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Diverse, allgemein verbreitete Ansichten und Meinungen über Satan, Dinge, die man ihm zurechnet und Gerüchte, die in unserer Gesellschaft so über ihn kursieren habe ich hier unter die Lupe genommen und untersucht, was sich dahinter verbirgt.

Eine der ersten Behauptungen von Satan ist wohl diese:

Er ist der schönste Engel des Himmels

Der oberste Engel nimmt in vielen orientalischen Mythologien oft als undurchsichtige, zwielichte Figur eine Sonderstellung ein.

Da gibt es in kurdischen Mythen den Melek Ta'us, den "Engel Pfau" - offenbar ein höchst eitler Geselle - der aber mit dem Erzengel Gibrail (Gabriel) identifiziert wird.

Weil er mit Gott um dessen Rang stritt, verbannte ihn dieser in die Hölle. Da Melek Ta'us sein Tun dort jedoch bereute, begnadigte ihn Gott und vernichtete die Hölle. Melek Ta'us wurde von Gott zum Herrscher der Erde ernannt und bekam die Aufgabe zugewiesen, die Menschen ins Jenseits zu begleiten.
Der Melek Ta'us weist damit ganz gravierende Merkmale auf, die man heutzutage dem Satan zurechnet.


Es gibt auch Metatron, den höchsten Engel oder auch den "guten Dämon" in der Kabbala. Metatron nimmt u.a. die Gebete der Menschen in Empfang und windet aus ihnen eine Krone, die er Gott aufs Haupt setzt. Dass er die Gebete für sich selbst beansprucht, wird von Metatron noch längst nicht behauptet.

 
Natürlich gibt es an dieser Stelle Leute, die nur die Hälfte solcher Geschichten gehört oder verstanden hatten und sich auf den Rest ihren eigenen Reim dichteten.

Ursprung der Fabel, der höchste Engel wollte dem großen Gott gleich sein, geben simpler Weise die Gestirne ab: In der Ur-Zeit interpretierte man vielfach die Sonne mit dem großen Gott, dem Herrscher des Himmels, und dagegen den Mond als knapp kleinerer Himmelskörper/Gott, der dem Herrscher des Himmels am Firmament den Rang streitig zu machen versucht.

Unterstützt wurde dieser Gedanke auch noch dadurch, dass in vorbiblischen Zeiten in den mesopotamischen Kulturzentren Ur und Mari der Mondgott Sin als höchste Gottheit verehrt wurde. Der Konflikt mit anderen Religionen und Kulturen, die die Sonne höher achteten (z.B. Ägypten) drängt sich förmlich auf. In der monotheistischen Einheits-Religion des Judentums wurden die beiden rivalisierenden Gottheiten umgestaltet zum Höchsten + seinem eifersüchtigen Untergebenen, seinem gegnerischen Engel, der fast so stark und schön war wie der Höchste selbst.

Tag und Nacht streiten also die beiden großen Himmelskörper um die Bühne des Himmels, wobei die Sonne mit enormem Licht den "schwächeren", fahlen Mond vollkommen in den Schatten stellt. Dahinter noch - unter Herrschaft des Mondes - zeigt sich das gesamte Heer des Himmels unter dessen Führung, nämlich die vielen, kleinen Sterne.

Immer wenn in der Bibel Sterne fallen, deutet das auf den Sturz Satans und seiner Engel aus dem Himmel hin: Mt. 24,29/Mk. 13.,5 Offb. 6,13 und Offb. 12,4 - "...und sein [des Drachen] Schwanz zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels mit sich fort; und er warf sie auf die Erde." Buch Henoch 16,14-15 "sagte der Engel: Dies ist der Ort, wo Himmel und Erde zu Ende sind; ein Gefängnis ist dies für die Sterne und für das Heer des Himmels. Die Sterne, die über dem Feuer dahinrollen, das sind die, welche beim Beginn ihres Aufgangs den Befehl Gottes übertreten haben; denn sie kamen nicht zu ihrer Zeit hervor."

Aus all solchen Mythen, Religionen und Glaubensvorstellungen entstand eine Mischung, eine Essenz, die im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende zu dem Bild geformt wurden, das man heute vom Satan malt: Er ist der Mond, der der Sonne des Himmels den Rang streitig machen möchte und sein möchte, wie Gott - "aus reiner Eitelkeit". Das interpretiert jedenfalls ein eitler Mensch, dem Eitelkeit als die naheliegendste Ursache solcher Vorgänge erscheint, weil er alles nur aus seiner eitlen Perspektive sieht und an seiner Messschnur misst.

Es ist ja gerade bei der Beschreibung gegebener Willkürlichkeiten so sehr ausschlaggebend, wie der Betrachter denkt. Jeder kennt bestimmt diese symmetrischen Tintenklecks-Bilder, die einem bei manchem Psychotest zur Interpretation geboten werden - bestimmt nicht deswegen, damit ersichtlich wird, was das Tintenklecks-Bild darstellt, sondern damit ersichtlich wird, was der Betrachter aus seinem eigenen Wesen dort hineininterpretiert.

Satan-Mond ist das zweitschönste Ding am Himmel, der Hellste nach Gott-Sonne, der Größte und Hellste über dem ganzen (Sternen-)Heer des Himmels, unter seiner Führung steht des Nachts das Himmels-Heer am Firmament. Doch all diese nächtliche Himmelskörper werden vom großen, hellen Glanz des Höchsten um ein Vielfaches überstrahlt. Er - der Mond - Satan, der Zweite nach Gott - ist eben nur ... der schönste Engel des Himmels.

Satan bzw. Luzifer ist ein gefallener Engel

Im All fliegen jede Menge kleinere oder größere sogenannte "Planetenstreifer" herum. Durch deren Kollision mit der Erde entstehen auf dieser rein statistisch

alle 1.400 Jahre ein Krater von 1 km Durchmesser,
alle 140.000 Jahre ein Krater von 10 km Durchmesser,
alle 14.000.000 Jahre ein Krater von 100 km Durchmesser.

Auf der Venus soll vor ca. 3500 Jahre eine Kollision mit einem solchen "Planetenstreifer" stattgefunden haben, die die Planetenwelt des ganzen Sonnensystems neu ordnete und auf der Erde eine gigantische Katastrophe auslöste (auch sollen, 65 Millionen Jahre vorher, durch eine ähnliche, noch größere Katastrophe die Dinosaurier mit einem Schlag ausgerottet worden sein). Dabei könnte die Rotation der Erde in Unordnung bzw. sogar zeitweilig zum Stillstand gekommen sein, so dass auf der einen Hälfte der Erde eine 3tägige Finsternis herrschte, auf der anderen Hälfte dagegen ein sonnenheller Tag von 3 Tagen Länge. Meere und Flüsse kochten, verdampften und trockneten teilweise völlig aus, ganze Kontinente brannten, es wüteten Erdbeben und Neuformationen von geographischen Gegebenheiten sowie große Überflutungen, da durch die Verlangsamung bzw. den Stillstand der Erdrotation der Ozean mit Schwung über die Ufer schwappte.
Der apokalyptische Autor Johannes verlegt das traumatisch vergessene Ereignis in die Zukunft - Offb. 16,20-21: "...und jede Insel verschwand, und Berge wurden nicht gefunden. Und ein großer Hagel wie zentnerschwer, fällt aus dem Himmel auf die Menschen nieder."

Diese kosmische Katastrophe war auch am Himmel sichtbar durch einen schlangenartigen (spiralförmigen) Kometenschweif, der sich auf die Venus zubewegte, die - irgendwo durch das Sonnensystem irrend - vorher noch gar nicht sichtbar gewesen sein soll. Sternendarstellungen aus früheren Zeiten zeigten die Gestirnkonstellationen nämlich stets ohne die Venus.

Besonders bei den Babylonieren dachte man sich einen direkten Zusammenhang zwischen den Ereignissen unter den Göttern und den astronomischen Vorfällen. Jede Gottheit hatte da eine stellare Entsprechung, so dass aus den Bewegungen der Gestirne die Unternehmungen der Götter gedeutet wurden.

Dieses katastrophale Inferno - durch den Morgenstern Venus von himmlischen Spektakel der Gestirne begleitet - soll sich ins Kollektivbewusstsein der (überlebenden) Menschheit als Sturz der abtrünnigen, destruktiven Engel eingebrannt haben und finden in den Mythen aller Völker Niederschlag.

(siehe "Porträt des Leibhaftigen", Carl-Friedrich von Steegen, ISBN 3-453-14854-1)

Satan verkleidet sich als Verführer
Er erscheint nicht als Monster

Da nun bereits der Satan als eitel betrachtet wird, verwundert es nicht, dass man ihm daraus eine gewisse Schönheit andichtet. Logisch: Wer eitel ist, achtet und pflegt sein Äußeres und macht mehr aus sich; es ist naheliegend, dass er schön ist.

Schönheit und Verführung sind wiederum das nächste Paar, das aus solchen Gedanken resultiert.

Satans angedichtete Schönheit ist auch Ergebnis der menschlichen Überlegung, dass er ja einerseits fast so toll wie Gott ist, da er diesem den Rang streitig machen möchte. Da Gott ja so herrlich und wunderschön ist, muss logischer Weise Satan als Anstreiter dessen auch selbst an Schönheit einiges aufweisen können. Wenn er dem schönen Gott den Rang abspenstig machen möchte, muss er wenigstens annähernd so schön sein wie Gott selbst.

Nach anderen Überlegungen gilt Satan als Engel (Engel gelten grundsätzlich als schön) und damit auch als Sohn Gottes. Gottessöhne müssen natürlich auch etwas Herrliches und Schönes sein.


Dagegen spricht das hässliche Wesen, das man ihm andichtet. Vom Ankläger der Menschen (und deren Schlechtigkeit) vor dem Richterstuhl Gottes wird Satan aus der Sicht der Menschen schon in biblischen Zeiten zu demjenigen, der selbst auch dafür sorgt, dass er etwas am Menschen anklagen kann: also zum Förderer des Schlechten, schließlich zur personifizierten Schlechtigkeit.

Details:
Satan als Exekutive Gottes

Natürlich - es soll ja dem Menschen etwas Schreckliches gezeigt werden - orientiert man sich auch daran, was ein Mensch schrecklich findet.

Damit wird schon deutlich, dass es sich beim Bild des Satans um ein Bild menschlicher Albträume und Schrecklichkeiten handelt ...

... aber nicht um den Satan!

Leute, die sich also an diesen trivialen Medien wie Horrorfilm und Gruselgenre orientieren, verstehen Satan natürlich folglich als Monster. In solcher Leute Köpfen spuken auch Gestalten wie Dracula und Frankenstein herum - also mehr lebhafte Fantasie als fundierte Auseinandersetzung zum Thema.

Details:
Definition Satans von Alice Cooper

Da "Monster" meines Erachtens eher ein Thema für Kinder sind, muss ich mich schon wundern, auf welch geistiger Stufe manch einer bezüglich der Philosophie, Religion und Metaphysik stehen geblieben ist.

Grauenhaftes, Schreckliches

Da die Kirche so eindringlich vor Satan warnte, dessen Gefährlichkeit und Schrecklichkeit in der Bibel aber gar nicht in so großer Menge und so schrecklicher Art zu finden ist, begann man ihm entsprechendes anzudichten. Der Satan der Bibel ist nämlich eigentlich gar nichts zum Fürchten. Wenn man sich also vor ihm fürchten soll, so musste man wohl ein furchtbares Bild von ihm zeichnen.

Details:
Satan in der Bibel

Wie auch immer mögen nur alle möglichen Leute alle möglichen, schrecklichen Sinnbilder für Satan erfinden, das ist zweitrangig. Wirklich traurig ist, dass man dem Satan nicht nur Gestalt zurechnet, die ein Mensch schrecklich findet, sondern auch ein Wesen/Charakter, das/den ein Mensch schrecklich findet. Und damit haben wir die ganze, breite Palette an Schrecklichkeiten aus der Mülltonne unserer Seele, die wir "böse" nennen: Alkohol, Drogen, Gruseliges aller Arten, Horror, Gewalt, Brutalität, Mord, Leichenschändung, destruktives Verhalten in jeder Hinsicht, Genozid, Rassismus, Amoklauf (durch Besessenheit), usw.

Und dann haben wir leider auch einige geistlose Leute, die meinen, sie müssen diesem Wesen nun entsprechen, weil sie sich zu Satan bekennen. Wer ist schuld daran? Die Gesellschaft, die ein solches dummes Bild zeichnet oder die Gesellschaft, die ihre Leute so verdummt, dass sie nicht eigenständig zu denken imstande sind? ...oder etwa diese dummen Leute selbst?

Ich kann nur wiederholen:

Der Satan - ursprünglich als die destruktive Kraft Gottes gedacht - wird im Lauf der Zeit vom Menschen zum eigenständigen Widersacher gegen Gott. Und wie man sich Gott letztendlich als das Gute per se vorstellte (was keinesfalls stimmt: siehe Bibel!), so wurde sein Gegner als das Böse an sich verstanden (was genausowenig stimmt). Alles, was einem Menschen zum Thema "böse" einfällt, rechnet man dem Satan zu. Aber:

Dieses "Böse", das sich ein Mensch unter der Bezeichnung "Satan" so vorstellt, ist nicht Satan!

Weder hat Satan etwas mit dem Bösen zu tun (sondern mit dem Widergöttlichen!), noch hat Gott etwas mit dem Guten zu tun (lies die Bibel!) noch ist das, was sich ein Mensch unter "böse" vorstellt objektiv böse, sondern es ist meistens nur für diesen Menschen oder nach dessen Mentalität böse - ein anderer Mensch mit anderer Mentalität sieht das u.U. ganz anders.


Er fordert auf, sich gehen zu lassen

Eindeutig ist das eine Interpretation von verbitterten Workoholics, die jede Art von Hedonismus und Genuss mit "sich gehen lassen" verwechseln.

Vielleicht ist es auch eine Schlussfolgerung von Leuten, die Satan mit "Alkohol und Drogen" verwechseln?

Satan fordert nämlich ganz und gar nicht auf, "sich gehen zu lassen", sondern er fordert und treibt einen zur kraftvollen Aktivität.

Satan selbst tut nichts, er schlägt nur vor und verkauft

Hier haben wir wieder eine typisch christliche Vorstellung, die aus der Vorstellung des "Satans als der Verführer" überlegt ist. Der Satan - im Alten Testament ursprünglich nur der Ankläger, der den Menschen vor Gott seiner Sünden anklagt, diese aufdeckt - wird im Lauf der Religionsgeschichte zum Verführer selbst, der den Menschen auch gleich zu den Sünden verführt, damit er was zum Anklagen hat. Die Vorstellung des Verführers hat sich bereits bei den Autoren des Neuen Testaments durchgesetzt, wo Satan ganz direkt als Verführer des Jesus dargestellt wird.

Details:
Satan und J.C in der Wüste

Der Verführer selbst achtet hierbei auf seine eigene, weiße Weste. Er schlägt zwar dem Menschen Schlechtes vor, tut aber nichts selbst. So weit menschliche Überlegungen und Vorstellungen aufgrund vorheriger menschlicher Überlegungen ... wir sind bereits mittendrin in dem allegorischen und auf Missverständnissen und Fehlinterpretationen logisch aufgebauten Wust, den der Mensch Kraft seines Simplizissimus kreierte.

Satan fragt nach deinen Wünschen
Er kennt alle tiefen Begierden und Wünsche

Das ist einerseits nur erneut das Bild des schönen Verführers, der seinem Opfer verlockend präsentiert, was dieses sich wünscht. Satan rückt mit der Frage nach deinen Wünschen dich selbst in das Zentrum, wo aus pro-göttlicher Perspektive eigentlich der Platz Gottes sein sollte.

Hier geht die geistig-psychische Realität konform mit dem Bild des Satans:
Der LHP-Geist, selbst Sonne an seinem persönlichen Himmel, hat logisch resultierend einen ausgeprägten Hang zum Egoismus. Was sollte ihm wichtiger sein als seine eigenen Wünsche? Es ist klar, dass hier die persönlichen Ziele und Wünsche in den Focus rücken und einen etwaigen Gott damit vollkommen von der Bühne des Geschehens bannen.

Der Satan triumphiert hierbei natürlich:
Das ist genau das Ziel, was der Mensch einst dem Mond gegen die Sonne und gleichsam dem Satan gegen den Gott angedichtet hat und in diesem Vorgang hat dieser Satan sein Ziel erreicht!

Der LHP proklamiert hierzu:
Sei dein eigener Gott! Und auch im LHP ist der eigene Wille und die Realisation des eigenen Selbst mit dem Antrieb des eigenen Willen und Wunsches höchstes Gut. Auch der LHP fragt ganz deutlich allein nach deinem Wunsch: Was willst du? Überlege dir, was dein wirklicher Wille ist! Und dann geh hin und führe ihn aus und bringe dich so selbst zur Realisation, realisiere, wirke, forme und erschaffe dich so selbst.


 
Simple Gemüter begnügen sich natürlich auch mit simplen Vorstellungen. So wird dem Satan zugesprochen, den Menschen mit Reichtum im materiellem Bereich wie Autos, Häuser, Frauen, schöne Dinge, Ruhm und Geld zu locken.
Während im Alten Testament Reichtum noch als Segen Gottes gilt und es im Buch Hiob der Satan ist, der den Reichtum des Hiob zunichte macht (mit dem Happy-End, dass Gott dem Hiob seinen Reichtum am Ende um ein Vielfaches wieder ersetzt), tendiert der Sinn im Neuen Testament mehr in Richtung "irdische Armut = himmlischer Reichtum". Da die Armen in der Gesellschaft überwiegen, schafft man sich auf diese Art natürlich mehr Anhänger - ein religiöser Werbegag? Ein (gelungener) Versuch der Reichen (Kirche), die Armen auch weiterhin schön arm zu halten um selbst das ganze Gut für sich zu reservieren?

Details:
Hiob

Wie auch immer: Der Satan wird damit zu demjenigen, der den widerhimmlischen Reichtum gibt. Um nun damit nicht schnurstracks lauter Satanisten in die Welt zu setzen, die diese Gabe des Satans gerne hätten (wer möchte denn schon nicht reich sein?), muss natürlich schnell ein Haken an der Sache hinzugedichtet werden. Mit Hilfe einiger Bibelzitat-Interpretationen erinnert man nun an den "Preis, den alles hat", nämlich in diesem Fall die Höllenfahrt nach dem Tod.

Er gibt sich als des Menschen einziger Freund aus
Er stellt sich auf die Seite des Menschen

Mit der Bibel ist diese Harmonie der "auf einer Seite mit den Menschen" allerdings nicht in Einklang: Satan ist der Widersacher! Er ist nicht nur der Widersacher gegen Gott, sondern auch gegen die Menschen. Er ist es, den Gott gegen die Menschen einsetzt: Er traktiert Hiob, er wandert gemeinsam mit Abaddon (dem Engel des Untergangs) gegen Sodom und Gomorrha, er ist derjenige, der während der Apokalypse einen wesentlichen Teil zu allerlei Zerstörung beiträgt und er ist es, der vor Gottes Gericht schonungslos die Mängel (Sünden) der Menschen anklagt und kein gutes Haar an ihnen lassen will.

Details:
Sacharja 3

Satan ist der Widersacher, als dessen Gegner man selbst wachsen kann. Er ist derjenige, der einem im Kampf das Leben lernen lässt. Er schlägt einen so lange, bis man zurück schlägt - er widersetzt sich einem, bis man sich ihm widersetzt.

Im LHP gibt es keinen Gott außer man selbst. Auch Satan ist nicht der Gott des LHP-Satanisten. Satan fördert die Zerstörung einer Gottesposition, indem er sich einem so lange widersetzt, bis man nicht mehr anders kann als sich ihm auch zu widersetzen. Göttern widersetzt man sich aber nicht. Durch das Widersetzen wird die Position jeglicher Gottheit nicht mehr haltbar.

Ein Widersacher muss nicht zwingend ein Feind sein. Man kann in ihm auch den Förderer sehen, gegen den man sich durchsetzen muss und der einen so zu höheren Leistungen und besserer Qualität bringt. Satan ist der Freund, mit dem man konstruktiv streitet.

Das alles steht in keinerlei Widerspruch dazu, dass Satan (durch Widersachen und Anstreiten) das wahre Wesen des Menschen zutage bringt und fördert und damit auf dessen Seite steht.


 

Satan ist all das, was einen wichtiger als Gott erscheinen lässt
Er macht den Menschen auf dessen Wichtigkeit aufmerksam
Er erweist einem Menschen hohe Wertschätzung
Satan gibt sich als das einzig Wichtige aus

Klar wird, dass dem Zweiten am Himmel (im ständigen Streit mit dem Ersten um die Vorherrschaft des Himmels und der Welt) vom menschlich denkenden Menschen neben der menschlichen Eitelkeit auch andere menschliche Eigenschaften und Aktionen zugeschrieben wurden, die ein Mensch aus dem bisher Zugeschriebenen resultierte. Menschlich-logisch, dass ein solcher Satan jedes kleine Teil gegen das große Licht Gottes schieben möchte, um diesem seinen Rang streitig zu machen und ihm die Aufmerksamkeit zu stehlen.

Hier geht der Left Hand Path konform und deckt sich mit den alten, simplen Vorstellungen und Allegorien:
Keine Sonne soll an eines LHP-Geistes persönlichem Himmel höher strahlen als er selbst! Der LHP-Geist will die Sonne seines Lebens sein! Im LHP gibt es keine zu verehrende Sonne am geistigen Himmel, es wird nichts verehrt, es wird nichts angebetet. Das ICH wird zum Zentrum des geistigen Firmaments.

Das kann sehr wohl aus der pro-göttlichen Perspektive verstanden werden, als wollte Satan (alias die linke Hand des Ganzen) seine Geister (also natürlich auch die Menschen-Geister, die nach Satans Philosophie leben) sich selbst wichtiger als Gott erscheinen lassen. Insofern ist alles, was einen selbst wichtiger erscheinen lässt als Gott, das Refugium und die Kraft Satans.


 

Satan fordert dich auf niederzuknien und ihn anzubeten (er hat das nötig)

Eine Fortführung des Missverständnisses des kabbalistischen Metatron? Wurde hier vergessen, dass Metatron, der höchste Engel und gute Dämon, der die Gebete der Menschen entgegen nimmt, dieselben nicht für sich selbst beansprucht, sondern sie lediglich dem Gott überbringt?
Noch in der Bibel wird Satan zu demjenigen, der von Jesus einen Akt der Anbetung in Empfang nehmen möchte. Es ist erschreckend, wie schnell Fehlinterpretationen auftauchen und doppelt erschreckend, wie lange sie sich unangefochten halten können.

Natürlich ist auch zu folgern, dass ein eitler Mond, der die Sonne von Ihrem Thron stoßen will um sich selbst darauf zu setzen, auch weitere selbstherrliche Anliegen hat, wie sich anbeten zu lassen. Wenn er nun am persönlichen Mittagshimmel eines Menschen den Platz Gottes eingenommen hat, dann wollte er auch dessen Verehrung.

Ganz klar:
"Anbetung" wird im LHP-Satanismus zutiefst verachtet. Es wird weder Satan noch Gott noch sonst etwas im üblichen Sinn "angebetet".

Selbstverständlich gibt es Interpretationen von gewissen Arten des Fröhnens. Einen Geizigen nennt man u.U. auch "sein Geld anbetend". In diesem Verständnis verlangt Satan natürlich schon "Anbetung" nämlich die Inanspruchnahme seiner "Gaben" (Reichtum, Genuss, ff.) und lohnt diese auch durch Befriedigung.

Eine übliche Anbetung in Form eines Gebetes dagegen ist vollkommen unsatanisch!


 
P.S.: Ach, und Satan hat es nötig, angebetet zu werden? Wo bitte ist der Unterschied zwischen Satan, der Anbetung nötig hat, und Gott, der Anbetung ... ja ... ja, was denn - nicht nötig hat, oder wie - aber peinlichst darauf achtet, dass man sie nur ihm gewährt?

Er möchte nicht nach seinem Namen gefragt werden
Er verlangt Vertrauen

Dies wiederum ist eindeutig ein Ding aus dem Satans-Bild des simpelsten Christentums: Menschliche Verführer, die mit einem Gegenüber nichts Gutes im Schilde führen, sind darauf bedacht, nicht als solche erkannt zu werden, da ihnen ja sonst das Opfer davonläuft.

Es ist dabei nur der Mensch selbst, der sich täuscht und den Satan nicht erkennt. Insbesondere ein Christ vermutet meist voller Angst an jeder Ecke den Widersacher gegen seine Christlichkeit, nur nicht dort, wo er wirklich ist - nämlich eben da in dieser Angst. Natürlich gewinnt so ein Christ den Eindruck, der Satan wolle sich heimtückisch verkleiden, verstecken und einen in die Irre führen, blenden, betrügen ... und nicht erkannt werden, also seinen Namen nicht nennen. Dabei ist es doch nur dieser Christ selbst, der den Satan nicht erkennen möchte.

Und da fällt mir noch ein: Der nicht nach seinem Namen gefragt werden möchte, ist doch Gott Jhwh! Dieser ist doch der namenlose Gott, der antwortet "ich bin, der ich bin", wenn man ihn nach seinem Namen fragt.

Er enthält einem weiteres Wissen vor

Auch hier trifft das genaue Gegenteil zu: Satan ist derjenige, der zur Erfahrung und Erkenntnis führt. Satan ist derjenige, der unverblümt die Tatsachen enthüllt und einem entblößte Wahrheiten so lange vor die Nase hält, bis man sie kapiert.

Es ist die Kirche, die verbreitet, Satan enthalte einem das Wissen des "dicken Endes" vor, um einen nur immer schön auf die schiefe Bahn zu verführen. Die Bibel erzählt an dieser Stelle allerdings ganz andere Dinge - insbesondere empfiehlt sie die Einfältigkeit, die Wissensenthaltung und lobt "selig sind die geistig Armen": Es ist auch heute noch fleißig der Christ, der sich gegen jedes (neue) Wissen sträubt, besonders, wenn es seinem bisherigen Weltbild widerspricht. Es ist der Christ, der lieber etwas glaubt, als etwas weiß und der sich meist selbst mit aller Gewalt weiteres Wissen vorenthält.

Satan lässt sich von cleveren Leuten durchschauen

Einerseits gilt Satan als ein so unheimlich listiges Wesen, andererseits als so dümmlich, dass man ihn mit etwas Grips sofort durchschaut? Es kann sich hiermit auch nur wieder um ein Zuckerstückchen handeln, das die Kirche ihren Anhängern bot: Wer nach der Kirche Lehren vorging und Satan damit durchschaute, war ganz schön clever, wow!

Leute, die Satan mit Missbrauch gewisser Genussmittel (Alkohol, Drogen) verwechseln, mögen auch Cleverness dahinter sehen, wenn man sich dieser Genüsse aus Voraussicht enthält.

Wie bereits genannt, geht ein Durchschauen Satans mit dem Durchschauen der eigenen Lebenslügen konform. Da es nicht Satan ist, der sich verbirgt, sondern es der Mensch selbst ist, der so manches nicht sehen mag, steht weniger die Erkenntnis des Satans im Vordergrund, sondern die Erkenntnis des Selbst. Damit wird es natürlich wirklich relativ schwer, den Überblick nicht zu verlieren. Mit Cleverness hat dies jedoch weniger zu tun denn mit Ehrlichkeit zu sich selbst - das wiederum ist aber einer der Basispunkte des Satanismus (Selbsterkenntnis).

Satan verlangt seinen Preis (nennt diesen aber nicht)

Nicht nur die Höllenfahrt nach dem Tod (die doch einige Leute nicht abschrecken konnte sich an Satan und an dem von ihm versprochenen Reichtum zu vergreifen), sondern auch Folgen falschen Umgangs mit gewissen Dingen rechnete man bald zu dem Preis, den Satan verlangt.

Als Beispiel: Der Teufel hat den Schnaps gemacht - verführt die Menschen zum Alkoholismus - und der Preis sind gesellschaftlicher Ruin, Gesundheitsschäden und Tod.

Die Betonung der Vergänglichkeit in diesem Rahmen führte zu einer allgemeinen Verneinung weltlicher Dinge, so dass man bald nur noch für den Tod lebte.

Der Satanismus bedeutet davon das Gegenteil:
Traumtänzerei in Bezug auf jenseitigen Lohn wird abgelehnt. Für Ziele, deren man sich nicht sicher sein kann, wird auch nichts Wertvolles investiert. Natürlich ergeben sich die Satanisten in vollem Umfang und ganz beabsichtigt dem Satan. Der Satanist nimmt sich die weltlichen Reichtümer, ergibt sich seiner leiblichen Gelüste, er lebt hier und jetzt und fröhnt dem Hedonismus.

  

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