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Rafa's Homepage

Es war strahlend schöner Sonnenschein über der idyllischen Landschaft am August-Wochenende des Summer Breeze.

Der einsame Abtsgmünder Jesus-Freak, der letztes Jahr noch eifrig mit orangener Farbe die ganzen Dimmu-Borgir-Plakate mit Christenfischen besprüht hatte, war entweder gerade im Urlaub oder er hat sich mittlerweile zum Black Metal bekehrt, denn dieses Mal war gar nichts beschmiert. Eines der Plakate jedoch fehlte und so fuhr ich doch glatt in falscher Richtung in die Pampa, fand das Gelände allerdings dann doch.

Camping

Karsten müht sich mit dem Zelt ab
Wie zu erwarten war, standen bereits jede Menge Autos in einer ewig langen Schlange den Hang abwärts vor dem Einlass zum Campingplatz. Pro Auto musste man EUR 10,00 Parkgebühr zahlen und pro Insasse ebenfalls noch einmal EUR 10,00 für Müllgebühr, von der man jedoch EUR 5,00 wieder als Pfand erhielt, wenn man seinen Müllsack wieder abgab. Dafür gab es pro Mann ein weißes Camping-Bändchen. Am 2. Tag wehte uns doch tatsächlich ein dritter Müllsack ins Zelt und ich freute mich schon: "Haha, weitere EUR 5,00 Pfand!" und tüftelte bereits, ob ich nicht nächstes Jahr eine ganze Rolle voller Müllsäcke von zuhause mitbringen sollte, denn EUR 5,00 pro Müllsack ist doch ein geiles Geschäft. Dabei sollte ich mich aber getäuscht haben, denn bei der Abreise gab's das Pfand nur gegen einen Müllsack plus das weiße Bändchen! Da nahm ich halt meinen angewehten Müllsack mit nach hause, pff.

Dieses Mal wurde nur vor dem Wald gecampt, der Platz hinter dem Wald war nicht zur Verfügung gestellt. Weil die Strecken also nicht gar so weit waren, waren keine Pendelbusse im Einsatz und alles war zu latschen *hatsch hatsch*.

Weils anfangs doch ein paar Tröpfchen regnete, hatte ich die Hände voll mit einem Schirm und konnte ihm leider nicht beim Zelt aufbauen helfen.
Wir waren gerade im Begriff unser Zelt aufzubauen, manch anderer war schon fast damit fertig, da kamen die Securities angerannt und eröffneten uns, dass wir zu nah an den Bäumen standen. Sollte in der Nacht ein Baum umfallen, lägen wir direkt in Reichweite und würden erschlagen - freilich: weil da jetzt in der Nacht ein Baum umfällt! Klar! Die Bäume stehen da schon 50 Jahre lang und haben all die Zeit nur darauf gewartet, endlich umzufallen und unsere Zelte platt zu machen! Nichts desto trotz mussten wir wieder abbaun und ein paar Meter daneben die Zelte neu aufschlagen.

das könnte Rage gewesen sein...?

Endlich fertig liefen wir in Richtung Bühne, da stand auf halber Strecke eine Absperrung, wo doch tatsächlich die weißen Camping-Bändchen geprüft wurden - die wir natürlich im Auto liegen hatten lassen. Karsten lief zurück und holte beide Bändchen und ich lief derweil voraus. Unten angekommen gingen die Geduldsübungen von wegen Schlange stehen bezüglich der Bändchen für das Konzert weiter, danach kam noch einmal eine halbe Stunde Warten am Einlass dazu.

Karsten weiß jetzt, wer "Helga" ist

das ist Justice
Am Anfang fragte er noch "...ja aber wer ist sie denn? Irgendwann muss es doch mal eine Helga gegeben haben?" - "Keine Ahnung! Völlig egal! Warte mal die Nacht ab!" meinte ich nur und grinste mir einen ab.

Jetzt kennt er sie. Er wird Helga vermissen, schrieb er gleich ins Gästebuch von www.summerbreeze.de. Kein Problem: Ich rufe einfach seine Mailbox an, schreie "Heeelga!" hinein und er kann sich das dann jede Nacht in der Zeit von 22:00 bis 4:00 Uhr ungefähr 10 x abhören. Da kommt doch gleich wieder richtige Festival-Stimmung auf!

Ich finde, jeder sollte sich einen Christen halten: Christen bauen das Zelt auf, bauen es auch wieder ab, Christen laufen auf halber Strecke wieder zurück und holen vergessenen Krimskrams, sie holen einem Bier, ja, sie tragen sogar die geholten Getränke stundenlang in der Gegend rum bis man sich bequemt, vom Shoppen wieder zurückzukehren und das Getränk in Empfang zu nehmen... Christen sind nützlich! Schwarzfee und ihr Freund, die ich unterwegs traf, wollen sich fürs nächste Jahr dann auch einen Christen anschaffen. Man sollte die Typen irgendwie mieten können... also: Rettet die Christen (sie sind nämlich vom Aussterben bedroht!)! Helft mit beim World Christlife Found!

Endlich drin

DAS ist allenfalls Desaster
Ich hatte Napalm Death verpasst!!! Verdammt auch, weil dieser Mist-Christ von Karsten aber auch so lang brauchte, bis er endlich das Zelt aufgebaut hatte! Nächstes Jahr muss dass aber schneller gehn, hopp!

Bierpreise von EUR 2,50 pro 0,4 l sind für Festival-Verhältnisse wirklich human. In Anbetracht dessen, dass auf dem Mittelalterfest in Nürnberg eine Woche vorher 0,1 l Met (ein klitzekleines Schnapsgläschen voll!) für sage und schreibe EUR 1,50 (!!!) verteilt wurde, sind insbesondere die Metpreise von ebenfalls EUR 2,50 für 0,4 l ein echt lobenswertes Angebot. Weiter so!

Vom Gefress hab ich nichts versucht. Gescheit wie ich war, hab ich mir eine ganze Tüte Futter von zuhause mitgenommen gehabt: Brot, Wurst, Käse, Quark, Obst. Das Thai-Food mit dem stinkenden alten Fett, die abgestandenen Reispfannen und lauwarmen Billignudelntöpfe, Döner und Crepes hatte ich mir erspart.

Sieh mal, da steht ein Dixi-Häuschen...

und nochmal Desaster
"...das schmeißen wir jetzt um! Los, eins - zwei - ...!" "Neiiiiin!!!!" schreit es voller Entsetzen verzweifelt von innen und in aller Eile beutelt es die Tür auf und ein kreidebleicher Metaler springt heraus, grad dass er seine Hose noch hochzieht.
Auf solche Art und Weise sorgten nach ihren Berichten unsere Zeltnachbarn dafür, jederzeit ein freies Häuschen vorzufinden.

 

 

 

 

 

 

Die Hygienevorrichtungen waren recht gut organisiert. Mindestens einmal am Tag wurden die vollen Häuschen abgeholt und neue aufgestellt. Wer das dringende Bedürfnis hatte, sich einmal die Hände zu waschen, der konnte auf dem Festivalgelände sogar die Wasserklosetts benutzen.

Alptraumnächte

Karsten scheint das Ganze doch recht lustig zu finden
Unser Zelt stand am Hang. Nun war es schon so aufgebaut, dass der Eingang hangaufwärts zeigte und wir mit den Füßen hangabwärts lagen. So rutschte ich alle paar Mal mit den Füßen ans Ende des Zeltes, robbte wieder hoch, versuchte zu schlafen, war wieder runtergerutscht, robbte wieder hoch, drehte mich nach links, drehte mich nach rechts, war wieder runtergerutscht... ich schlief erst gegen Morgen ein und träumte ziemlich wirres Zeug. Dann ging schon die Sonne auf und es wurde so warm, dass man es im Zelt nicht mehr aushielt. Ich stolperte mit meinem Schlafsack hinaus und versuchte, außen weiter zu schlafen. Also ... erholsam war die Nacht nicht eben. Hundskrüppelkrumm und mit einem Brummschädel vom letzten Tag stiefelte ich irgendwann mal wieder bergabwärts zum Gelände. Na gut, wollte ich eben mit dem Moshen heute etwas langsamer tun. Es wurde nichts: Selbst nach Children of Bodom kam ich noch nicht hoch und hockte gegen 21 Uhr nur noch erschöpft irgendwo in dem, was von der Wiese beim Eingang übrig geblieben war. Ich beschloss, ich fahr heim.

da lässt sich einer übers Publikum tragen...

...und jetzt ist er schon gleich vorn

Ich SMSte Karsten an und verdeutlichte ihm die Tragik des Augenblicks. Dann ging ich zum Zeltplatz und ließ alles im Zelt, was Karsten mir ganz dringend zu brauchen SMSte. Ich hatte Mühe mit dem Auto auf der Wiese den steilen Hang hoch zu kommen! Ein paar Mal hing auch mein Frontspoiler im Weg - ich hab nun mal keinen Jeep (der wäre allerdings eine Überlegung wert... so n kleines Jeepchen mit Heckaufbau, in dem man schlafen konnte? Das wär's!). Grad noch irgendwie den Hang hochgekrabbelt, walzte ich nun über leere Bierfässer und Spurrillen auf Feldwegen, dass alles zu spät war. Endlich war ich an der Pforte. "Wo ist hier - außer der da unten - bitte die nächste Tankstelle?" fragte ich den Security, aber der war nicht von hier und wusste nichts. So fuhr ich mal, kurz vor Reserve, auf gut Glück los.

Die Abtsgmünder Kaffeekränzchen-Tanten vom letzten Jahr sind auch wieder mit von der Partie, die scheinen da an dem Festival noch echt Gefallen zu finden

In Nürnberg ist das anders! Bei DER Tankfüllung überleg ich mir stets, ob ich morgen oder übermorgen tank - fahr ich noch 4 x in die Arbeit (2,5 km) und tank ich dann bei der Aral oder der Esso da vorn oder doch lieber bei der Shell? Aber hier in der Pampa?! Ich fuhr also mal los und dachte mir, dass ich schon noch bis Aalen kommen werde und da wirds ja wohl noch ne offene Tanke haben, so klein ist das Kaff nun auch wieder nicht. Noch auf der serpentinenartigen Straße mit dem Rollsplit runter zur B(wieviel?) hing ich hinter zwei stinkenden Lastwägen mit offensichtlich vollen Dixi-Häuschen, wuääh *growl*. Weil ich benzinsparend fahren wollte, zockelte ich eben hinter der rollenden Scheiße her und vermied rasante Überholmanöver. Das war mein Glück, denn unten im nächsten Kaff standen die MIG (Men In Green) und zogen die Autos raus wegen Alkoholkontrolle. Die Fahne der Dixi-LKWs wollten sie allerdings nicht wissen, ließen die passieren und ich klebte dahinter und schlupfte einfach mit .

Within Temptation
Ein Kaff weiter war tatsächlich ein EC-Automat! Ich hob schnell 100 Euro ab, denn wer weiß: fand ich endlich ne Tanke und hatten die dann kein EC-Cash, sah ich alt aus! Aber 2 Kurven weiter war schon eine Tankstelle und *hüpf* nichts wie rein! Kein Mensch war da allerdings dort, kein Nachtschalter, nicht einmal eine Kamera konnte ich ausmachen. Ich wollte schon weiterfahren, da sah ich grad noch diese EC-Säule, in der man die Karte stecken konnte und auf Karte tanken konnte! Na prima! Ich schüttete den Tank voll *einige Steine vom Herzen fall* und fuhr weiter auf die Autobahn. Um halbzwölf kam ich zuhause an, putzte meine Zähne, ging ordentlich auf Kacken, konnte mich duschen und schmiss mich in mein Bett. Ich schlief wie ein junger Gott.

Am nächsten Mittag frühstückte ich gepflegt, zog mir frische Klamotten an und fuhr wieder nach Abtsgmünd. Schon um halbzwei war ich da, hatte Sonnenöl mitgebracht und behandelte meinen Sonnenbrand, während ich ein zweites Mal frühstückte.

Security

Am diesem letzten Tag nun entdeckte irgend eine findige Security-Tussi am Eingang mein Inbus-Schlüssel-Set in meiner Tasche, denn das sah aus wie ein kleines Taschenmesser. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen wusste sie nicht, was für ein komisches Teil das Ding überhaupt sein soll: Sie klappte es auf, drehte dran rum, schaute komisch, bog es hin und her. "Es ist noch vom Fahrrad fahren, ich hab das immer dabei und repariere damit im Notfall mein Fahrrad." erklärte ich. "Damit kann man doch niemandem weh tun, es ist doch viel zu kurz und völlig stumpf!" wie soll ich denn jemandem damit erstechen? Aber die Security wollte das erst ihrem Boss zeigen. "Was Mädels alles in ihren Handtaschen haben...?" meinte der nur kopfschüttelnd und pappte eine Nummer drauf. "Klar" meinte daneben irgendein Kerl ironisch "sie könnt ja mit dem 5-mm-Inbus-Schlüssel die Bühne abbaun!"

3 Tage lang war ich nun mit dem Werkzeug rein und raus gegangen und jetzt am 3. Tag wurde es konfisziert und ich konnte es mir beim Heimweg wieder abholen.

J.B.O. in Ancient Ceremony's Auftrag?

Weil die Band Ancient Ceremony eine so höchst satanische und blasphemische Homepage unterhält, beschloss die brave Abtsgmünder Gemeinde unter Führung ihres Bürgermeisters Georg Ruf, die Band aus dem Programm zu bannen. Ancient Ceremony wurden daher von der Liste gestrichen und durften nicht auftreten. Vermutlich haben sie daher auf schwarzmagische Art und Weise die Veranstaltung unterwandert und den Bürgermeister Georg Ruf tatsächlich zur Strecke gebracht. "Der Ruf ist im Eimer!" riefen allenfalls J.B.O. am 3. Festival-Tag - was auf einen Erfolg der Band schließen lässt.


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