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Ist ja die ganze Besessenheit von Anbeginn ein katholisches Theater und kommt auch meist nur unter streng katholischen Bedingungen zustande, so sind natürlich auch die Reden, die die Teufel aus den Besessenen heraus schwingen, schwer im katholisch-christoiden Rahmen gehalten. Dies liegt wohl weniger an den Teufeln als vielmehr an den beteiligten Menschen, die einfach über einen gewissen Tellerrand nicht hinauszusehen vermögen ... oder nur mögen.

In den Teufelsreden finden wir also nichts Neues, nur das, worüber Theologen und Gläubige sowieso schon Bücher füllten.

In einer spiritistischen Sitzung soll Satan durch ein Medium verkündet haben:

Ich bedecke die Welt mit Ruinen und überschwemme sie mit Blut und Tränen; ich verunstalte das Schöne, beschmutze das Reine und erniedrige das Große; ich tue alles erdenkliche Böse und möchte es ins Unendliche vermehren. Ich bin ganz Hass, nichts anderes als Hass ... und je mehr ich hasse, umso tiefer leide ich; aber mein Hass und meine Leiden sind unsterblich wie ich selbst, denn ich muss ewig hassen wie ich ewig leben muss. Was meine Pein und meinen Hass vervielfacht, ist der Gedanke, dass ich besiegt worden bin, dass ich vergeblich hasse und soviel Böses tue. Aber was sage ich denn: vergeblich? Nein! Eine Freude habe ich, wenn man das so nennen kann; es ist meine einzige Freude und sie besteht darin, dass ich die Seelen verderbe, für die er sein Blut vergossen hat, für die er gestorben, auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist.

Oh ja! Ich mache seine Menschwerdung zunichte, ich entwerte seinen Tod; ich tue das alles um der Seelen willen, die ich zugrunde richte. Versteht Ihr? Zugrunde richte...! Er hat sie nach seinem Bilde geschaffen, er hat sie mit unendlicher Liebe geliebt und ist für sie am Kreuze gestorben. Aber ich mache ihm diese Seele abspenstig, ich stehle sie ihm, ich verderbe sie und richte sie mit mir zugrunde ...

Wie komme ich dazu, diese Dinge zu offenbaren? ... Auch ihr könntet euch ja bekehren! Ihr könntet mir entwischenl Und doch muss ich das sagen, denn er zwingt mich dazu. Er bedient sich meiner gegen mich. In meiner Vorstellung sehe ich Gott immer noch so wie er war, als ich ihn mit flammender Begeisterung anbetete.

Welch ein Licht! Welche Schönheit, Güte, Größe und Vollkommenheit! Wenn ihr das bloß gesehen hättet, wenn ihr das hättet sehen können! Wie konnte ich nur all das verlieren? Ich war so glücklich, so glücklich, so glücklich! Und jetzt bin ich so unglücklich, in alle Ewigkeit unglücklich ... Ich, Luzifer, bin zum Widersacher, Satan geworden. In diesem Augenblick umkralle ich in Gedanken die ganze Erde, alle Völker, Regierungen und Gesetze. Wohlan, ich bin der Urheber alles Bösen, das da kommen wird..."
(Jules Doinel, Lucifero smascherato, riportato da Costa D., 11 diavolo; S. 96-97; Alba 1936).

Ach? Gott zwingt den armen Satan gegen seinen eigenen Willen etwas Gottgefälliges zu sagen? Da stellt sich doch die Frage: Hat Satan einen freien Willen? ...und nächstens: Wie sieht es mit der Verantwortung für Satans Taten aus, wenn der liebe Gott ihn zu seinem Handeln zwingt?

Durch die Besessene Magda will Beelzebub folgende Klage angestimmt haben:

...denn ich sah, wie hier ein Mensch von Fleisch und Blut um Reinheit und Wahrheit rang, und wie Magda um ihr Leben zitterte. Aber warum soll sie es besser haben als wir? Hat man uns nicht mehr genommen als ihr? Uns hat man nicht nur ein irdisches Leben genommen, sondern das ewige. Bei uns spritzt nicht mehr Blut, das gestillt werden kann. Bei uns brennt Feuer, ein ewiger Hass, ein ewiges Herumziehen, um zu suchen, wen man zertrümmern kann. Das ist bei ihr nicht. Sie kann noch das Wort hören: "Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein." Und was hören wir? Ob Weihnachten ist oder Ostern oder Pfingsten, immer nur: "Weichet von mir!"
("Dämonische Besessenheit" von Adolf Rodewyk, 1988, ISBN 3-629-91050-5)

Armes Schwein! Hat er ja nicht ganz Unrecht mit seiner Klage, einmal angenommen, dieses ganze christliche Glaubensgebäude hätte etwas Wahres an sich. Dieser Teufel kann einem ja fast Leid tun.

Warum hat eigentlich noch nie ein Exorzist versucht,
einen Teufel zu bekehren?

Christen, habt ihr denn gar kein Mitleid mit diesen Ärmsten? Habt ihr diese fürchterliche Situation eurer Dämonen verstanden? Könnt ihr das nachvollziehen? Könnt ihr das ertragen? Wollt ihr diesen armen Geistern denn nicht mal helfen?



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