Seite erstellt:
geändert:

Rafa's Homepage

Teil 1

Am Donnerstag um 12 Uhr sollte ich mein Leihauto beim Hertz abholen. Noch in der Nacht zum Donnerstag erhielt ich eine Mail, dass ichs doch nicht in Fürth, sondern in der Beuthener Straße in Nürnberg abholen sollte. Als ich dort ankam, wussten die aber von nichts - da gings ein bisschen zu bei denen. Sie organisierten dann aber schnellstens Ersatz und so erhielt ich diesen kleinen, blauen Twingo.

Ha wie schön: Mal wieder Auto fahren - hab ich schon lang nicht mehr gemacht, letztes Jahr bin ich das letzte Mal irgendwann mal mit Klausens Auto gefahren.

Summer Breeze war ungewöhnlich gut organisiert. Großes Lob an die Belegschaft! Es war ab Dinkelsbühl übersichtlich ausgeschildert und es gab überhaupt keinen Stau! Letztes Jahr standen da welche 5 Stunden lang im Stau, weil sie so lang brauchten bis sie die Autos gefilzt hatten, aber dieses Mal ging da alles ratz fatz. Ich musste nicht mal anstehen und innerhalb von 5 Minuten war das Auto durchsucht (gut gut, ich hatte nun echt nicht viel drin ... wenn ich da an den Standardkrempel denke, der sonst so in MEINEN Autos rumgeflogen ist?). Ich fuhr gleich aufs Gelände.

Im Sektor "L" parkte ich auf dieser schönen Wiese und baute gleich mal mein Zelt auf - hier steht es. Dann ging ich gleich mal los runter aufs Festival.

Dabei kam ich an diesem "Club 666" vorbei. Ach ja: Natürlich standen auch wieder so Jesus-Deppen vor dem Eingang, aber die Abfertigung (Filzen, Ticket, Bändchen) ging so schnell, dass ich gar nicht dazu kam, sie zu fotografieren. Ich hab sie nicht mal richtig gesehen, nur die beiden Anhalter, die ich mitgenommen hatte, machten mich drauf aufmerksam. Na, das ist aber ein müder Auftritt, ihr Jesus-Freaks! Jetzt kommen die ganzen armen Black-Metaler in die Hölle, nur weil ihr nicht mehr als 2 Mann zum Rumposen herkriegt!

Endlich war ich unten und stürzte mich gleich mal in die Shopping-Area: Wenn man das nämlich nicht sofort macht, dann shoppen einem die anderen alles schöne Zeug schon weg!

Band-Shirts-Merchandise war ja dieses Jahr nix, nä. Zipper-Longsleeve von Summer Breeze gabs nur noch in XL und XXL, Girlie-Zipper gabs überhaupt nicht... nee, also da würde ich später noch mal schaun.

In einem der anderen Shops fand ich dann diesen komischen Typen: Wie sexy!

Naja, wers mag...?

Die Kerle laufen rum wie die Vandalen, aber die Mädels sollen dann mindestens SO aussehen, oder was?

Nachdem ich so fürs Erste das Nötigste zusammen geshoppt hatte, ging ich mal vor an die Bühne. Dieses Mal waren also 27.000 Leute da. Das hatte zur Folge, dass man schon am Nachmittag um drei nicht mehr bis ganz vor an die Bühne kam. In Abtsgmünd gab es noch die Chance, wirklich ganz vorn sein zu können, wenn man ne halbe Stunde vorher schon da war. Auch 5 min vor Beginn kriegte man in Abtsgmünd meistens noch einen guten Platz. Aber diesmal war kein Durchkommen mehr.

So kriegte ich die Bands immer noch von ziemlich weit weg ins Bild. Man kann fast gar nicht mehr erkennen, wer es ist, stünden nicht immer so schöne Flaggen mit den Namen hinter ihnen. Hier seht ihr also Arch Enemy.

Das ist auch wieder so ein uriger Sexyman... wow!

Die beiden üben gerade Synchronabsaufen.

Da ging ich doch mal lieber weiter shoppen. New Rock hat eine ganze Palette neuer Modelle rausgebracht. Das wurde auch Zeit, insbesondere, dass sie mal ein paar neue Weiberschuhe rausbringen. Sie hatten jetzt seit mindestens 5 Jahren fast dasselbe Sortiment. Die beiden Paare, die mir gefielen, hatte ich mir vor Jahren schon gekauft - aber nun war ja endlich mal was Neues da.

Ich setzte mich dann mal in den Biergarten, der aufgebaut war. Ein Biergarten ist eine super Idee, die ich auf Summer Breeze schon lang vermisste! Endlich gibt es eine Gelegenheit, sich auch mal ordentlich wo hin zu setzen. In Wacken gabs das vor 10 Jahren schon ... und jetzt gibts das auch auf Summer Breeze. Also da wurde wirklich viel optimiert.

Klasse auch: Am Einlass gab es überhaupt keine Wartezeiten mehr! Da sie schon die Autos alle gefilzt hatten, wurde am Eingang nur noch das Bändchen kontrolliert. Sie haben mir nicht einmal in die Taschen geschaut. Ratz fatz war ich durch. Ich erinnere mich vor ein paar Jahren, noch in Abtsgmünd: Da traute ich mich gar nicht mehr raus, weil um wieder rein zu kommen, brauchte man gut ne Stunde. Also da wurde wirklich was getan - alle Achtung!

Neben dem Eingang hatten sie ein großes Partyzelt aufgebaut. Darin spielten eine Reihe Newcomer. Die ganze Nacht durch konnten die Leute dort Party machen und auf dem Zeltplatz war ab 1 Uhr Nachtruhe angesagt, die auch kontrolliert wurde. Das lob ich mir, ganz klasse! Ansonsten ist das ja immer 3 Tage durchmachen, weil man vor Geschrei, Gedröhne und Helga-Gebrüll kaum mal ne Stunde im Stück schlafen kann. Also großes Lob an die Veranstalter: Das habt ihr alles dieses Mal wirklich ganz toll gemacht!

Endlich endlich konnte ich mal Behemoth sehen. Ich glaub, das war schon das 4. Festival, wo Behemoth angesagt waren und immer wieder etwas dazwischen kam, dass ich sie nicht sehen konnte. Das erste mal - noch in Abtsgmünd - kamen sie nicht, weil sie auf der Autobahn im Stau steckten und lauter solche Sachen. Aber dieses Mal konnte ich sie endlich mal sehen - wenn auch leider von ziemlich weit hinten. Ich hätte wohl schon 3 Stunden vorher anstehen müssen um nen Platz ganz vorn zu ergattern.

Trotzdem stand ich offenbar noch zu weit vorn oder zu dick in der Mitte, denn alle paar Minuten kam ein neuer Publikumssurfer dahergetragen. ICH lang da NICHT hin. Ich brech mir doch wegen so jemand nicht eventuell nen Fingernagel ab, nö! Das hieß: Jedesmal, wenn ich im Rücken was auf mich zustoßen spürte, duckte ich mich und hielt mir meine Plastiktüte mit geshoppten Klamotten über den Kopf. Der Surfer surfte dann ins Leere und mindestens 2 schmiss es deswegen auch. Die meisten wurden aber von den anderen aufgefangen und surften weiter.

Hier seht ihr Paradiselost und Primordial

Ein Prost drauf!

Danach wurde es immer voller. Es hatte keinen Sinn mehr, Bands zu fotografieren, denn ich stand zu weit hinten und es war auch alles zu dunkel.

Ich ging dann auch irgendwann zurück zum Zelt. Bis ich das erst mal fand! Ich hatte mir Sektor "L" gemerkt, aber der war groß! Außerdem wars stockdunkel, denn das Flutlicht vom Turm strahlte natürlich ausgerechnet in die andere Richtung. Mein Auto kannte ich nun auch nicht so gut, als dass es mir in der Nacht unter all den anderen Autos ins Auge fiel - ein elendes Gesuche. Endlich hatte ich dann mein Zelt erkannt und da stand auch das Auto.

Tja, da zog ich dann halt Hose und Schuhe aus und legte mich in den Schlafsack. Ich merkte gleich: es ist verdammt schattig! Also zog ich das eine Shirt an, das ich geshoppt hatte. Ich hatte natürlich vergessen, mir von zuhause irgendwelche bequemen Sachen zum Schlafen mit zu nehmen und in dem engen T-Shirt, das ich anhatte, kriegte ich ja kaum Luft. Aber auch das Langarmshirt war zu kühl. Ich zog dann nach einer Weile doch meine Hose wieder an, denn es fror mich bitterlich! Mit Hose und Socken waren trotz dicken Kuschelschlafsacks dann wenigstens meine Füße und Beine so weit, dass sie nicht froren, aber wirklich warm wars mir nicht! Ich fror mir den Arsch ab! Drum konnt ich auch nicht schlafen *schlotter schlotter*. Ich hoffte, dann in den Morgenstunden, wenn die Sonne aufs Zelt fiel, einschlafen zu können, weil bekanntlich wirds da ja dann richtig heiß.

Aber da hatte ich mich getäuscht: Noch in der Nacht fing es zu regnen und zu stürmen an, es wurde immer kälter, ich konnte immer weniger schlafen, denn der Wind pfiff gegen das Zelt und der Regen prasselte in Schüben dagegen. Am Morgen gab es auch keine Sonne, sondern es war bitter kalt, nass und regnete.

Da lag ich nun hundskrüppelkrumm und total verpennt in meinem Schlafsack. Immer noch war es mir kalt.

Ich hüpfte schnell rüber ins Auto, aber dort wars auch nicht wärmer. Am Donnerstag wars so herrlich warm und ich hätte nie gedacht, dass es mich frieren würde. Drum hatte ich mal grad ein Kapu-Shirt dabei und zum Glück meine Regenjacke. Die war zwar dunkelrot und nichtschwarz und damit untrue, aber das war mir momentan wurscht.

Ich ging dann erst mal los, was frühstücken. Da kam ich gleich an diesem Scheiße-Auto vorbei, das gerade die Kacke aus den Dixis pumpte. Mann, was für ein Düftchen schon in aller Früh!

Ein paar Meter weiter kam ich an diesem jungfräulichen Bus vorbei. Ne nette Gallionsfigur hat das Auto!

Ihr dürft raten, wieviel ich für dieses Frühstück bezahlt habe!

Ja, weil ihr eh nicht drauf kommt, verrat ichs gleich: 8 Euro!!!

An der Theke hätt es noch Wurst und Käse gegeben, aber die einzelne Scheibe Wurst kostete 50 ct!! Nö, also sowas Unverschämtes, da hörts doch auf!

Die Breze war natürlich lätschad, weil sie viel zu viel Feuchtigkeit in dem Regenwetter gezogen hatte. Die Rühreier schmeckten nach bäh und ich ließ sie nach ein paar Gabeln voll stehen. Der Kaffee war auch nichts, aber den schüttete ich mir wenigstens noch rein.

Dann ging ich mal los und guckte mir so das Musikangebot an.

Hier seht ihr die Band Midnattsol. Die Sängerin von denen sah zwar gut aus und hatte ein sexy Outfit an, sie konnte aber leider überhaupt nicht singen! Also das war ja ein schiefes Gejohle...!

Seltsame Wikinger trieben sich da im Publikum rum. Zuerst veranstalteten sie noch einen Strohlauf. Wegen dem Matsch hatten sie nämlich reichlich Stroh und Holzspäne vor die Bühnen verteilt (auch da wieder: großes Lob an die Veranstalter - das hat absolut gut geklappt, fast kein Schlicker, also klasse!). Weil es andauernd regnete und nieselte, war das Stroh nass und man rutschte wunderbar drin aus.

Beim Auftritt von Korpiklaani fing es dann schon an, dass das Stroh in der Luft herumflog. Das entwickelte sich zu einer knüppeldicken Strohschlacht.

Das war echt voll witzig, wie die sich alle gegenseitig im Stroh wälzten, da hab ich davon ein Filmchen gemacht:


Hier seht ihr noch den Gig von Pro-Pain und von Exodus. Exodus waren recht gut, also gefielen mir klasse!

Vor den Scheißhäusern erschien mir Jesus! Die genaue Aussage dieser Performance kann ich aber nicht erklären. Das versteht man wohl auch erst ab 2 Promille...

Hier haben wir noch ein paar seltsame Gestalten. Die männliche Jugend von heutzutage hats sogar nötig, auf weggeschmissene Gummipuppenteile abzugehen, meine Güte, welch ein Elend! Mädels, erbarmt euch doch!

Hier sind End of Green. Die fand ich jetzt nicht so toll, obwohl das eigentlich ein wichtiger Auftritt für sie gewesen sein soll: Sie haben nämlich ne neue CD raus gebracht und machten dafür riesig Werbung. Aber so wird das wohl nix...

Da haben wir noch ne echt fette Sau!

Ich guckte mir die Gigs jedenfalls noch bis Six Feet Under an. Fotografiert hab ich die, aber man erkennt drauf nix: Es war zu dunkel und ich war viel zu weit hinten.

Obwohl ich alles mögliche angezogen hatte, was ich von zuhause mitgebracht und mittlerweile auch noch geshoppt hatte, fror ich wie ein Schlosshund. Es war mir sogar die Hose zu dünn und obwohl ich Socken an hatte, hatte ich kalte Füße. Das mag wohl auch daran liegen, dass ich heute nichts getrunken hatte: Ich wollte in der Nacht noch heim fahren und da absolut nüchtern sein. Also ging ich nach Six Feet Under. Da wär eh nur noch Subway to Sally gekommen und die sind einfach nen eigenen Gig wert: Die nur ne Stunde lang anzuschaun, lohnt sich nicht, dafür sind sie einfach zu gut. Außerdem hatte ich Subway schon mal im Löwensaal gesehen und auch auf anderen Festivals, also ließ ich sie aus.

Ich ging zurück zum Auto. Neig'hockt - Heizung ang'macht!! Oh Mann, wie es mich fror. Im Auto wurds mir dann mit der Heizung langsam warm. Das Zelt und das Feldbett ließ ich stehen, aber den Rest nahm ich mit und fuhr zum Ausgang. Da stoppte mich die Security und fragte mich: "Wohin wollen Sie denn?" Na hör mal: Ich möchte gerne über Nacht nach Hause fahren und morgen wieder kommen. Und außerdem: SIE?

Ach, es ist furchtbar. Ja, Leute, also wisst ihr: Vor 10 Jahren noch waren wir ein ganzes Wohnmobil voller Festival-Kumpel. Wir fuhren nach Wacken, Mera Luna, WGT/Leipzig, nach Summer Breeze und auch noch anderen Events. Immer waren gut 10 Leute zusammen und wenn wir dort waren, trafen wir meistens noch mindestens 10 weitere Bekannte. Da feierten wir dann lustig und das war immer n geiles Ding. Aber irgendwann kam die Leipzig-Crew nicht mehr zusammen. Auf Wacken mochte ich dann nicht mehr - zu weit. Auf Mera Luna fährt auch kein Mensch mehr, den ich kenne, Earthshaker ist pleite und fällt nun aus und Summer Breeze: Das war immer das Festival vor der Haustür, wo man die halbe Rockfabrik traf und alle möglichen Bekannten. Letztes Mal traf ich wenigstens noch Maria und Jens, aber die fuhren dieses Jahr nicht mehr. Außerdem sah ich letztes Jahr auch noch ein paar Leute, die ich wenigstens entfernt kannte (also aus der Valhalla oder sonstigen Locations). Aber dieses Jahr?

Ich lass mir jetzt T-Shirts drucken, Text vorne: "Miss Sophy unterwegs - Festival for One" und hinten drauf: "Vera - hat jetzt ne Beziehung; Seelenfeuer - hat auch ne Beziehung, wohl sogar schon verheiratet; Karsten - Beziehung; Matze - Beziehung; Jürgen - verheiratet; Maria und Lars - keine Kohle (hatten sie früher auch nie, haa-ha!); Markus - krank (als wenn den das früher gestört hätte!?!); Andreas - gestorben; ..." ja, sofern sie nicht gestorben sind, wurden sie einfach ALT!

Nun bin ich zuhause angekommen und schreib meinen Blog (das war ja trotz Asus eeePC auf Summer Breeze nicht möglich, da ich dort wohl ne Übertragungsrate von %$§%&-GSM hatte: Man schlief ja ein während sich da mal ne Seite aufbaute - unmöglich!). Auf meiner Fensterbank hat es nur 13 Grad! Da es mitten in Nürnberg immer 2 oder 3 Grad wärmer ist als auf'm Land, kann man davon ausgehen, dass es letzte Nacht sowas 10 Grad gehabt hat! Kein Wunder, dass es mich fror.

Mir stichts auch irgendwie in der Lunge und ich hab ein ganz komisches Feeling. Ich bin mir sicher, ich werd krank! Aber die Inkubationszeit ist ja meistens mindestens n Tag, also kann ich morgen nochmal los!

Teil 2

Samstagsfrüh bzw. -mittags stand ich in aller Ruhe auf. Ich hatte schon Renate draußen rumwerkeln hören, die die Hausordnung machte. Eigentlich wollte ich sie ja heute auf Summer Breeze mitnehmen, aber leider konnte man keine Tageskarten reservieren. Drum blieb Renate lieber zuhaus, denn wenn sie dann da draußen nicht rein kam, was sollte sie dann in Dinkelsbühl machen bis ich mal wieder heimfahren wollte?

Da lud ich Renate wenigstens in die Eisdiele ein: Für dieses Frühstück hab ich nur die Hälfte gezahlt von dem auf Summer Breeze. Dafür war es mindestens doppelt so gut. Renate und ich sind zufrieden.

Nach dem erholsamen Frühstück schmiss ich meinen Krempel in das Auto und fuhr gleich wieder los.

Das Wetter war bestens, also kaum ein Wölkchen am Himmel - das Gegenteil von gestern - wunderbar! Bestens gelaunt fuhr ich auf die Autobahn.

Fröhlich kam ich an und ging gleich wieder runter aufs Gelände. Da sah ich doch auch glatt noch tatsächlich jemanden, den ich kenn: Gerd (ganz links) von der Church of Gerd, bei der Valhalla gleich ums Eck.

Was ist an diesem Kettenhemdheiner so Besonderes? Na, die Rostspur! Da wo man oben das Bier reinfüllt und deswegen öfter mal n Tropfen runterfällt, ist das ganze Kettenhemd verrostet. Auch an den Schulterblechen zeigte es dicke Rostflecken: Ob er wohl ab und zu im Bier duscht?

Hier haben wir Ensiferum. Die legten einen klasse Auftritt hin, hat mir ganz toll gefallen und ich moshte mir auch einen ab in der prallen Sonne.

Danach kamen Primal Fear.

Ein paar Aluminiumritter hielten da im Publikum ihre Tafelrunde.

Ich flakte mich erst mal ins Gras - mittlerweile gut aufgewärmt - und fotografierte mich ein wenig.

Ach, es ging mir recht gut... Ich glaub doch, ich geh nächstes Jahr wieder her, auch wenn ich gestern noch resigniert dachte, dass dies wohl - altersbedingt - mein letzten Summer Breeze sein soll.

Die Nachmittagsvorstellung war abgesehen von Ensiferum also nicht so der Hit. Was so ein Hip Hop Scheiß wie HBlockX hier zu suchen hatte, fragt sich schon. Die taten mir dann aber fast schon Leid, denn keiner wollte sie sehen, die Leute schmissen ihnen Strohballen auf die Bühne und der Sänger war so richtig deprimiert-wütend. Naja, sie sind ja auch selber schuld, wenn sie sich zu einem Metal-Festival anheuern lassen, können sie sich ja auch denken, dass das nicht her passt.

Ich ging ein bisschen spazieren, da entdeckte ich DAS. Mir fiel ein, dass der Sänger von Behemoth gestern noch so eine Show gebracht hat und unter Flüchen aus der Bibel irgendwelche Seiten raus fetzte, um sie ins Publikum zu werfen. Hier lag anscheinend der Rest - oder war der Behemothler auf seinem Weg von der Bühne fetzend hier vorbei gekommen?

Tatsächlich: ein Paulustext war das! Ich stiefelte halt mal drüber...

Die beiden da links haben ihren Mädels heute Nacht die Nachthemden geklaut, hä?

Sonic Syndicate beim Auftritt und Dark Fortress bei der Autogrammstunde.

Da ist schon wieder so ein Blechfritze. Was dieser Ritterlook wieder für ne neue Mode ist? Da komm ich nicht mehr mit: zu meiner Zeit war Metal noch ganz anders - die Jugend von heutzutage, also ts!

Was mir ultragut gefallen hat, war der trashige Auftritt von Destruction - also ganz klasse!


Die fetzten mit einer geilen Pyroshow rein! Also das war wirklich klasse! Am Anfang kam auch noch so n Fetter daher mit der Kettensäge und sägte bissel in der Luft rum. Später tauchte er dann wieder auf mit dieser Frauenleiche.

Leider zischte mir so ein Feuerflash ins Bild und als das Feuer wieder flach war, war der Typ mit dem Weib weg. Destruction haben ihre Tour angekündigt: Da werd ich mal schaun, ob sie nicht in Nürnberg auch sind, weil da geh ich dann wieder hin.

Der Dani geht mir auf die Eierstöcke! Das ist nun schon die 2. Cradle of Filth-Show, die ich sehe, ohne dass man ihn auch nur einmal ordentlich fotografieren könnte. Sie halten die Bühne und besonders den Dani immer so im Dunkeln, dass man ihn mit dem bloßen Auge grad noch sieht, aber auf den Fotos nicht mehr. Ich fotografierte ne ganze Reihe, aber diese beiden Bilder sind das Beste aus der ganzen Serie. Das stinkt mich vielleicht was an.

Am Anfang gabs auch Probleme mit dem Sound und Dani geierte sich da vorn einen ins Mikro, ohne dass man ihn hörte: der Ton war nicht eingeschaltet.

Müde trat ich also mal den Heimweg zum Zelt. Die Füße taten mir weh und ich hatte mir Blasen gelaufen und so schlurchte ich dahin. Damit ich nicht auch noch stolperte, hatte ich ne Taschenlampe dabei und leuchtete so vor mich hin. Da kamen auf einmal ne Frau und ein Kerl: Super, dass ich ne Taschenlampe hätte, denn er hatte auf dem Weg hier irgendwo sein Trinkhorn verloren, ein kleines, schwarzes. Ich leuchtete den Weg ab, aber wir fanden nichts. Ich war schon 10 m weiter gegangen, da fand ichs: "Da ist es! Ich habs gefunden!" rief ich. Die beiden freuten sich riesig und fielen mir um den Hals, ach, das war lieb.

Beschwingt kam ich beim Zelt an. Diesmal würde ich nicht frieren, denn nun hatte ich mir noch ne Decke mitgebracht und dicke Shirts. Ich fror auch nicht. Aber irgendwann in der Nacht kamen die neben mir an und drehten so eine Scheiß Grind-Core-New-Metal-Mukke auf, da konnte ich wieder nicht schlafen. Ziemlich gerädert kroch ich am Morgen um halbneun schon aus dem Zelt. Ein Haufen Leute waren schon gefahren, die Wiese war schon ganz leer. Ein paar Autos weiter hatten wieder welche so beschissene Bayern-Musik drin. Ich kann nicht verstehen, was die da dran lustig finden, ich find das einfach bloß Scheiße. Ok ok, die Texte sind ganz witzig, aber ansonsten klingt das nicht anders als die Oberkrainer, die mein Vater immer gehört hat und weswegen ich schon auf Teufel komm raus mit ihm gestritten hatte als ich erst 14 war. Und jetzt soll ich mir denselben Sound bieten lassen? Ich schaute, dass ich meinen Krempel schnell zusammen packte und fuhr ab.

Auf der Heimfahrt kreuzten noch 2 Rehe meine Straße, aber irgendwann fand ich dann die Autobahn: Man musste nämlich aus dem Festival in die andere Richtung raus, also von Dinkelsbühl weg, und da verfuhr ich mich natürlich wieder auf den Käffern... also ein Elend an Kultur ist das da: Ein alter Mann spazierte am Weg in einem Dorf und als er hörte, dass ein Auto kam (ich), blieb er auf dem Gehweg stehen und sah sich um, mir nach, bis ich vorbei war. Das sind so Bauernkäffer, wo es Sonntagmorgen etwas Spektakuläres ist, wenn ein Auto vorbei fährt! Also da bleibt mir ja echt die Spucke weg, wie kann mans denn dort aushalten? Keine 3 Tage lang wollte ich da Urlaub machen.

Endlich war ich dann in Nürnberg und lud das Auto leer. Als ich mein Zeug oben hatte, versuchte ich, die Grashalme und Katzenhaare, mit denen ich grundsätzlich bestückt bin und die ich echt überall verteile, aus dem Auto zu sammeln. Die ganzen Sitze waren schon voller Katerhaare, allein von den Klamotten, die ich da drauf geschmissen hatte. Als das Auto sauber war, fuhr ich tanken.

Dann wollte ich irgendwie in die Beuthener Straße, aber erst beim 3. Anlauf klappte das: Alle Zufahrten waren gesperrt, weil gerade ein Clubspiel war - das Stadion ist nämlich gleich daneben. Meine Güte, so viele Deppen auf dem Weg!

Da war ich nun endlich beim Hertz und stellte das Auto ab. Ich hatte es nur 3 Tage gehabt, aber mir wars ganz Leid, als ich es stehen ließ: ey, das war doch jetzt MEIN Auto gewesen. Ich entwickle schon seit jeher immer ein seltsames, emotionales Verhältnis zu meinen Autos, also ist ganz komisch. Ich könnte nie nen Kerl so lieben wie meine Autos. Ja und DAS war ja nicht mal meins, es war ja nur geliehen und auch nur 3 Tage lang. Naja *schnief*, trotzdem: tschüßi, Autole!


RAFA's satanic site
© by RAFA