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Die Macht des Königs stützte sich früher stets auf die göttliche Macht und jegliche Gesetzgebung im Staat wurde als göttliche Anweisung interpretiert. Der Hauptgott, Stadt- oder Staatsgott war oberste Instanz im Volk, der König sein 1. Diener und irdischer Vertreter.

In den Hochkulturen des Altertums - Babylon und Ägypten - herrschte der Polytheismus und es gab eine Vielzahl von Göttern und Gottheiten. Für die Regierung hatte dies den Nachteil, dass der Bürger sich stets auf seinen Privatgott berufen konnte und sich von diesem gedeckt fühlte. Die Macht des Königs und seines Gottes war daher beschränkt. Der Bürger wagte es eher, sich dem Wort des Königs oder des Hauptgottes zu widersetzen und suchte Schutz bei einem der vielen anderen Götter.

Der Polytheismus ermöglichte eine verkappte Demokratie. Auch wenn der König das Wort von Gott A verkündete, so konnte Gott B dem Bürger immer noch offenbaren, dass etwas anderes zu tun sei. Da sich die Götter auch oft stritten, war des Königs göttliches Wort nicht absolut.

Gab es nur 1 Gott, hatte der Bürger schlechte Chancen: Überall auf der ganzen Welt würde der 1 Gott ihn finden und ihn bestrafen, wenn er das göttliche Gesetz des Königs nicht befolgte. Die Autorität der Regierung hat im Monotheismus also durchaus Vorteile.

Erster Monotheismus

In Ägypten gab es den ersten monotheistischen Versuch. Der Pharao Echnaton (Regierungszeit: 1372-1355 v.u.Z.), dessen ägyptischer Name Achanjati "heilswirksam für den Aton" bedeutet, teilte die Welt ein in wahr und falsch (true und false). Es versteht sich, dass es meistens nur 1 richtige bzw. wahre Sache und dafür viele falsche Irrdinge geben konnte. Das hieß im Klartext: Er, der Pharao, hatte immer Recht und all die verschiedenen Gegenstimmen waren im Unrecht.

Wesentliches Produkt Echnatons Philosophie war der Dualismus "wahr und falsch" und demnach war die eine, allumfassende Gottheit der "einzig wahre Gott". Echnaton verwarf die gesamte polytheistische Religionstradition Ägyptens und führte einen neuen, einzig wahren Gott ein - den Aton, der in der Sonnenscheibe verehrt wurde.

Die alten Götter wurden verboten; diese Verbot wurde jedoch nur in der Hauptstadt Amarna, die Echnaton gründete, wirklich auch umgesetzt. Im Lande frönte man - illegal - weiterhin den alten Göttern und Kulten.

Durch den Monotheismus und die Darstellung eines einzigen, wahren Gottes postuliert der irdische Vertreter dieses Gottes folgerichtig seine Überzeugung als die einzig wahre und alle anderen (ihm widersprechenden) Stimmen als falsch und verwerflich. Der Monotheismus ist daher die Reinform der Diktatur und legitimiert einen einzigen göttlichen Herrscher und seine Überzeugung als die einzig wahre Überzeugung. Sämtliche anderen Strömungen (und deren Hab und Gut) konnten so unter diesem Herrscher assimiliert und freundschaftlich-versklavt werden oder als der (eigenen) Wahrheit feindliche "Unwahrheit" offen bekämpft werden - und somit auf gewalttätige Weise versklavt werden. Es kommt demnach niemand anders mehr zu Potte als der einzig wahre, vom einzig wahren Gott legitimierte Herrscher und alle anderen können nur noch seine Sklaven sein.

Es versteht sich, dass diese Regelung in den Oberschichten, der Priesterkaste und der politischen Gesellschaft nicht sehr beliebt war und das ganze Land Ägypten tief aufatmete, als Echnaton im Jahre 1355 v.u.Z. auf sterbliche Art und Weise endlich auf Nimmerwiedersehen zu seinem Gott Aton einging. Sofort blühte der alte Polytheismus um die vormaligen Götter Ägyptens wieder auf. Die von Echnaton gegründete Hauptstadt Amarna wurde gänzlich verlassen und verfiel unbewohnt in der Wüste. Der Name "Echnaton" wurde in der Hoffnung, auch sein Leben im Jenseits dadurch auszulöschen, aus sämtlichen Stelen und Inschriften herausgemeißelt. Man hasste diesen Mann und seine Philosophie. Seine paar Anhänger und Getreuen bewahrten jedoch sein Andenken unter seinem ersten Namen: Amenophis IV.

Man kann sich diesen Vorgang wohl einfacher vorstellen, wenn man an das Ende des 3. Reiches in Deutschland denkt: Wo noch vormals die Volksmassen dem Hitler zujubelten, verkehrte sich nun die ganze Euphorie ins Gegenteil, so dass Hitlers Philosophie/Politik verboten wurde und man überall das Hakenkreuz tilgte und das Geschehene am liebsten in Grund und Boden auf ewiges Vergessen einstampfen wollte.

Es ist etwas geschehen, was danach als übermäßig schrecklich empfunden wird und der Mensch - Einzelperson oder Kollektiv - möchte das Geschehene am besten nihilieren, vernichten, nicht mehr daran erinnert werden und vergräbt, verdrängt es daher aus dem Bewusstsein. Die Psychologie beschreibt so den Werdegang des...

Kollektiv-Trauma

Buchtipp: Sigmund Freud, "der Mann Moses und die monotheistische Religion", gesammelte Werke, Bd. XVI, 101-246. Bibliothek Suhrkamp, Bd. 131, Frankfurt 1964.

Das Volk hält angesichts der Schrecklichkeit den Atem an und verdrängt alsbald das Schreckliche aus dem Kollektivbewusstsein. Lt. Freud ist dieses Verdrängen jedoch eher eine Bewahrung statt eine Vernichtung und es ist nur eine Frage der Zeit, wann das Vergessengeglaubte aus dem Untergrund wieder an die Oberfläche steigt.

Die folgende ägyptische Legende aus hellenistischer Zeit taucht in weitem Raum in vielfach unterschiedlichen Fassungen auf, was auf eine verbreitete, teilweise mündliche und jedenfalls weit zurückreichende Tradition hindeutet. Der zitierte Text stammt von dem ägyptischen Priester Manetho, dessen Originaltext aus dem frühen 3. Jahrhundert v.u.Z. leider verloren ging, jedoch in der Schrift "Contra Apionem" von Josephus Flavius zitiert wird. Zitat aus "welt und umwelt der Bibel 4/2001", Aufsatz von Jan Assmann, Professor am ägyptologischen Institut der Universität Heidelberg:

Manetho erzählt von einem ägyptischen Priester namens Osarsiph, der sich zu Zeiten Amenophis III (also des Vaters des aus den Königslisten gestrichenen Echnaton) zum Führer einer Gruppe Aussätziger macht.

Der König hat diese Aussätzigen in Konzentrationslagern interniert und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Eine Weissagung hat ihm mitgeteilt, die Aussätzigen würden das Land verunreinigen und dadurch verhindern, dass er, König Amenophis, die Götter schauen könne.

Osarsiph verhandelt mit dem König und erreicht freien Abzug in die alte Hyksosstadt Avaris im Ostdelta. Dort organisiert er seine Aussätzigen in einer Leprakolonie und gibt ihnen Gesetze.

Das erste Gebot befiehlt: Die Götter dürfen nicht angebetet werden.
Das zweite befiehlt das Essen der heiligen Tiere und die Missachtung sonstiger Speisetabus.
Das dritte verbietet den Umgang mit Außenstehenden.

Zuletzt heißt es, nimmt Osarsiph den Namen "Moyses" an. So kommen bei ihm der verdrängte Ketzerkönig (Echnaton) und der jüdische Erzprophet zusammen.

Des weiteren befestigte Osarsiph-Mose die Stadt, eroberte Ägypten und terrorisierte das Land 13 Jahre lang in der schlimmsten Weise. Die Aussätzigen verbrannten die Städte und Tempel, zerstörten die Götterbilder, verwandelten die Sanktuare in Küchen und brieten die heiligen Tiere am Spieß.

13 Jahre entspricht ungefähr der Besiedlungsdauer von El-Amarna (die Stadt Echnatons). Die Handlung spielt in der Amarna-Zeit. Offenkundig bewahrt diese Legende eine vage und verschobene Erinnerung an die monotheistische Episode der Amarna-Zeit, deren theoklastischen Charakter sie deutlich genug zum Ausdruck bringt.

Manetho beleuchtet die Unterscheidung zwischen wahr und falsch von der Gegenseite, die Seite der Heiden. Aus dem Gebot, keine anderen Götter anzubeten, wird bei ihm das Verbot, überhaupt Götter anzubeten. Aus dem Bilderverbot wird das Gebot, die Bilder zu zerstören und die heiligen Tiere zu schlachten. Aus der Exklusivität des Gesetzes wird bei ihm das Verbot des Verkehrs mit Außenstehenden.

Vor allem stoßen wir hier erstmals auf die Sprache der Krankheit. Aus der Sicht der traditionellen Religion, die auf der Unterscheidung von rein und unrein beruht, erscheint die neue Religion mit ihrer Zerstörung der Götter und Bilder als die schlimmste Form von Unreinheit, als "Aussatz".

Weiterhin ein Zitat aus diesem Artikel, ein ägyptischer Text aus dem 3. Jahrhundert v.u.Z.:

Denn die Gottheit wird von der Erde wieder zum Himmel aufsteigen und Ägypten verlassen. Dieses Land, einst der Sitz der Religion, wird nun der göttlichen Gegenwart beraubt sein. Fremde werden dieses Land bevölkern, und die alten Kulte werden nicht nur vernachlässigt, sondern, was schlimmer ist, gleichsam durch Gesetze werden unter Strafandrohung Religion, Frömmigkeit und Kult der Götter verboten.

Dann wird dieses allerheiligste Land, die Stätte von Heiligtümern und Tempeln, übervoll sein von Grabstätten und Toten. O Ägypten, Ägypten, allein die Erzählungen über deine religiösen Gebräuche werden übrig bleiben und sie werden deinen Nachkommen unglaubwürdig erscheinen, und allein Worte, in Steine gehauen, die von deinen frommen Taten berichten, werden übrig bleiben ... die Götter suchen wieder den Himmel auf; von ihnen verlassen, werden die Menschen alle sterben, und so wird Ägypten, der Menschen und Götter beraubt, wüst und leer sein...

Hes 29,12
Und ich werde das Land Ägypten zu einer Wüste machen inmitten verwüsteter Länder, und seine Städte werden inmitten verödeter Städte eine Wüste sein, vierzig Jahre; und ich werde die Ägypter unter die Nationen versprengen und sie in die Länder zerstreuen.

Mose war Ägypter

das ägyptische Wort "Mose"

Im Ägyptischen heißt das Wort "msw = mesu" Kind oder Sohn, vergleichbar mit dem Wort "Ben". In vielen ägyptischen Namen kam dieses Wort vor, sogar Pharaonen benannten sich damit: Thut-Moses wollte beispielsweise damit ausdrücken, dass er der Sohn des Gottes Thut war, Ra-m'ses brachte damit zum Ausdruck, dass er der Sohn des Sonnengottes Ra war.

Mose als solches bedeutete einfach nur "Kind" - "keines bestimmten Vaters Sohn", "irgendwer", ein namenloses, stammloses Kind. Es konnte auch das Kind eines Vaters sein, der seinen Sohn "enterbte", ihn verstieß, ihn davon jagte, so dass der Vater im Namen des Sohnes nicht mehr vorkommen mochte und die Abstammungs-Linie trennte.

Der Mann Mose gilt also am ägyptischen Hof als ein Sohn ohne Stammbaum - ein Hurensohn, ein Findelkind, ein Enterbter oder von seinem Vater Verstoßener, ein Vater-loser. Auch die Bibel stellt ja klar, dass Mose am ägyptischen Hof als Zögling der Tochter des Pharao (Ramses II) aufwuchs. Wer sein Vater war, war dort nicht bekannt. Daher hieß Mose eben nur Mose, "msw" - Kind, Sohn ohne Name eines Vaters.

das hebräische Wort "Mose"

Gesenius: Mose

Im Hebräischen bedeutet das Wort "masah" "herausziehen". Aus jüdischer Perspektive bedeutet das hebräische Wort "moscheh" (Mose) also "Herauszieher, Retter", wobei sich auch eine Ableitung zu Wasser herstellen lässt, also "aus dem Wasser Herausgezogener, Geretteter". Es besteht hier ein direkter Zusammenhang zwischen dem Namen "Mose" und der Geschichte der Rettung des Säuglings im Korbgeflecht aus den Fluten des Stromes.

Die Frage ist nur: Was war zuerst da? Die Geschichte oder das Wort?

Später entwickelte sich das Wort "Mose", sich auf den großen Gottesmann Mose beziehend, zum hebräischen Wort "mowsija", das "Erlöser, Helfer" bedeutet.

die Geschichte mit dem Baby im Korb

Wie die meisten Leute aus dem Religionsunterricht wissen, wurde Mose angeblich von seiner leiblichen Mutter in einem Körbchen in den Fluten des Nil ausgesetzt. Die Geschichte vom Baby im Körbchen auf den Fluten des Stromes war zu dieser Zeit ein beliebtes Thema, denn schon Sargon (knapp vorher: etwa 2350-2294), der König von Akkad, erlitt angeblich dieses Schicksal:

Ich bin Sargon, der starke König, der König von Akkad.

Meine Mutter war eine Enitum (d.h. eine entu-Priesterin),
meinen Vater kenne ich nicht.
Der Bruder meines Vaters liebte die Berge.
Meine Stadt ist Azupiranu, das am Ufer des Euphrat liegt.

Die Enitum, meine Mutter, empfing mich und gebar mich insgeheim.
Legte mich in einen Binsenkorb, machte meinen Deckel mit Asphalt dicht
(und) setzte mich im Fluss aus, der mich nicht überspülte.
Der Fluss trug mich zu Akki, dem Wasserschöpfer.

Akki, der Wasserschöpfer, holte mich heraus, als er seinen Eimer eintauchte.
Akki, der Wasserschöpfer, [nahm mich] als Sohn an und zog mich groß,...


Es scheint so, als sei zuerst das ägyptische Wort "msw/moses" alias "Kind" gewesen, das dann aufgrund der hebräischen Mose-Geschichte ins Hebräische übernommen wurde und dort eine neue, "hebräische" Bedeutung zugewiesen bekam - wie übrigens so viele Worte! - nämlich "aus dem Wasser herausziehen".

Mose, der ägyptische Höfling, macht sich selbstständig

Aus welchem Grund Mose den ägyptischen Hof verließ (oder vielleicht verlassen musste), ist nicht klar.

Ob Mose tatsächlich nicht wusste, wer sein Vater war oder ob er nur nicht wollte, dass man seinen Vater kannte - weil dieser womöglich ein Ägypter war - ...auf alle Fälle konstruierte sich Mose eine Herkunft, die für seine Zwecke von Nutzen war. Mit der Idee des Monotheismus begab er sich unter die hebräischen Arbeiter und erbot sich als deren Führer. Dazu stellte er sich als Hebräer vor und präsentierte die Geschichte, als Baby von seiner (angeblichen) hebräischen Mutter im Fluss ausgesetzt worden zu sein.

Er formierte die semitischen Arbeiter zu einem einheitlichen Volk mit einem eigenen Gott. Mit dem neuen Volk im Rücken konnte das ägyptische Kind sich nun eine neue (königliche) Existenz aufbauen und bäumte sich auf zum Widerstand gegen den Pharao...



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