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Das älteste Buch der Bibel, Hiob, das in vorjüdischer Zeit verfasst wurde, erzählt einen Dialog zwischen Gott und Hiob, dem Gott sich und seine Macht und Größe präsentiert. Zu dem Zweck führt Gott einige möglichst monströse und imposante Beispiele an, worüber er (angeblich) herrscht und was er (angeblich) geschaffen hat. Im Zug dieser Aufplusterung seiner Gewalt erwähnt Gott die Gämse in den Bergen, den Wildesel, Strauß und Ross, den Adler, sowie einige weitere Gestalten aus seinem Tiergarten (siehe Hiob 39) und eben auch den Leviathan und den Behemoth.

Langenscheidts: leviathan

Der Leviatan wird in Hiob, Kapitel 40 und 41 von Gott als ein gefährliches, kampfbereites Tier mit scharfen Zähnen beschrieben, vor dessen Anblick man schon Angst hat und das niemand herauszufordern wagen sollte. Es hat eine Haut aus Schildern, die aneinander fest haften, der weder Schwert, Speer noch Harpune stand halten können. Im Schlamm zieht er ein Raster hinter sich, weil auf seiner Unterseite spitze Scherben sind.

So weit könnte man den Leviathan für ein normales Krokodil halten, aber die Beschreibung enthält auch folgende Details:

Hiob 41
10 Sein Niesen lässt Licht aufleuchten, und seine Augen sind wie die Strahlen der Morgenröte.
11 Aus seinem Rachen schießen Fackeln; Feuerfunken sprühen aus ihm heraus.
12 Aus seinen Nüstern kommt Rauch hervor wie aus einem siedenden Topf und einem Kessel.
13 Sein Hauch entzündet Kohlen, eine Flamme schießt aus seinem Rachen;

Siehe hierzu auch:
biblische Schlangen

Unter der Rubrik biblische Schlangen gibt es weitere Ausführungen zu Leviathan.

Gesenius: Leviathan

Leviathan, hebr. auch liwja - gewunden - ist ein phönikisches Ungeheuer, der Chaosdrache (Ps. 74,13-14), Schlange (Jes. 27,1), im Meer lebendes Krokodil oder Walfisch. Leviathan galt auch als ein Meeresungeheuer im Gefolge der Tiamat, manchmal auch als Tiamat selbst. Im Christentum wurde Leviathan zu einer Erscheinungsform bzw. einem Namen des Teufels und als gefallener Engel verstanden.

Die Church of Satan führt die Buchstaben seines Namens zwischen den Zacken ihres Pentagramms (Logo).

Behemoth und Leviathan (unten) unter der Macht Jhwhs

Nach der Demonolatry-Liste: die Schlange, die wütende See, Schlangenkult, Element des Wassers, ein großer Admiral der Hölle , als zweigeschlechtlich angesehen

Nach LaVey's Satanischer Bibel (infernal names): (hebräisch) die Schlange aus den Tiefen, das Meer, der Westen (Kronprinz der Hölle). Die Schlange/der große Drache aus dem wässrigen Abyssos, mit Satan gleichgesetzt.

die Vernichtung des Leviathan von Gustave Doré

Nach "die Kinder Lucifers": Großadmiral der Hölle, macht Menschen besessen, bringt ihnen die Lüge bei, ist hartnäckig, fest auf seinem Posten und schwer auszutreiben.
Er gilt auch als ein riesiger Fisch. Gott hat am Anfang einen männlichen und einen weiblichen Leviathan geschaffen. Aus Angst, sie wurden die Welt umstoßen und das Universum mit ihresgleichen anfüllen, hat Gott das weibliche Tier getötet und für das Mahl des Messias, der kommen wird, eingepökelt.

(Diese Definition dürfte der babylonischen Mythe entnommen sein: Tiamat, das weibliche Salzmeer und Apsu, das Süßwasser vermählen sich. Der Stadtgott Babylons, Marduk, zieht gegen Tiamat in den Kampf und tötet sie mit einem Sturmwind.)

Nach Collin und Plancy 1818: Er tritt im Buch Hiob auf (III,8; XL,20), und zwar neben der Bestie Behemot; einige Kommentatoren bezeichnen ihn als das Krokodil. Das Buch Jesaias stellt ihn jedoch in der Gestalt der Schlange dar (XXV 2,1). Schlange oder Krokodil - jedenfalls ist er das Symbol der Macht ägyptischer Pharaonen. Man ruft ihn an, wenn es in magischen Zusammenhängen, um böse Aktionen geht.

Bibelstellen:
Hi. 40,25
Ps. 104,25-26

Aus dem "Lexikon der Götter und Dämonen" von Manfred Lurker, Kröner Verlag, Stuttgart, ISBN 3 520 82001 3
(Liwjatan), Ungeheuer der phönikischen Mythologie, in Ugarit unter dem Namen Lotan (?). Im Alten Testament ist es der von Jahwe überwundene Chaosdrache (Psalm 74,14, in Schlangengestalt gedacht Jesaias 27,1. Im allgemeinen lebt er im Meer und wird deshalb auch mit dem Krokodil und dem Walfisch gleichgesetzt. In der Apokalyptik und in christlicher Zeit gilt Leviathan als eine Erscheinungsform des Teufels.

Louis Pascal Breton: Leviathan

Aus "die Kinder Lucifers", Collin de Plancy, Clemens Verlag, Berlin, ISBN 3 88468 033 12
nach den Dämonomanen Großadmiral der Hölle. Wierus nennt ihn den großen Lügner. Zu allen Zeiten hat er sich daran gemacht, Menschen, welche die Welt bereisen, besessen zu machen. Er bringt ihnen bei, die Lüge einzusetzen und damit Eindruck zu schinden. Er ist hartnäckig, fest auf seinem Posten und schwer auszutreiben.

Den Namen Leviathan gibt er auch einem riesigen Fisch, von welchem die Rabbiner sagen, er sei für das Mahl des Messias bestimmt. Dieser Fisch ist so riesig, daß er mit einem Schluck einen anderen verschlingt, der zwar einen kleineren Umfang hat als er, aber immerhin noch drei Meilen Länge mißt.

Auf Leviathan liegt die Gesamtheit der Gewässer. Gott hat am Anfang zwei dieser Art geschaffen, den einen männlich und den anderen weiblich. Aber aus Angst, sie wurden die Welt umstoßen und das Universum mit ihresgleichen anfüllen, hat Gott, sagen die Rabbiner weiter, das weibliche Tier getötet und für das Mahl des Messias, der kommen wird, eingepökelt. Im Hebräischen bedeutet Leviathan Wasser-Ungeheuer. Anscheinend handelt es sich um den Namen des Walfischs in Hiob, Kap. LXI. Samuel Bochard hält ihn auch für den Namen des Krokodils.

Aus "Satans Handbuch", Oliver Fehn, Bohmeier Verlag, Lübeck, ISBN 3-89094-366-7
Leviathan verkörpert sich im Element Wasser, das gemeinhin als Symbol der menschlichen Seele gilt. Um Leviathan zu erfahren, müssen wir tiefer in die Bereiche unseres Unbewussten vordringen und jene Schranken durchbrechen, die sonst zu unserem seelischen Schutz dienen. ...

Leviathan ist der gefährlichste der vier höllischen Kronprinzen. In ihm lauert, was im mythischen, kollektiven Unbewussten unter der Bezeichnung "das Böse" rangiert. All unsre Furchtzustände, bösen Träume und Traumata haben damit zu tun, und jeder, der einmal in seinem Leben Fieberfantasien ausgestanden hat (...) kennt die gnadenlose Bedrohlichkeit des Leviathan.

Leviathan, die Schlange, die sich aus dem Wasser erhebt, ist nichts anderes als eine Metapher für die Bilder des Bösen, die aus den Abgründen unserer Seele aufsteigen.

Leviathan ist schwer zu begreifen. Wer ihm nie selbst begegnet ist, kann sich seinen unbarmherzigen Charakter nur schwer vorstelen.



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