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Furchtbar schwer zu lesender, surrealistischer Roman. Äußerst blumige, sehr poetische Sprache (80% Beschreibung irgendwelcher Details und Nebensächlichkeiten, 20% Handlung), sarkastische, sozialkritische Beschreibungen, unzusammenhängende Szenen, die erst wieder im übernächsten Geschehen einen mind. zweideutigen Sinn ergeben (Trost: "der andalusische Hund" ist noch wirrer...).

Man muss wahrscheinlich die islamische/orientalische Umwelt Rushdies besser kennen als ich, um die Gedankengänge zu verstehen (ich hab auch mal den Koran bis zur 4. Sure geschafft, allerdings ohne zu begreifen, um was es da jetzt überhaupt geht, naja, ist mir alles zu fremd).

Leseprobe:

"Um wiedergeboren zu werden", sangt Gibril Farishta, während er vom Himmel stürzte, "musst du erst sterben. Ho ji! Ho ji! Um weich zu landen am Busen der Erde, musst du erst zum Vogel werden. Tat-Taa! Taka-Tan! Um heiter zu genießen, müssen erst Tränen fließen. Willst du die Liebe wagen, mein Herr, ohne zu klagen? Baba, willst du wiedergeboren werden..." An einem Wintermorgen kurz vor Tagesanbruch, so um den ersten Januar herum, fielen zwei leibhaftige, ausgewachsene, quicklebendige Männer aus einer Höhe von achttausendachthundertvierzig Metern in Richtung Ärmelkanal, und zwar ohne Hilfsmittel wie Fallschirme oder Flügel, aus heiterem Himmel...

...und so geht das weiter und weiter und ich las und las und dachte mir die ganze Zeit: "Worum gehts denn da, zum Teufel?!" und "wann geht es denn endlich los?" Ich konnte einfach keinen Sinn darin finden und der Geschichte nicht folgen, da gab ich es auf. Das macht einen sonst echt ganz blöd!

Eigentlich ist das Buch eine Frechheit von dem Kerl: Er zwingt den Leser, ihn zu verstehen, ihn zu erkennen und ihn zu lieben, um lesen zu können, was der schreibt. Na sowas! Vergewaltigung! Ich bin erst am Anfang von dem Buch und muss mir noch schwer überlegen, wie lang ich mich noch von dem ficken lasse... der alte Ajatollah hat das wohl zu spät erkannt, ist seine verlorene Ehre der wahre Grund für die versprochene Blutrache?

Das Buch handelt am Anfang von 2 Kerlen, die aus einem abstürzenden Flugzeug fallen und währenddessen zieht so die Welt an ihnen vorbei, sie fliegen durch verschiedene Städte, Bombay, London, Mekka durch verschiedene Zeiten und Epochen.

Wiegesagt, neben dem, dass Rushdie den Leser ihn zu lieben zwingt, ihm seine Art des Weltverständnisses aufdrängt, konnte ich noch keinen tieferen Sinn in dem Buch finden. Naja... Ich habe dann auch sehr bald schon aufgegeben, das zu lesen, weil da blickt man echt nicht durch. Es war mir einfach zu schizo.

Aus dem Inhalt: 1. Der Engel Gibril, 2. Mahound, 3. Ellohenn Deeohenn, 4. Aischa, 5. Eine Stadt: Sichtbar, aber ungeschaut, 6. Rückkehr nach Jahilia, 7. Der Engel Asrael, 8. Die Teilung des Arabischen Meers,  9. Eine wunderbare Lampe. 

Artikel 19-Verlag, ISBN 3-9802315-0-X, DM 16,80



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