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Geiselwind ist natürlich cool, denn es liegt von Nürnberg nur 60km entfernt und das ist schon mal äußerst praktisch. In Geiselwind, direkt an der A3, gibt es schon seit Jahrzehnten einen großen, bekannten Freizeitpark für Kinder und Familien. Daher wurde das Gelände natürlich gut ausgebaut, so findet sich dort ein McDonalds, gleich daneben ein Burger King, eine große Event-Halle und ... eine "Autobahnkirche"!
Perverse Konstellation: Schändung einer Bühne, auf der gerade Grave Digger spielt, durch eine daneben stehende Kirche - wir fordern den Abriss dieses immobilianten Schandflecks bis zum nächsten Earthshaker-Fest! |
Sinnvollerweise gibt es gleich neben dem Kircheneingang ein richtiges Wasserklosett (ein weiteres in der Event-Halle), so dass ich nun endlich begreifen konnte, um was es bei der "himmlischen Erlösung" überhaupt geht: "...und erlöse uns von den Dixi-Häuschen!"
Und nun schimpf ich auch noch auf die Jugendlichen von heutzutage! So einen uncoolen Scheißdreck wie "wegen 'zu voll' blöd vor der Halle stehen" hätt's zu meiner Zeit nicht gegeben! Da wäre damals nach kürzester Zeit lautstarken Protests unmittelbar zur Tat übergegangen worden, die Eingänge gestürmt, die Securities einfach von den Massen an Leuten weggeschoben und die Gitter gerammt worden! Man informiere sich diesbezüglich nur mal unter dem Stichwort "Woodstock", wie es in den 60ern und 70ern abgegangen ist! Aber was ist heute? Sie stehen brav dümmlich vor den Toren, schaun blöd, motzen höchstens leise vor sich hin und warten bis sie dürfen. Also an DER Jugend geht ja noch echt mal die Welt zugrunde! Schämen sollerten sie sich.
So konnte ich mir am Donnerstag also nur Loudness und Finntroll geben, die mir recht gut gefielen.
Nach Finntroll fuhr ich wieder heim, denn freitags musste ich arbeiten. Nach der Arbeit fuhr ich mit Uli und Karsten gleich wieder los nach Geiselwind. Weil wir zu spät dran waren, bekamen wir von den apokalyptischen Reitern nur noch einen Teil mit. Schade, die hätt ich mir gern reingezogen. Aber sie kommen ja auch auf Summer Breeze im August, da hab ich ja noch mal ne Chance auf die Jungs.
Danach kam Loudness, die wir aber schon am Tag vorher gesehen hatten und so wollten wir in dieser Zeit unser Zelt aufbauen. Der Zeltplatz kostete aber pro Kopf
Was mir auch wirklich ganz besonders gefiel, war die Absperrung vor der Bühne. Die vorderste Front war mit einem Gatter abgetrennt und dort ließen sie stets nur eine bestimmte Anzahl von Leuten rein. So kam das - wenn man sich rechtzeitig anstellte und das Glück hatte, da rein zu kommen (was mir bei Children of Bodom doch glatt gelang ) - dass man in den vorderen Reihen von der Band wirklich was mitbekam, ohne erdrückt zu werden.
Ich bin das Böse und werde
jetzt die Welt vernichten! Erbarmen, Meister, |
Aber hier kommen die Gefährlichen:
Ja, bei solchen "ganz Harten" krieg ich immer echt
hoppala - ist aber hier der Boden krumm! | da, hast a Kippe | aua | ach - und da steht ja auch mein Bier | ja, dann ist die Welt ja noch in Ordnung |
Das Wetter am Freitag war bewölkt und regnerisch und die Stimmung dementsprechend bescheiden.
Zwischen diesen beiden Bands kam allerdings eine Einlage von J.B.O. - also was ist denn dann das wieder für ne Reihenfolge, das passt ja echt gar nicht. Aber J.B.O. rissen es ganz gut raus und kamen auch scheinbar recht gut an.
Dimmu Borgir hatte ich schon mal vor 3 Jahren als Headliner auf Summer Breeze gesehen und dort spulten sie einfach nur ihr Programm runter, hatte ich das Gefühl. Drum war ich diesmal angenehm von ihnen überrascht, die stressten sich echt rein und machten auch gut Stimmung. Naja, ok, ich mag Dimmu halt einfach *schwärm*. Wenn ich noch mal
Manowar war dagegen noch nie so meins. Ich fand die seit jeher derartig pathetisch, dass es viel zu peinlich war, DAS gut zu finden. Der Sound ist ja so nicht schlecht, aber diese Poser-Texte? Nee, also das ist mir echt zu peinlich! Aber trotzdem ist es eben so ne Band aus meiner Jugend und eigentlich freute ich mich auch drauf, an alte Zeiten erinnert zu werden. Natürlich war der Andrang derartig dick, dass man kaum nen vernünftigen Platz kriegen konnte.
Der Auftritt war höchst bombastisch inszeniert - aber das wirkte alles nicht. Es kam mal ein Typ mit ner Harley auf die Bühne gefahren und ließ den Motor Minuten lang rumblubbern (oh Mann, wieviele Harleys hab ich in meinem Leben schon blubbern hören - das bringt's doch nicht wirklich!). Joey DeMaio laberte und laberte und laberte... viel zu wenig Musik, Leute! Das Ganze war mehr Palaver und Reden als Sound. Soll er doch in die Politik gehen, da kann er labern, bis er schwarz wird. Das nervt.
Tja, das Ding war dieses, dass Manowar dem Nachfahren von Richard Wagner, Wolfgang Wagner, eine Ehrung zuteil werden lassen wollten, aber die Wagner-Bande hatte abgesagt und verlauten lassen, dass sie mit Manowar und auch der ganzen Szene in keinster Weise in Verbindung gebracht werden wollen. Das muss dem guten Joey sein "Herz aus Stahl" gebrochen haben. Ja, sein Herz war spürbar bei der Sache und er gab offenbar alles, zugegeben - aber gefallen hat's mir nicht.
Zur Geschichte mit dem Richard Wagner war ein Orchester angetreten und dieses spulte nun ein Wagner-Stück ab, zu dem auch ein entsprechendes Video lief - aber sorry, wenn ich sowas hören will, dann geh ich ins Opernhaus! Ich hab da von Metal einfach ein anderes Verständnis, hmpf.
Was mich auch noch ganz enorm gestört hat, war diese Vergewaltigung der Klampfen. Nichts dagegen, mal so zwischenrein ein Gitarrensolo zu bringen und dabei darfs auch ein bisschen quietschen und übersteuert sein - aber wenn nur noch so lange auf den Saiten rumgejault wird, bis es auch ja zu einer gewaltigen Rückkopplung kommt, also sorry, aber: Gebt mir ne Klampfe, das kann ich nämlich auch, wenn auch nur aus Versehen, echt!
Auf alle Fälle hat es mir insgesamt trotzdem sehr gut gefallen und ich denk, dass ich nächstes Jahr wieder hin fahr.
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