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Aleister Crowley (12.10.1875 - 01.09.1947), Sohn reicher Eltern, für die Jahrhundertwende dem Sex, der Freiheit, der Emanzipation und dem Ego überaus aufgeschlossener Zeitgenosse, Freund der ägyptischen Götterwelt, reiste 1904 nach Kairo und wurde dort von überirdischen Eingebungen eines Geistes namen "Aiwass" ins ägyptische Museum gelotst, wo er vor dem Ausstellungsstück mit der Nr. 666 stehen blieb: Seitdem hielt er sich für "das große Tier".

Sein oberstes Gebot beschreibt den Willen: "Tue was du willst", ergänzt durch: "Liebe sei das Gesetz, Liebe unter Willen".

Besonders prägnant ist Crowleys Darstellung der GODs und DOGs - der Einteilung der Menschheit in Götter und Hunde (Sklaven). Überhaupt sieht Crowley die Welt aus einer stark egozentrischen Perspektive und bedenkt wenig, dass es auch noch recht taugliche Leute gibt, die ganz anders sind als er. In seinen Rechten berechtigt er also vorwiegend sich selbst, das zu tun, was er tut und stellt einige für sich zugeschnittene Recht-Thesen auf, auch wenn sie nicht ganz stimmen (wer stirbt denn schon, wann er will?):

  1. Der Mensch hat das Recht, nach seinem eigenen Gesetz zu leben - zu leben, zu arbeiten, zu spielen, zu ruhen wie er will, zu sterben wann und wie er will.
  2. Der Mensch hat das Recht zu essen was er will, zu trinken was er will, zu wohnen wo er will, zu reisen wie er will auf dem Antlitz der Erde.
  3. Der Mensch hat das Recht, zu denken was er will, zu sagen, zu schreiben was er will, zu zeichnen, malen, schnitzen, ätzen, gestalten und bauen wie er will, sich zu kleiden wie er will.
  4. Der Mensch hat das Recht zu lieben wie er will: - "erfüllt euch nach Willen in Liebe, wie ihr wollt, wann, wo und mit wem ihr wollt."
  5. Der Mensch hat das Recht zu töten diejenigen die ihm diese Rechte zu nehmen suchen. "Die Sklaven sollen dienen." - "Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen."

Im Laufe seines Lebens und okkulter Entwicklung schrieb er einige Bücher, z.B.

bestellbar bei:
Kersken-Canbaz-Verlag, Bergen
Tel. 05845-244, Fax: 05845-343
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Er starb heroinsüchtig und verarmt. Seine berühmten letzten Worte waren "I am perplexed".

Sein bürgerlicher Name war Eduard Alexander Crowley. Er führte noch folgende Pseudonyme: Graf Swareff, Lord Boleskine, Aleister McGregor, Fürst Chioa Khan, Sir Alastar de Kerval, Baphomet, Meister Therion, to mega Therion.

Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass ich persönlich außerordentlich wenig von ihm halte.

...und das "Liber Al vel Legis"

Der O.T.O. hat das komplette Liber Al Vel Legis auf seiner Site veröffentlicht.

Es ist wohl eine Anleitung zur Meditation. Am Ende des Werkes steht noch folgender Kommentar: "Das Studium dieses Buches ist verboten. Es zeugt von Weisheit, wenn dieses Exemplar nach dem ersten Lesen zerstört wird." Pff! Einen Teufel werde ich tun!
Ich zitiere lieber einige Auszüge daraus und versehe sie mit MEINEM Kommentar:

Die Erkenntnis seines Wahren Willens muss der Mensch sich erarbeiten, u.a. durch Disziplinierung seines Denkens und schonungslose Prüfung all seiner Glaubenssätze.
...wobei ich persönlich die "Disziplinierung des Denkens" für absolut widerlich befinde, weil die Welt und das Leben auf ganz natürliche Art und Weise das Denken in eine gewisse Schiene bringt (für die man nur einfach offen sein braucht), an denen sich anscheinend manche kasteiungsfreudige Ehrgeizlinge nur dann aufgeilen können, wenn sie es mit psychischer Gewalt gegen sich selbst versuchen und das "Disziplin" nennen.

Yama ... ist mehr im Sinne von "Begierdelosigkeit" zu verstehen, d.h. man soll den "Durst nach Sichtbarem und Hörbarem entsagen", dem Verlangen danach - nicht aber den sichtbaren und hörbaren Dingen und Taten.
Yama ... erkläre ICH hiermit für pervers! Wer das tut, ist selber schuld! Ich empfehle, genau das Gegenteil von Yama zu praktizieren - das macht wenigstens Spaß.
Die bei Yama geforderte Selbstlosigkeit ist in Wirklichkeit der Verzicht auf den Ichwahn zugunsten der Erlangung des inneren Selbst. Der kleine Egoismus des Menschen wird aufgegeben zugunsten des Superegoismus, Gott zu werden - den eigenen inneren Gott zu verwirklichen.
Auf den mit so einer negativ klingenden Bezeichnung genannten "Ichwahn" werde ich keineswegs verzichten! Das genannte innere Selbst ist doch wohl nichts als ein nichtexistenter, nur durch einen Glauben projizierter Schatten wie die toten und leeren Glaubens-Schatten des Christentums. Auch habe ich nicht vor, "den kleinen Egoismus" aufzugeben, um Gott zu werden, sondern es mag der Superegoismus aus dem kleinen Egoismus wachsen, ansonsten verzichte ich auf eine Gottwerdung, weil ich mich selbst mehr schätze als einen Gott (und damit bereits einer bin).

Ich bin die Schlange, die Wissen und Wonne gibt und strahlenden Glanz, und ich schüre die Herzen der Menschen mit Trunkenheit. Zu meiner Verehrung nehmt Wein und seltene Drogen, wovon ich meinem Propheten erzählen werde, und berauscht euch daran! Sie sollen euch überhaupt kein Leid zufügen.

...

Lass Blut in meinem Namen fließen. Stampf die Heiden nieder, sei auf ihnen, o Krieger, ich werde dir von ihrem Fleisch zu essen geben.

Auch davon halte ich wieder mal ABSOLUT NICHTS!

Nur die Höchsten sind unser. Sie werden jubeln, unsere Erwählten, wer trauert gehört nicht zu uns.
Sehr kleingeistig finde ich das.
Erstens ist Trauer genau so natürlich wie Euphorie und zweitens gibt es positiven und negativen Genuss: In der Trauer zu schwelgen hat auch seine hedonistische Seite.

Deshalb sollen die Könige der Erde Könige für immer sein; die Sklaven sollen dienen. Es gibt niemanden, der gestürzt oder erhoben werden wird: Alles ist immer wie es war.
Aha, Mister Crowley, wie kam das dann, dass du als kleiner König geboren wurdest und als verarmter Sklave der Drogen gestorben bist? Alles soll so bleiben wie es ist? Lass dich auslachen!

Denn reiner Wille, unbefleckt von Zweck, befreit von der Gier nach Ergebnis, ist in jeder Hinsicht vollkommen.

Wenn Wille hält und schreit "warum" und dadurch "weil" beruft, dann steht der Wille still und tut so nichts.

Das ist der Liebes-Wille, die Kraft, in der Wille und Liebe dasselbe sind - wie auch Satan mir erklärte, dass die Liebe "nur" der Wille zu einer Sache oder zu einem Wesen sei, um dessen selbst willen, also der "scheinbar unbegründete Wille".

Alle Worte sind heilig und alle Propheten wahr; außer dass sie nur ein wenig verstehen;

Für die Blinden ist meine Farbe Schwarz, aber das Blau & Gold werden von den Sehenden gesehen. Auch habe ich einen geheimen Glorienschein für die, die mich lieben.
Das trifft ja wohl auf alles zu, alles hat einen besonderen Schein für die, die es lieben. Wenigstens der Perspektivität wird Tribut gezollt, so manche "absolute Wahrheit" könnte hier noch mal in die Schule gehen.

..."Weil" heißt die Grube, in der er niederfallen wird, und dort wird er mit den Hunden der Vernunft umkommen.

Ein König kann sein Gewand wählen, wie er will: es gibt keine sichere Probe; aber ein Bettler kann seine Armut nicht verbergen.


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