Seite erstellt:
geändert:

Rafa's Homepage

Wen an dieser Stelle das Gefühl beschleicht,
dass ich das Christentum ablehne,
liegt völlig richtig.

Das Buch "die Magie des Seins" überzeugt durch einen sauber herauskristallisierten, satanischen Geist, auch wenn es nicht als "satanische Schrift" auftritt. Es beschreibt eine klar nicht-christlichen Perspektive, aus der das wirklich Ganze zum Startpunkt des Blicks wird. Das Buch teilt sich in einen philosophischen ersten Teil und einen zweiten Teil, der verschiedene Religionen und Wege aufzeigt, die im ersten Teil beschriebene Philosophie zu verstehen. Das Buch liest sich gut und flüssig und regt zu manch interessantem Gedanken an.

Größtenteils stimme ich mit der Philosophie des Buches überein. Ich verstehe daher diese "Buchkritik" mehr als meine Ergänzung und teilweise Richtigstellung mancher Stellen, die ich für korrekturbedürftig halte.

Bereits in der Einleitung wird geklärt:

Es ist stets die Betrachtung von Teilausschnitten des Ganzen, der Blick aus der Frosch-im-Brunnen-Perspektive gewesen... und darauf aufbauend Axiome [Religionen] zu verkünden, die auf einer einseitigen Sichtweise des Lebens oder einer Projektion der eigenen Ängste in die Systeme selbst beruhen.

 
Die Religion wird hier also als Spiegel des eigenen Ichs dargestellt und nicht als objektives Ist (wie sie leider vielfach von ihren Anhängern präsentiert wird). Sie gilt aber auch als Methode, das Menschheitstrauma aufzuarbeiten, denn...

Erst wenn sich die Menschen ihren Urängsten stellen und ihnen ins Auge blicken...

Das bedeutet im Klartext: Aufarbeitung und Überwindung der eigenen Religion, die als Projektion der Ängste des Menschen in einem selbst bzw. des Menschenkollektivs betrachtet werden kann.

...dass diese Ängste schon seit langer Zeit die unbewusste Triebfeder für all ihre [der Menschheit] Dramen gewesen ist.

In Wahrheit gibt es nichts zu befürchten, gibt es niemand, der errettet werden muss, niemanden der Böses tut, niemanden der versagen kann, niemanden der das Ziel verfehlen kann, niemanden der verdammt ist und niemanden der aufgrund von irgend etwas ausgeschlossen wird.

Lars Kronlob beschreibt seine Überlegungen der Definition "Gottes" als das "Alles-was-ist".

Unabhängig davon, ob man die Bezeichnung Gott, das Universum, das Chao oder irgend eine andere wählt, um die höchste Realität zu bezeichnen, gehe ich davon aus, dass es so etwas wie die höchste Realität gibt. Diese müsste dann per definitionem alles sein, was existiert, da sie sonst eben nicht die höchste Realität wäre.

Diese höchste Realität möchte ich hier der Einfacheit halber als Alles-was-ist bezeichnen.

...oder mit anderen Worten: Höchste Form einer Sache ist immer ihr Ganzes, Insgesamtes. Wenn man nun das Ganze und Insgesamte aller Dinge definiert, stellt dieses folgerichtig auch die höchste Realität dar.

Offensichtlich ist er - genau wie ich - auch des öfteren schon mit dem christichen Gottes-glorifizier-Denkmodell konfrontiert worden und daher beschreibt er ausdrücklich, dass Gott nicht außerhalb des Seins bzw. des Alles bzw. "seiner Schöpfung" (wenn man eben so will) steht, wie es viele Christen zu vertreten pflegen.

Alles-was-ist kann nicht nicht Alles-was-ist sein, weil es implizieren würde, dass es eben nicht Alles-was-ist ist.

Sehr wohl aber ist es möglich dss Alles-was-ist sich dazu entschließt, zu vergessen, dass es Alles-was-ist ist.

 
Dem wiederum kann ich keinesfalls zustimmen.
Lars Kronlob versucht hier zu einer gewissen Art von Gleichwertigkeit oder Gleichsein des Alles-was-ist mit jedem seiner Teile hin zu argumentieren. Ich für meinen Teil bin jedoch nicht der Meinung, dass ein Teil eines Dings gleichwertig oder in irgendeiner Weise gleich dem Ganzen ist. Es mag sich vielleicht ala DNS in einer Zelle das Programm für den gesamten, ganzen Körper befinden, das heißt jedoch nicht, dass eine einzelne Zelle mit dem Gesamtkörper gleichgesetzt werden kann. So wie eine Zelle Teil eines Haares ist und damit die Lebenserfahrung eines Haares hat, wenn sie am Ende des Bestehens dieser ihrer Seinsform als Haarzelle angelangt ist, so ist eine andere Zelle Teil des Magens, der Nieren oder der Lunge und macht ihrerseits ganz andere Erfahrungen - und hat auch, wenn man so will, eine andere Identität. Es mag - da beide genannten Zellen in EINEM Körper ein Ganzes bilden - eine Verbindung zwischen den einzelnen Zellen bestehen, so dass "im Notfall" die eine Zelle über diese Verbindung des Seins des Ganzen an die Kenntnisse der anderen Zelle gelangt. Eine Identität einer Zelle mit dem ganzen Körper bzw. eines Teils des Ganzen mit dem Ganzen halte ich jedoch nicht für gegeben.

Ein Teil des Ganzen ist definitiv ein Teil des Ganzen und wird erst wieder zum Ganzen, wenn man ihn mit den anderen Teilen zu einem Ganzen zusammenfügt. Wenn sich also ein Teil des Ganzen vom Ganzen getrennt hat, so ist er auch nicht mehr das Ganze selbst, sondern eben "nur" noch ein Teil.

So meine ich auch, dass das Ganze per se die höchste Realität des entsprechenden Teilekollektivs darstellt und ihre höchste Bewusstseinsform, die - sofern überhaupt etwas - als "objektiv" gelten könnte. Da das Alles-was-ist von Lars Kronlob hier als wirklich das Ganze aller Ganzen, als das höchste Ganze dargestellt wird, hat es demnach auch die höchste denkbare Realität und maximales Bewusstsein. Dass das Alles-was-ist irgendetwas vergessen könnte, selbst wenn es es wollte, ist nicht möglich. Es gliche einem endgültigem Vergessen und damit annähernd an ein Nicht-sein des entsprechenden Dings, das vergessen wurde, denn außerhalb des Alles-was-ist ist kein Notizblock oder Denkzettel, der dem Alles-was-ist seine Erinnerung zurückgeben könnte, sprich: wohin sollte dieses Wissen, wollte man es aufheben um es später wieder zurück (ins Bewusstsein des Alles-was-ist) zu bringen; es müsste ja dann außerhalb des Alles-was-ist hin-verschwinden und dies ist definitiv nicht möglich. Das Alles-was-ist als solches kann demnach nichts vergessen, woran sich wieder erinnert werden könnte - ein neues Auftauchen eines einst vergessenes Dings wäre eine völlige Neuschöpfung.
Das Alles-was-ist hat nur - sofern Vergessen notwendig ist - die Möglichkeit sich zu teilen in verschiedene Teile, von dem der eine Teil nur einen Teil weiß und der andere ebenfalls nur einen Teil, von dem also der eine Teil "vergisst", was der andere Teil gespeichert hat um es dem ersten Teil "einst" wieder zugänglich zu machen.

Lars Kronlob führt ausgehend von seiner These des "Ganzen=Teil des Ganzen" wie folgt aus:

...dass jedes Individuum die gleichen Eigenschaften besitzt wie Alles-was-ist.

Dem stimme ich nicht zu, denn ein einzelnes Rad hat nicht die gleichen Eigenschaften wie das ganze Auto.

...dass jedes Individuum immer weiß, was Alles-was-ist weiß oder zumindest Zugang zu diesem Wissen hat.

Letztern Satzteil lasse ich gelten: Es dürfte - davon bin auch ich überzeugt - die Möglichkeit eines Zugangs zum Wissen des Alles-was-ist geben.

Gedanken zur Polarität

...da sich der eine Teil eines polaren Gegensatzpaares [also ein Dualismus wie kalt/heiß, gut/böse oder hell/dunkel etc.] nur in Relation und Beziehung zum jeweils anderen erfahren kann, kann sich Einheit nicht selbst erfahren, da es innerhalb ihrer selbst keinen entsprechenden Gegensatz dazu gibt.

...und an späterer Stelle hierzu noch:

Man kann keine Münze mit nur einer Seite erschaffen.
[Das ist] die Erklärung, warum es auf der Welt immer zwei konträre Bezeichnungen wie gut und böse, hell und dunkel oder auch richtig und falsch für ein und dieselbe Sache geben muss.

Dieses ist darüberhinaus ein "kosmisches Gesetz".

Und:

Aus der Spannung zwischen den beiden Polen (Vater und Mutter) entsteht das Leben.

 
Ein weiteres Kapitel des Buches hat dann allerdings eine Frage zur Überschrift, nämlich:

Tun oder Sein?

...wobei übersehen wird, dass das doch nur wieder die 1 Münze mit den beiden Seiten ist: Tun und Sein, die beiden untrennbaren Dinge, die sich gegenseitig begründen. Da sie sich begründen und untrennbar miteinander verbunden sind und das Sein stets vom Tun abhängt sowie das Tun vom Sein, führt diese "Münze" die weiter unten behandelte "freie Wahl des Seinszustandes" ad absurdum und damit das, was in dem Buch als "Magie" vorgestellt wird. Diese Münze zeigt bar: Magie (der freien Wahl des Seinszustandes) ist nicht möglich... sondern die Seiten der Münze sind geprägt von der jeweils anderen Seite.

Teilung des Alles-was-ist

Teile von Alles-was-ist wandelten sich daher zu Teilen, welche vergessen, dass sie Teile von Alles-was-ist sind, um sich selbst als das zu erfahrenm was sie sind. Sie erschufen sich die Illusion des Getrenntseins, um sich später als Teil der Einheit von Alles-was-ist auch als solches erfahren kann.

Wobei ich der Meinung bin, dass sich womöglich nicht nur die Teile selbst dazu entschieden, etwas zu vergessen, sondern sie vergaßen einfach aufgrund ihrer Natur, d.h. sie WURDEN vergessend.

Zeit entsteht nämlich durch Bewegung von Materie durch den Raum.

 
Auch dem möchte ich widersprechen, sondern Zeit ist die Einteilung des "temporären" Gesamten in einzelne Abschnitte. Diese Abschnitte müssen nicht unbedingt an die Bewegung der Materie verknüpft sein, es kann auch die charakterliche bzw. geistige oder geistliche Entwicklung den Abschnitt beschreiben. Insofern definierte sich Zeit als der "Zeit-Raum", der vergeht, bis ein Geist aus seinem Punkt des vormaligen Entwicklungsstandes ein bestimmtes anderes Entwicklungsstadium erreicht hat.

Bei der Definition der Zeit als eine Größe rein resultierend aus einer Bewegung der Materie scheint wohl mehr der Gedanke im Hintergrund gestanden zu haben, der auch in der Genesis die Zeit definiert, nämlich als die Gottheit die Sterne schuf, um "Zeiten und Zeichen zu setzen", nämlich die Zeitabschnitte während stellarer Bewegung von einem Punkt des Himmels zum anderen.

Die von Alles-was-ist scheinbar getrennten Individuen können sich innerhalb des polaren Universums als alles erfahren, was sie zu sein wählen, da es zu allem auch einen Gegensatz gibt.

Nicht ganz...! Tatsache ist, dass sich der gute Mensch gleichfalls als böse erleben kann, der hübsche gleichzeitig als hässlich, der kluge gleichzeitig als dumm - weil diese Eigenschaften sämtlich subjektiv festgelegte Eigenschaften sind, die sich nur in Relation zu ihrem Gegensatz erleben lassen.

Da jedoch manche Eigenschaften klar an "objektive" bzw. extern-vorgegebene Bedingungen gebunden sind, kann man innerhalb dieser Relationen nicht alles wählen, z.B. bin ich ein Mensch und kann nicht wählen, ein Wolf zu sein. Ich kann mir zwar eine Wolfs-Identität suggerieren, ich kann auch Chappi fressen, aber ich BIN deswegen definitiv noch längst kein Wolf. Ich kann mir nicht einmal auf meiner subjektiven inneren Leinwand ausreichend simulieren, ein Wolf zu sein, weil ich eben ein Mensch bin und daher nie wirklich weiß, wie es ist ein Wolf zu sein und folglich dies auch nicht zu projizieren vermag. Alles was ein Mensch für sein subjektives Erleben zu sein hinkriegt ist bestenfalls ein "Werwolf" - nichts Halbes und nichts Ganzes.

Ein Teil des Alles-was-ist hat seine Identifikation und sein Individuum reduziert als eben zu einem Teil des Alles-was-ist. Die Eigenschaften des Rests des Alles-was-ist sind ihm nicht zugänglich. Möglicher Weise sind eben diese Eigenschaften im "Rest", die dazu nötig wären, diesen "Rest" überhaupt implizieren zu wollen, in diesen "Rest" vorstoßen zu wollen bzw. sich überhaupt erweitern zu wollen d.h. der wirkliche Wille und damit die Möglichkeit der Wahl eines (bestimmten) anderen Seinszustandes sind damit für diesen bestimmten Teil des Alles-was-ist aufgrund seines bestehenden Seinszustandes nicht möglich. Gewissen Expansionswillen-reduzierten Teilen des Alles-was-ist ist damit definitiv keine freie Wahl der Eigenschaft und damit seines Seins-Zustandes möglich.

Das Teil-werden bzw. das Sich-teilen-vom-Alles-was-ist ist darüberhinaus nichts Neues: Auch die babylonische Gottheit Marduk (später berühmt geworden als der Gott der Genesis) schuf nicht aus dem Nichts, sondern er teilte, was da war, nämlich das Wasser vom Land, das Helle vom Dunklen, die Nacht vom Tag, usw.

Dieser Prozess [des Wählens eines Seinszustandes und damit der Schöpfung] endet niemals, daher ist Schöpfung nichts, das einmal stattgefunden hat und nun vorbei ist, sondern etwas, das immer und ewig stattfindet.

Immer bildet sich das-was-ist aus dem-was-vorher-war. Da ist kein Anfang und kein Ende. Das, was ein Mensch eventuell "Ende" nennen wollte, ist lediglich ein aus Menschenperspektive "destruktiver" Zustand der Leere oder Ruhe; ein endgültiger Stillstand der Entwicklung und des Werdens ist jedoch nicht denkbar.

Verschiedene Menschen oder Gruppen von Menschen glauben, dass eine Wahl besser sein könnte, als eine andere.

Könnte sie ja auch in Relation zur Absicht des jeweiligen Menschen alias "Teil des Alles-was-ist"! Die Trennung der Teile alias "(menschliche) Individuen" geschah ja eigens zu dem Zweck, dass die Teile wiederum ihr Umfeld teilten und aus ihm selektierten. Wenn das Alles-was-ist-Teil "Individuum" die Teile seines Umfeldes alle völlig gleichwertig betrachten würde, wäre damit eine tatsächliche Wahl nicht möglich. Eine solche Wahl hätte nämlich kein Kriterium und entspräche damit einem puren unbewussten Zufallsereignis. Eben dieser tumben Sinnlosigkeit und Einheitsbrei wurde ja mit der Teilung des Alles-was-ist entgegengewirkt.

So steht auch wenig später:

Die Frage ist also nicht, ob eine Wahl gut oder schlecht ist, richtig oder falsch, sondern ob sie sinnvoll ist in Relation dessen, wo das Individuum hin möchte bzw. was es zu erfahren wünscht.

Meine Worte.

Sehr schön auch folgende Erkenntnis:

Da weiterhin jedes Individuum ein Teil vom Alles-was-ist ist, erfährt sich Alles-was-ist ständig selbst durch alle seine Teile.

Das heißt: die Menschheit und der Rest des Seins sind der Schöpfer, Gebärerin und Lehrmeister "Gottes", wir sind "Gottes" Erleben und Lebenskraft. Die andere Seite der bereits genannten Medaille im dualistischen Zusammenspiel der Gegensätze bedeutet damit gleichenfalls, dass "Gott" unser Erleben und Lebenskraft ist.

Und erneut eine Medaille:

Entweder existiert keine Macht oder Instanz, welche absolute Freiheit gewährt, was bedeuten würde, dass Alles-was-ist entweder kein Bewusstsein hat oder nicht bewertend ist, oder Alles-was-ist ist gleichzeitig auch absolut liebend...

Mit dem "entweder" zeigt Lars Kronlob, dass er seine eigenen Grundsätze offenbar nicht ganz verinnerlicht hat: Das Alles-was-ist ist dualistisch betrachtet die Münze mit den 2 Seiten, von denen eine kein Bewusstsein hat und nicht bewertend ist und die andere Seite das Gesamte bzw. Höchste an Bewusstsein hat (s.o.: Objektivität) und absolut liebend ist. Dabei bestimmt die Betrachtung das Ergebnis, d.h. als was man das Alles-was-ist betrachtet, als solches erscheint es einem auch - geht der Betrachter davon aus, dass das Alles-was-ist kein Bewusstsein hat, wird er auch nirgendwie eines an ihm finden.

Bemerken möchte ich auch noch den Teil der Münze mit der Liebe: Das Alles-was-ist ist in dieser Version absolut liebend. Die Frage stellt sich, was es denn lieben könnte: Logischer Weise nur sich selbst, da es außerhalb des Alles-was-ist ja definitiv nichts gibt. Wir finden also den absoluten Egoismus als die absolute Liebe und einerseits (der Münze) das Höchste, was in Beziehung auf Liebe möglich ist. Auf der anderen Seite der Münze steht in gleichem Wert als Höchstes offensichtlich die absolute Selbstlosigkeit und absolute Liebe zum anderen, so dass keine Liebe für einen selbst mehr übrig bleibt - aber davon nichts weiters, denn mit dieser Seite der Medaille kenne ich mich nicht aus.

Die absolute Liebe des Alles-was-ist ist also der absolute Egoismus - und das ist auch gut so .

Bei der Wahl des Seinszustandes gibt es daher auch keinen Sinn im Speziellen, denn wenn dieser festgelegt, eingeschränkt oder gar vorbestimmt wäre, wären die Freiheit und die Liebe eingeschränkt und daher nicht mehr absolut.

 
ABER: Nur Grenze beschreibt Raum um zu sein. Daher darf keine absolut freie Wahl möglich sein. Diese hat nur das Alles-was-ist und wir wissen: Das ist tödlich, darum hat sich das Alles-was-ist ja geteilt, um in seinen Teilen Leben möglich zu machen, sich selbst zu erfahren und eine Seele zu haben.

Jedes Individuum muss daher für sich den Sinn des Lebens selbst festlegen. Der persönliche Sinn resultiert aus der persönlichen Wahl. Die Frage ist nur, ob diese Wahl bewusst oder unbewusst stattfindet.

...wobei ich das Bewusstsein lediglich für das Artikulierungsorgan halte, das eben die Wahl artikuliert, damit sie dem Individuum bewusst wird und es so Maßnahmen ergreifen kann, die Wahl ins Sein zu bringen, sprich: das Vorhaben zu realisieren. Die Wahl selbst ist jedoch keine Sache des Bewusstseins, sondern des Geistes eines Individuums, der unter dem Bewusstsein wirkt und diesem das Input zum Darstellen gibt. Unser wahres Selbst (der Geist) eröffnet sich unserem Bewusstsein nur eingeschränkt, wir sind daher viel mehr, als wir von uns wissen (wissen = Komponente des Bewusstseins).

Die verblüffend einfache Methode, etwas Bestimmtes zu sein, ist - es einfach zu sein.

NUR: dazu muss man das halt auch einfach SEIN. Da man aber vom Alles-was-ist nur ein Teil IST, KANN man das Gewünschte vielleicht einfach nicht sein, da es - wie o.g. - nicht im Seinszustand impliziert ist.
Weil man etwas Bestimmtes nur gerne wäre, "zwingt" man sich (das ist übrigens ein Tun zum Sein!) zu sein, was man nicht ist und auch nicht sein "soll", daher der Widerwillen und das Fehlen der "Seele". Deswegen proklamiere ich: Tue was du willst, damit du durch dein Tun auch werdend bist, was du bist. Nur so kannst du DICH erschaffen. Ich bin, der ich bin - und du bist, der du bist! Warum möchtest du irgend etwas anderes sein bzw. dich irgendetwas Bestimmtes seiend machen?

Im Gegensatz zum Tun entspringt das Sein dem Innen, es kommt aus dem Herzen und der Seele.

...und ist damit bereits bestimmt, denn ich kann nicht einfach reinstopfen, was in meinem Herzen nicht drin ist.

Zum Einen wird eine Tätigkeit, welche aus dem Seinszustand heraus ausgeführt wird, als natürlich und angenehm empfunden.

 
Da also die Leute glücklicher sind, die keine "Magie" im Sinn des Buches betreiben und sich nicht irgendwas zu sein antun, was sie einfach nur als "seiend" setzen entgegen dessen, was sie sind und somit die "Magiere" unglücklicher sind, werden sie irgendwann einmal aufhören, sich andauernd etwas zu sein vorzugeben bzw. gegen die Natur zu "erzwingen".

Man könnte daher sagen, der innere Zustand geht in diesem Fall dem äußeren Handeln voraus.

...und vor allem dem Sein-Wollen!

...[und wird] nicht nur natürlicher und harmonischer ausgeübt, sondern auch mit entsprechender Begeisterung, Freude und Liebe. Dies ist deshalb so, weil die Handlung dem inneren Sein entspringt.

...daher WIRKT sie auch in der Seele, ansonsten ist sie tot.

Tun Sie nichts entgegen Ihrem Seinszustand.

Dem stimme ich in ganzem Umfang zu, nur frage ich dann: Was soll die "Magie", etwas seiend zu sein, was man "frei" bestimmt zu sein, was man einfach nur gern sein möchte, ohne dass man es ist, so dass man es extra SEIN muss? Was nämlich in meinem Seinszustand beschrieben ist, bin ich schon ganz von selber - da muss ich nicht erst bestimmen, dass ich es sein möchte.

Leider ist die Essenz des Buches "Magie des Seins" im Grunde diese, dass es diese Magie nicht gibt - darum geht auch die Rechnung um diese Magie nicht auf und die Argumente, die sie begründen sind nicht stimmig. Nichtsdestotrotz birgt das Buch viele gute Ansätze zu tieferen Gedanken. 


RAFA's satanic site
© by RAFA