Summer Breeze 2005

Wir befinden uns hier auf einer satanischen Homepage, auf der Gott und Jesus schon reichlich ihr Fett abgekriegt haben. Darum ist diese Site nun mal jemandem ganz anderes aus dieser himmlischen Bagage gewidmet, nämlich dem Petrus: der Blitz möge ihn beim Scheißen treffen!

Summer Breeze 2005 war total verschifft! Ich glaub, definitiv gab es insgesamt nur 1 Stunde, in der es mal nicht geregnet hat.

Ich ließ (wegen Arbeit) den Donnerstag ausfallen und fuhr erst am Freitagnachmittag nach Abtsgmünd. Auf der bayerischen Autobahn war es noch herrlich sonnig, aber in Baden Württemberg zogen sich die Wolken zu und als ich in Abtsgmünd ankam, tröpfelte es schon ziemlich. Weil ich zu den letzten Ankömmlingen zählte, bekam ich natürlich auch nur noch einen Platz auf dem Campingplatz oben hinter dem Wald - mit über 2 km Fußweg zum Festival-Gelände. Ich latschte also runter, holte mir ein Bändchen, stellte mich an und ließ mich filzen und erwischte grad noch die Apokalyptischen Reiter. Die hatten eine Hupf-Burg auf der Bühne und irgendwelche Leute, vermutlich welche aus dem Publikum, hupften darin rum. Die Bühne im J.B.O.-Stil mit aufgeblasenen Teilen zu dekorieren scheint derzeit in Mode zu sein. Naja.

Was danach kam interessierte mich bis auf Exploited und In Extremo nicht wirklich und da es nach Behemoth auch zu regnen aufgehört hatte, wanderte ich mal erst wieder rauf zum Campingplatz um mein Zelt aufzubaun.

Als das Zelt stand, pumpte ich die Luftmatratze auf, richtete mir nen Schlafplatz ein, nahm mir ein Bierchen aus dem Kofferraum und legte mich erst mal so probemäßig ab, ob das alles auch so taugte wie ich mir das vorstellte. Da lag ich so und soff gemütlich vor mich hin, als es nicht schon wieder zu regnen anfing. Ich beschloss, dass ich mir den Rest des Abends einfach schenkte, nicht nochmal im Regen da runter latschen würde ... und pennte auch gleich weg.

Ich zog mich an, packte meinen Schirm und lief hinunter zum Festival-Gelände. Auf halber Höhe hatten sie so nen Kranwagen aufgestellt, an dem man für 35 Euro Bunjee-Jumpen konnte. Tatsächlich zogen sie grad einen hoch, der hier im Bild an der Leine baumelt.

Na, und natürlich hatte ich auch wieder den richtigen Riecher: er war ein Christ und das Flugblatt, das er verteilte, hatte den Titel "Sieben Tatsachen, die jeder wissen sollte!". Man sollte den Begriff "Tatsachen" vielleicht einmal copyright-schützen lassen, so dass er auch wirklich nur für Dinge verwendet werden darf, die tatsächlich auch Tatsachen sind und nicht nur Hirngespinste.

Ja, da standen sie nun so und provozierten herum, aber niemand wollte mit ihnen reden oder sich mit ihnen streiten. Wohl deswegen ziehen sie auch solche Lätsch'n (siehe Bild). Sogar mir waren sie zu doof, so dass ich nur ein paar Pics von ihnen schoss und lieber weiter meiner Wege zog.

Suidakra hatte ich verpasst, ich hörte leider grad nur auf dem Weg noch ihre letzten Töne. Find ich ja auch total blöd, so ne gute Band wie Suidakra schon in aller Früh um 11:35 Uhr auftreten zu lassen, wo jeder vernünftige Metaler noch pennt oder zumindest ne dreiviertel Stunde braucht, um überhaupt durch die Eingangs-Filzerei zu kommen.

Draconian gefiel mir dafür ganz gut und ich kaufte mir auch gleich von ihnen die CD "Arcane Rain Fell". Tja, das mit dem Rain war einfach nicht so wirklich das Wahre, auch wenn sich manche Leute dadurch ihre Stimmung nicht vermiesen lassen wollten:

Langsam wurde es schon wirklich außerordentlich ungemütlich. Nicht mal kurz wo hin setzen konnte man sich, weil ja alles klitschnass war. Das Wasser schwappte in meinen Schuhen rum und fand nicht mehr raus, ein Geblubbere war das...

Im Matsch vor der Bühne bestand nun langsam echte Versumpfungsgefahr, und nur wenige Leute waren noch in Stimmung.

Caliban fetzten ja voll rein! Musik und Show waren voller Power. Eiiine Energie hatten die Typen ja! Wenn sie nicht so ein nichtssagendes, langweiliges Outfit gehabt hätten (schwarze Hemden, schwarze Schlackerhosen), hätten sie mir richtig gut gefallen.

Mutter! Schau dir mal den Gesichtsausdruck von deinem Kind an! Nein, dem gefällt es hier nicht wirklich. Ich bin dafür, dass Kinder auf Festivals nichts verloren haben, auch nicht in Begleitung ihrer Eltern.

Subway to Sally - hier bei der Autogrammstunde - wollte ich mir eigentlich schon noch geben, freilich auch Lacuna Coil und vor allem Pain, aber Süff und Sabber wurden mir nun wirklich zu viel. Das machte keinen Spaß mehr, so beschloss ich nach The Vision Bleak heim zu fahren.

Auf dem Weg zum Zeltplatz stellte ich fest, dass außer mir auch noch andere den Heimfahr-Gedanken hatten, ihn aber nicht in die Tat umsetzen konnten. Hier sehen wir ein Auto, das trotz untergelegter Holzlatten hoffnungslos im Schlamm feststeckt und nicht mehr vom Fleck kommt. Na zum Glück hatte ich da nicht viel zu befürchten mit meiner Geländekiste + Allradantrieb.

Die paar, die es aus dem Morast hinaus schafften, hinterließen dann auf der Straße so kleine Scheiße-Häufchen:

Oder sie verrichteten ihre Notdurft kurzerhand gleich direkt gegen das Heck des Hintermanns:

Ich hatte da kein Problem. Am Zeltplatz baute ich mein Zelt ab, hockte mich ins Auto, startete und fuhr mit 4WD einfach weg - vorbei an irgendwelchen Dreckschleudern, die mit durchdrehenden Reifen versuchten vom Platz zu kommen.

Kaum war ich auf der Autobahn, stand ich auch schon im Stau. Die Feuerwehr kam mit Blaulicht daher, also konnte der Stau nicht allzu lang mehr sein. Bald war ich auch schon an der Unfallstelle, wo einer auf regennasser Straße gegen die Leitplanke gedonnert war und gerade im Begriff war, aus seinem Wagen herausgeschweißt zu werden.

Als ich zuhause war und das ganze nasse Gepretze aus dem Auto geladen hatte, schmiss ich mich sofort 3 Stunden lang in die Badewanne - samt Schuhe - was für ein unendlicher Dreck! Tja, das wars wohl dann für dieses Jahr mit Open Airs, weil aus diesem Sommer, der nie ein richtiger Sommer war, wird wohl auch nichts mehr. Ich seh schon: Petrus mag die Metaler nicht.

Hier schlurcht ein Kerl des Weges, dem gehts offensichtlich grad nicht so gut

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