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Die biblische Version der Schöpfungsgeschichte ganz zu Anfang der Genesis erzählt die Schöpfung seltsamerweise zweimal hintereinander.
Sie bestand ganz offensichtlich einmal aus zwei einzelnen Schöpfungsgeschichten, die im Nachhinein zu einer zusammengefügt wurden. Naheliegenderweise kommen die beiden Geschichten auch von zwei Autoren, bzw. von zwei unterschiedlichen Quellen.
1. Mose 2,4 ist ein Binde-Satz, der vermutlich von einem Lektor im Nachhinein eingefügt wurde - von demjenigen, der die beiden Geschichten zu einer verwob. Da hat nun Gott alles geschaffen einschließlich des Menschen, er ist müde von seinem Werk und legt sich zur Ruhe, es ist der 7. Tag und die Sache ist nun endlich abgeschlossen:
4. So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.
fertig - Ende.
Es war zu der Zeit, da Gott, der Herr, Erde und Himmel machte.
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Dieser Verweis, dass es hier nicht weiter geht, sondern wir noch einmal zurück drehen an die Stelle, als Gott erst bei der Erschaffung der Erde und des Himmels war, ist notwendig, um die "2. Schöpfungsgeschichte" flüssig in die 1. einzuschieben.
Abgesehen von der inhaltlichen Bruchstelle werden auch verschieden Bezeichnungen für "Gott" verwendet. In der Luther-Bibel fällt es weiters gar nicht auf, denn dort heißt es bis 1. Mose 2,3 "Gott", anschließend "Gott, der HErr". Aber in der (ziemlich holprig zu lesenden) Interlinear-Übersetzung wird es deutlich:
1. Mose 2,3: Und es segnete Elohim den Tag, den siebten, und er heiligte ihn, ja an ihm feierte er, infolge all seines Werkes, das er geschaffen, Elohim, durch Wirken. 4. Dies sind die Entstehungen der Himmel und der Erde bei ihrem Geschaffenwerden. Am Tag des Machens JHWH Elohim Erde und Himmel, da alles Gesträuch des Feldes noch nicht wurde... |
Im Folgenden wird Gott dann eine Weile durchgehend "JHWH Elohim" genannt bis ins 3. Kapitel. Als sich die Schlange mit der Eva unterhält, sprechen sie wieder nur von "Elohim" ohne Jhwh.
Es liegen also zwei verschiedene Götterbezeichnungen vor, eventuell sogar zwei verschiedene Göttervorstellungen? |
Die Gelehrten streiten sich ja seit einer guten Weile um den Begriff "Elohim". Die Endsilbe "-im" [iym] bedeutet nämlich den Plural, wie das zum Beispiel bei den Cherubim und den Seraphim (die Engel) der Fall ist - oder eben bei "Elohim" . "Elohim" heißt also gar nicht "Gott", sondern "Götter" - dabei gibt es im Judeochristentum doch bloß einen (1)?
Als der Begriff "Elohim" auf kam, war das noch anders: Da gab es durchaus viele Götter, daher auch der Plural.
Der Singular zu Elohim ist Eloha. |
Da versuchten nun die Theologen zu deuten, dass es sich um einen Pluralis majestatis handeln könnte, beziehungsweise dass mit der Mehrzahl die besondere Größe des 1 Gottes Jhwh betont werden sollte und lauter derartiger Interpretationen, dabei ist das Vorhandensein mehrerer Götter doch ganz offensichtlich, weil ja Gott selbst sagt: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben."
Wir lesen in der Interlinear-Übersetzung:
2. Mose 20,1: Und es redete Gott (Elohim) alle die Worte, dieselben, sagend: Ich bin Jhwh dein Gott (Elohika), der ich herausgeführt dich vom Lande Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft. Nicht sei(en) dir Götter (Elohim) andere(r) gegenüber meinem Antlitz. |
Es sagt also Gott von sich selbst: "Ich bin Jhwh Elohika", also "dein (einzelner) Gott" (Singular). Er selbst nennt sich nicht "Elohim". Dafür aber bezeichnet er die Götter, die man nicht haben soll, genauso mit "Elohim", wie er selbst genannt wird.
Es hilft nichts: Das Wort "Elohim" heißt nicht "Gott", sondern definitiv "Götter". Damit gemeint sind Götter, also viele Götter, mehrere Götter, irgendwelche Götter. Dann heißt auch das 1. Kapitel, die Schöpfungsgeschichte, nicht: "Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde...", sondern es steht dort: "Am Anfang schufen die Götter die Himmel und die Erde..." - aber welche Götter?
Die Idee der Schöpfung kursierte ja nicht nur bei den Juden, sondern sie war damals überall in der bekannten Welt die gängige Vorstellung, wie die Welt entstanden war - auch bei den polytheistischen Völkern und besonders bei den damaligen Weltmächten Babylonien (Sumer, Akkad) und Ägypten, die die gesamte Kultur Kleinasiens und Nordafrikas prägten. Die beiden mächtigen Hochkulturen waren natürlich auch philosophisch einen Schritt weiter und hatten umfangreiche Götter-Epen zur Weltentstehung.
In Sumer gab es mehrere Schöpfungsgeschichten. Da sich aber schließlich die Stadt Babylon als das Zentrum im Lande durchsetzte, gewann auch der babylonische Stadtgott Marduk sehr an Ansehen und Einfluss. Man nahm die alten Mythen, die dort schon seit Jahrhunderten erzählt wurden, und setzte den Marduk in die Hauptrolle. Das Epos aus Babylon hat in etwa folgenden Inhalt:
Am Anfang gab es nur das Wasser, den Ur-Ozean. Man dachte ihn sich als etwas Göttliches und stellte fest: Es handelt sich um ein Götter-Ehepaar, nämlich die große Mutter-Meerin Tiamat und ihr Gemahl, der Süßwasser-Gott Apsu. Die lagen in intimer Vereinigung als der Ur-Ozean über der ganzen Erde. Dann aber brachte die Meerin Tiamat Kinder hervor, nämlich all die Götter. Deren gab es eine ganze Menge, zuerst Lachmu und Lachamu, danach An(u), Inanna (Ischtar, Aschera), Enlil (Ea, Enki), Ninhursanga, Ninmach, Kingu und viele mehr. Außerdem gebar Tiamat auch große Fische und Seeungeheuer.
Weil nun aber diese Götter einen rechten Lärm veranstalteten, konnte ihr Vater Apsu nicht schlafen und auch Mutter Tiamat regte sich auf in Unruhe. Das Meer Tiamat wurde unruhig und beschloss, ihre göttlichen Kinder wieder zu vernichten. Dies aber wurde den jungen Göttern zugetragen. Sie waren höchst erschrocken und beriefen einen Rat ein. Ihr Oberster, der weise Ea wusste aber eine Lösung. Er zog sich mit seiner göttlichen Gemahlin in sein Gemach zurück, und die beiden zeugten einen Sohn, den großen Gott Marduk. Marduk war gleich schon erwachsen bei seiner Geburt und besaß eine phänomenale Stärke. Er hatte 4 Augen und 4 Ohren und überwachte damit alle Himmelsrichtungen der Welt. Alles war ihm bekannt, alles konnte er sehen. Darüber hinaus strotzte er vor Macht und die Winde waren ihm untertan. Dieser göttliche Recke sollte nun die Götter vor ihrer wütenden Meeres-Mutter schützen. Die Gottmeerin Tiamat hatte davon gehört und rüstete sich nun ihrerseits auf. Sie brachte aus sich 11 fürchterliche Ungeheuer hervor, unter ihnen den Skorpionmenschen, den Leviathan und den (großen) roten Drachen, deren Blut bestand aus Gift und ihre Zähne waren so spitz wie Speere. Da zog Marduk also gegen die Tiamat und stellte sie zum Kampf. Sie plusterte sich fürchterlich auf (wahrscheinlich ein Tsunami), tobte und brauste und wollte Marduk verschlingen. Dieser aber ließ den Sturmwind in sie fahren und dadurch gelang es ihm, das Meer in 2 Hälften zu teilen wie eine Muschel. Damit hatte Marduk die Tiamat getötet, besiegt und nun auch geteilt. Damit Tiamats Wasser nicht wieder ineinander fließen konnten, stellte er Wächter auf, die die Tore im Himmel bewachten, in denen der obere Teile Tiamats eingesperrt war (der sog. "Himmelsozean", aus dem der Regen fällt). Ihr irdischer Teil bildete unterdessen das Meer auf der Erde, wie wir es heute noch kennen. Der große Marduk stand aber als Sieger über dem Wasser und wurde als der Retter der Götter von diesen als Führer akzeptiert, so dass ihm die "Schicksalstafeln" (Lenker des Schicksals) übergeben wurden und er zum Gott der Götter ernannt wurde. |
So weit die babylonische Geschichte der Ur-Welt, in der die Götter lebten, die später die Menschen als ihre Diener erschufen. Diese Geschichte gibt es in allerlei Versionen, denn sie wurde sich ja in halb Asien erzählt. Auch im Gilgamesch-Epos kommt sie vor.
Online lesen kann man das Enuma Elish in diesem Google-Scan (leider aber nicht vollständig), dem Buch "Altorientalische Texte zum Alten Testament" von Hugo Grossmann - ist in Papierform allerdings ziemlich teuer.
Das Schöpfungsepos "Enuma Elish" steht als Abschrift auf 7 Keilschrift-Tafeln, die fast vollständig geborgen werden konnten. Die gefundenen Tafeln stammen aus dem 9. bis 2. Jahrhundert v.u.Z. Wie alt die Original-Schrift dieser Geschichte ist, kann nur geschätzt werden und erst recht, wie lange man sich diese Geschichte bereits am Lagerfeuer erzählte. Es reicht auf jeden Fall in graue Vorzeit und ist ein ordentliches Stück älter als die biblische Geschichte, deren älteste Niederschrift frühestens ins 7. Jahrhundert v.u.Z. datiert wird.
Aufgrund der auffällig ähnlichen Passagen, dass Marduk das Wasser teilte, einen Teil auf der Erde ließ, einen Teil in den Himmel verbannte, ihn dort in einer Festung bewachen ließ und dass er, Marduk, derweil siegreich über dem Wasser schwebte, darf man annehmen, dass das Enuma Elish die Steilvorlage für die ersten paar Sätze der biblischen Genesis darstellt:
Gleich im 2. Satz der Genesis steht nämlich auch dieser seltsame Satz, dort heißt es:
1. Mose 1,2: Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. |
"...auf der Tiefe"? Das klingt holprig, man sagt doch "in der Tiefe"!
Die Elberfelder-Bibel spricht von "...über der Tiefe", ergänzt hier aber noch "...rauschende, tiefe Wassermenge".
Die Interlinearübersetzung macht es deutlich: "...Finsternis über der Oberfläche der Urtiefe...". Über dem Wort "Urtiefe" steht der hebräische Begriff "Tahom" (Tehom), der auch schon rein linguistisch vom Namen der Tiamat abstammt: Tehomo(w)t.
Da brodelte also das Chaos-Ungeheuer (Tiamat), es erhob sich der Ur-Ozean aus seiner finsteren, unheimlichen Tiefe zum Kampf herauf, aber die Elohim (Marduk, Jhwh) standen letztendlich siegreich darüber, teilten das Wasser, brüteten schöpfend über dem unten gebliebenen Meer und wiesen ihm an, das Trockene hervor kommen zu lassen.
Dann ruhte der Herr (Marduk) und betrachtete ihren (Tiamats) Leichnam, gewillt, den Foetus (die Überreste der Tiamat) zu zerteilen und Kunstvolles zu schaffen. Er hälftete es wie einen Trockenfisch (Muschel), setzte die eine Hälfte hin und machte sie zum Firmament, zog eine Haut darüber, stellte Wächter auf und wies sie an, ihr Wasser nicht herausfließen zu lassen ... |
In der biblischen Schöpfungsgeschichte stehen nicht nur die Götter, sondern auch die Himmel in der Mehrzahl, weil man nämlich auch mehrere Himmel verstand.
sumerische Vorstellung vom Aufbau der Erde und des Himmels |
Die Bayblonier glaubten an drei Erden (Erdschichten), nämlich die irdische Erde und unter dieser noch zwei Unterwelten, worüber sich 3 Himmel erstreckten (siehe Bild links).
Der Ur-Kulturkreis, aus dem später das Judentum kam, nennt "die Himmel" also deswegen im Plural, weil dort wirklich mehrere, nämlich drei Himmel gedacht wurden.
Auch der Islam übernimmt noch immer die sumerische Vorstellung der Erdscheibe, ihren Himmels-Dächern und ihren Unterwelten - wenngleich es auch im Quran statt deren drei jeweils sieben sind:
Quran, Sure 2: | 20 Er [Allah] ist es, der für euch alles auf Erden erschuf, der den Himmel weitete und sieben Himmel bildete: er, der Allkundige |
Quran, Sure 41: | 13 Und er bildete sie in zwei Tagen zu sieben Himmel mit Leuchten aus und stellte eine Wache hin... |
Quran, Sure 65: | 13 Allah ist es, welcher sieben Himmel und ebenso viele Erden erschaffen hat... |
Daher sagt man noch heute auch bei uns: "im 7. Himmel". In der höchsten Himmels-Etage wohnt nämlich der Gott der Götter.
Dass es das Licht noch nicht gegeben haben soll, ist - weiß Gott - eine ziemlich schräge Idee. Ausdrücklich wird in der Bibel nicht zuerst die Lichtquelle, sondern wirklich das Licht selbst ins Dasein berufen.
Die allgemeine Vorstellung des Lichts war allerdings genauso wie die des Wassers: Man stellte sich alles in eins vermischt vor, was die Elohim (Marduk) erst trennen mussten. So wie sich Süßwasser und Salzwasser und Regenwasser ursprünglich in eins vermischten, so stellte man sich auch das Licht vor, das sich mit der Finsternis in eins vermischte.
Die ersten Momente der Welt dachte man sich daher in einer Art allgemeinen Dämmerns Grau in Grau, aus dem ordnende Kräfte (die Elohim, die Götter) das Licht von der Finsternis erst selektieren mussten. Die Götter teilten das Wasser und das Trockene und natürlich auch das Licht und die Finsternis, d.h. die Nacht wurde vom Tag getrennt. Sie riefen den Elementen zu, wo sie sich zu sammeln hatten und ordneten mit göttlichem Befehl die Welt.
Da die Ur-Menschen in der Vorzeit alles - das Meer, das Süßwasser, das Land, Steine, Felsen - als beseelt und personifiziert verstanden, so wie es auch heute noch kleine Kinder in frühen Entwicklungsphasen tun, gestaltete man sich eine Hierarchie für all die Geister der Dinge. Die Götter waren die Befehlshaber und wiesen mit ihren Worten die Sonne, die Meere oder die Wüsten an, wo sie sich ausbreiten sollten. Darum war das gesprochene Wort (der Götter) so wichtig. Die Götter beriefen die Dinge ins Dasein.
Die Vorzeit war erfüllt von Zauberei und Beschwörungen, so dass selbst die Götter mit Beschwörungsformeln herumzauberten. Das gesprochene Wort galt als etwas ganz Gewaltiges und auch Mächtiges. Die Magier ahmten dies nach und bewirkten durch ihre Beschwörungen und Besprechungen Heilungen oder gutes Geschick. Mit Worten und Befehlen wiesen sie die Geister an.
Zumindest versuchten sie das.
In den handelsüblichen Bibeln steht ja gern: "Und Gott sprach, es werde...". Die genaue Übersetzung dieses "sprach" lautet allerdings "berief". Der Ausdruck "er berief" verdeutlicht den Sinn des Beschwörens, des Wirkens durch Benennung: Ich rufe dich ins Dasein, komm!
So wies Gott durch sein Wort an, dass sich das Wasser sammeln sollte, so dass das Trockene zum Vorschein käme. Da tauchte aus dem Wasser das Land und die Erde empor - ganz nach dem urzeitlichen Urbild der Erdscholle inmitten eines riesigen Ozeans unter der Himmelskuppel.
Von ziemlich kleingeistigem Steinzeit-Blödsinn zeugt nun die Idee, nachdem das Wasser geteilt, die Erdscheibe aus dem Urozean emporgestiegen, das Licht von der Finsternis getrennt und das Himmelsfundament als eine "Feste" erstellt worden ist - endlich denn auch einmal die Sonne an diesem Himmelszelt gesetzt werden konnte. Nachdem die Kuppel über der Erdscheibe steht, hängt der liebe Gott die Sternlein und das liebe Mondgesicht daran auf. Eigentlich hätte die Sonne ja zur Beleuchtung auch gereicht, aber damit die Menschen auch ihre Wege und Richtungen finden, haben die Götter die Sterne erfunden, um zu zeigen, wieviel Uhr es gerade ist.
Es sei keinem Steinzeitmenschen verübelt, dass er sich so etwas ausdenkt, aber dem modernen Menschen, wenn er so etwas allen Ernstes für das Wort des Schöpfers des Universums hält. |
Enuma Elish:
Er (Marduk) schuf die himmlische Residenz (wörtlich: Standplatz (der Sterne)), die Sterne, ihre (astralen) Erscheinungen, die (Stern-)Bilder, setzte er darauf ein, bestimmte das Jahr (die Zeiten), gab (ihm) seine Begrenzung, für jeden der zwölf Monate wies er drei Sterne an. Nachdem er die Marken des Jahres gesetzt hatte, bestimmte er den Stand des Polarsterns, um ihre Bereiche festzulegen und auf dass es keinen Abweg und kein Nachlassen gebe. |
Quran:
Sure 21,34 Er ist es, der die Nacht und den Tag, die Sonne und den Mond geschaffen hat, und diese Himmelskörper bewegen sich alle schnell in ihrer Bahn.
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Bibel, 1. Mose 1:
14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Ausdehnung des Himmels, um den Tag von der Nacht zu scheiden, und sie seien zu Zeichen und zur Bestimmung von Zeiten und Tagen und Jahren; 15 und sie seien zu Lichtern an der Ausdehnung des Himmels, um auf die Erde zu leuchten! Und es ward also. |
sumerische Literatur, Gilgamesch:
Sternbilder nach dem Bilde der Götter setzte er (Marduk) ein, für die Monate setzte er Sterne hin, bestimmte ihnen ein festes Band, dass sie nicht abirrten und keiner sich versäume. |
Thora:
Dann sprach Gott: Es sollen Lichter (oder Leuchten) am Himmelsgewölbe entstehen, um Tag und Nacht voneinander zu scheiden; sie sollen Merkzeichen sein und zur (Bestimmung von) Festzeiten, sowie zur (Zählung von) Tagen und Jahren dienen; und sie sollen Lichter (oder Leuchten) am Himmelsgewölbe sein, um Licht über die Erde zu verbreiten!" Und es geschah so. |
Dass sich die Autoren von Enuma Elish, Bibel oder Quran nichts weiteres am Himmel vorstellten als das, was sie von unten sahen, ist das Eine. Das Andere wäre die Sicht eines Schöpfer-Gottes irgendwo im Weltall oder gar in der unvorstellbaren Dimension darüber. Wenn vor ihm gerade das "Erdlämpchen" an seinem Himmelzelt leuchtet, dann sicherlich nur, um ihm die Urzeit zu melden.
Es besteht kein Zweifel mehr, dass es sich hier um die Beschreibung eines Erzählers handelt, der eindeutig von der Erde aus die Dinge betrachtete und ihnen aus menschlicher Perspektive ihre Bedeutung zuordnete. Keinesfalls stammt eine solche Beschreibung von einem eventuellen Schöpfer dieser gigantischen Welt.
Ein Ingenieur, der beispielsweise ein Auto konstruiert, wird dieses auch nicht beschreiben als "rollendes Ding zum Zweck, in weichem Lehmboden gerillte Spuren zu hinterlassen" - eine solche Beschreibung stammt höchstens von einer Kröte.
Wer will denn Mond und Sterne auf selber Ebene wie die Wolken an die "Feste" setzen, die "den Himmel von der Erde trennt"? Solche Ideen kann man doch nur haben, wenn man wirklich nichts weiters als "Lämpchen" da oben sieht: kleinere und größere, hellere und dunklere Lämpchen, die auch mal kurz ein bisschen flackern, weil sie der Wind anbläst und die irgendwo über der Erde mehr oder minder gleichmäßig aufgehängt waren.
Das erklärt natürlich, warum Gott bei der Schöpfung zum Aufhängen dieser Lämpchen (deren Zahl man lange Zeit auf exakt 1000 festlegte) nicht länger braucht, als zur Erschaffung der gesamten Erde, nämlich nur 1 Tag! Ja, klar: also so an 1 Tag - also von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang - da kann man es schon schaffen, an einem (Himmels-)Gewölbe entlang zu laufen und daran 1000 kleine Lämpchen und ein paar Wattebäuschchen aufzuhängen.
Nur: So etwas geht doch hinten und vorn nicht mehr auf, wenn man weiß, dass jeder Stern ein Planet oder eine Sonne ist gleich der ganzen Erde, so wie es der "Schöpfer" gewusst hätte - die Menschen aber nicht . Wer hat eine solche Schrift also verzapft?
In welcher Interpretation man nun die Himmelsfeste darstellen möchte, eines ist sie sicher nicht: die Ebene, an der die Sterne festgemacht sind. Der Raum, in dem die Sterne sind, ist ein unvorstellbar weiter (mindestens) dreidimensionaler Raum und keinesfalls auch nur entfernt mit einer Ebene zu vergleichen, die zwischen Erde und irgendeiner weiteren Komponente irgendetwas trennt, meinetwegen eine himmlische Ansammlung von Wasser oder einem Himmelsozean, aus dem es regnet .
Mit der biblischen "Feste" zwischen Himmel und Erde haben wir einen ganz klaren, unwiderlegbaren Irrtum in der Bibel, der definitiv, nachweisbar und in allen Interpretationen nicht den Tatsachen entspricht - es ist also einfach falsch. |
P.S.: Später in der Sintflut ist dann genau diese Feste gemeint, deren Schleusen Gott öffnete, so dass sich der ganze Himmelsozean über die Erde ergoss.
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