheiten bevölkerten nach altägyptischem Glauben die Unterwelt oder die Erde, dort bevorzugt Randgebiete der menschlichen Zivilisation, z.B. Gräber, Wüsten, Ödeneien.

sumerische und babylonische Dämonologie

Die Väter des Dämonenglaubens sind wohl die alten Babylonier und Sumerer. Bei ihnen gab es unüberschaubar viele Dämonen, die alle möglichen Ungeschicke brachten, meist Krankheit oder Tod. Die bekanntesten alt-sumerischen Dämonen dürften Pazuzu und Lammaschtu darstellen. Leichenplätze galten als ihre Wohnstätte. Man wollte solchen Orten nicht zu nahe kommen, um von den sich dort befindlichen Dämonen nicht besessen zu werden, also sich nicht mit entsprechenden Krankheiten zu infizieren. Krankheiten galten als eine Besessenheit durch einen Krankheiten-Dämon.

Mit dieser Begrifflichkeit des ansonsten ungreifbaren Übels "Krankheit" konnten die Menschen nun agieren. Sie erfanden Rituale und Exorzismen, die auch oft tatsächlich halfen, da die Zutaten medizinische Wirkung hatten. Über die Begrifflichkeit "Dämon" konnte man also ein Übel artikulieren, es greifen und damit handeln, z.B. es bekämpfen oder es einem Feind schicken.

Die Ausübung von Schwarzmagie, also die Beschwörung von Dämonen zum Schaden eines anderen, war im alten Babylon bei Todesstrafe verboten.

Im sumerischen Raum verstand man die Naturgewalten als Dämonen. Sie bedrohen das Leben der Menschen. Auch jede Art von Krankheiten wurden als Dämonen interpretiert. Gegen sie fand man bald das Feuer als hilfreiches Mittel (Desinfektion). So gab es zwei verschiedene Beschwörungsrituale, einmal die Beschwörung Surpu (Brand) und zum anderen Maqlu (Verbrennung).

Dämonen in der Bibel

Im Judentum galten Krankheiten als eine Strafe Gottes. Dennoch fungierte - nach babylonischem Vorbild - der Dämon als der Überbringer und Verursacher der Krankheiten, z.B. Satan bei Hiob oder Asmodeus, der einer Frau nacheinander alle 7 Männer tötet.

Asmodeus, die lateinische Form von Aeshma Daeva war einer der Daevas unter der Führung Ahrimans. Die Daevas galten im persischen Raum als dem Menschen relativ freundlich gesinnte Geister, bei den Juden dann als Menschenfeinde. Das liegt auch daran:

Eines Volkes Götter sind meist des feindlichen Volkes Dämonen.

Die Besessenheit durch Dämonen taucht im Neuen Testament dann mehr bei geistigen/seelischen als bei körperlichen Krankheitssymptomen auf. Im neuen Testament wird der Dämon als unreiner Geist verstanden.

Mit dem Christentum prägte die biblische Interpretation unser europäisches Dämonenverständnis.

Siehe auch: Dämonen im christlichen Weltbild

Seit Jesus aus dem verrückten Gerasener die "Dämonen" ausgetrieben haben will werden bis in die heutige Zeit (manche) Neurosen, Psychosen, Epilepsieanfälle, Schizophrenie, Raserei bis hin zu abartigen Verhaltensmustern (z.B. Amoklauf) als Besessenheit durch Dämonen interpretiert. Dementsprechende Exorzismen werden seitdem betrieben. Heute beschränkt sich die Christenheit größtenteils nur noch auf unspektakuläres "für den Besessenen beten".

Frühe Christen schrieben den Dämonen noch einen Körper zu und meinten auch, dass sie sich deswegen von etwas ernähren mussten. Im Detail bestand ihre Nahrung aus dem Rauch heidnischer Opfer.

chinesisches Dämonen

Im fernöstlichen und chinesischen Raum stellte man sich Dämonen als ruhelose, umherirrende Geister von bösen Toten vor, die durch die Träume der Menschen geistern, als Spuk erscheinen oder Krankheiten hervorrufen.

In Bergen, Wäldern und besonders Grabstätten halten sie sich besonders gern auf.

Die chinesischen Dämonen gelten als ängstlich und dumm. Mit Lärm glaubte man sie zu vertreiben.

Dämonen im Islam

Im Islam wird unterschieden zwischen Satanen und Dschin. Letztere gelten sogar als gut, sofern sie sich für Allah entscheiden. Auch ist nie so ganz klar, ob ein Dschin nun ein rein geistiges, mythologisches Wesen sein soll oder auch ein Mensch. So mancher absonderliche, seltsame oder fremde Mensch wurde als Dschin verstanden.

Spuk und Gespenster

Die Spukdämonen finden sich in folgende Kategorieren unterteilt:

In manchen Mythologien werden die Dämonen auch als die Seelen toter Menschen verstanden. Besonders wenn ein Verstorbener nicht nach den üblichen, religiösen Gebräuchen bestattet wurde, fürchtete man ihn als "Wiedergänger" oder Dämon verwandelt.

Dämonen der Neuzeit

Die Seite www.daemonen.de beschäftigt sich mit den eher visuellen Dämonen der Fantasie, die in Literatur und Film anzutreffen sind. Alle Facetten des Unbehagens, Ängste und unschönen Gefühle werden hier in monsterartigen Figuren verkörpert, die natürlich entsprechend bestialisch handeln und stets nur Mord und Totschlag im Sinn haben.

Der Dämon wird hier zur Darstellung unserer Ängste, was immer das auch ist. Er erfüllt damit denselben Zweck wie zu den Zeiten Babylons: Er macht etwas Unbekanntes greifbar und wird in seiner Artikulation eines aus dem Bewusstsein verdrängten (Angst)Gefühls ein Ansatzpunkt zur Therapie. Das kleine Kind kriecht aus Angst vor Dämonen ins Bett der Eltern, die es vor dem Ungeheuer schützen sollen. Dabei ist der Dämon nur ein unbewusster Ausdruck der Einsamkeit, die damit aber ebenfalls erschlagen ist.

Es gibt also folgende Verständnisse von Dämonen:

Dämonen werden gern als in Horden auftauchende Wesen gedacht. Ihre Zusammenarbeit ist oft derartig aufeinander abgestimmt, dass man den einzelnen Dämon nicht mehr als Individuum verstehen kann.

Vielleicht sollten wir uns etwas mehr um unsere Dämonen kümmern?
Lasst sie uns nutzen!

Na, dann gleich weiter zu: Dämonen im Satanismus



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