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Samstagmittags krabbelte ich mal aus'm Bett, machte mir nen Kaffee, hockte mich vor den PC und überlegte, was ich denn heute machen könnt. Ich rief Facebook auf und siehe da: Ein paar Freunde posteten, dass sie auf dem "Out and Loud" in Geiselwind seien. "Ach ja, das wär eigentlich eine nette Idee" dachte ich: "fahr ich mit der Trudl hin - krieg ich noch ein Ticket, dann geh ich rein; ist es ausverkauft und krieg ich kein Ticket mehr, fahr ich wieder heim. Dann war's wenigstens ne schöne Motorradtour."
Also wenn ich noch ein Ticket krieg und rein geh, dann könnt's natürlich auch sein, dass ich was trink und zu dem Zweck wär es gescheit, prophylaktisch das Zelt mitzunehmen, denn dann bleib ich über Nacht und fahr erst am nächsten Tag wieder heim. Also packte ich das Zelt auf die Trudl und den Schlafsack. Iso-Matte oder Luftmatratze und Pumpe und so einen Kram sparte ich mir, passt auf's Moped eh nicht drauf, reicht auch so, wir sind doch hier nicht bei Mimimi.
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die Trudl in der Autowerkstatt |
Aber wenn mir mei Trudl schon einmal verreckt, dann wenigstens direkt vor dem Tor einer Werkstatt! Die war zwar geschlossen, weil es war ja Samstag, aber über irgendwelche Einheimischen konnte ich einen Monteur erreichen und so schob ich die Trudl in die Mercedes-Werkstatt. Die hatten zwar kein Werkzeug für Motorräder, aber der Monteur wollte sich das Moped dann am Montag mal anschaun, vielleicht war ja was zu machen. Da ließ ich sie nun mal stehen.
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Also schleppte ich das Zelt, den Schlafsack und die schwere Lederjacke zu Fuß die ganze Area entlang und schlug oben am Berg in einer gemütlichen Ecke erst mal das Zelt auf. Weil ich ja keine Matratze mitgenommen hatte, wurschtelte ich halt aus der Umgebung einige fette Büschel gemähtes Gras zusammen und stopfte das Zelt damit aus.
Ja, dann geh ich mal runter und feiere, nä!
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Rage |
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Ich traf dann auch noch ein paar Freunde und sogar die Teresa. Die zeltete oben rechts auf dem Berg, meinte sie. Ja, ich bin oben links hinter den Büschen. Morgen wollten wir dann zusammen runter gehen zum Frühstücken.
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Mantar |
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Epica |
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Eisregen |
Ich hüpfte, moshte und tanzte mir einen ab, ach, wie schön!
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Naja, ... mal ganz ehrlich...? Also ... noch ein Nachthemd rum und ein bisschen Gestrüpp um den Kopf und er wäre absolut perfekt!
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Hatebreed | Annihilator | Kreator |
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Korpiklaani |
Ach, war das schön und ich tanzte und feierte, haha!
Nach Korpiklaani machte ich mich dann auf den Heimweg zum Zelt rauf. Ich stiefelte erschöpft die ewig weite Strecke rauf und fand dann auch mein Zelt hinter dem Gebüsch, ganz weit hinten. Ich hatte es extra ein bisschen abseits vom Schuss aufgeschlagen, weil ich wollte in der Nacht schlafen und möglichst weit weg von dem ganzen Lärm und Geschrei sein.
Kaum hatte ich mich abgelegt, quakte etwas ein paar Meter weit weg. Dann quakte noch etwas und dann noch was und es startete der Headliner des Abends - das volle Froschkonzert! Nur wenige Meter neben dem Zelt war ein Weiher und da machten die Frösche nun ihre Party. Hee, dieser Viecher haben vielleicht Organe! Unglaublich, wie laut das ist!
Es quakte allemal die ganze Nacht durch. Quooooaaaachk!
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Ich ging erst mal runter in Richtung Area, denn unten ist so ne Kantine und da wollte ich frühstücken. Beim Frühstück traf ich Teresa zusammen mit einem Kumpel. Ich erzählte, ich würde dann nach dem Frühstück gleich los fahren und gucken, wo hier der nächste Zug fährt, weil die Trudl stand ja in der Werkstatt. "Da fährt glaub ich kein Zug" mischte sich einer hinter mir ein.
Was? Da fährt kein Zug? Das kann ja wohl nicht sein, das glaub ich nicht.
Teresas Kumpel sah das noch cooler als ich: Er wollte sich heute abends erst noch irgendne bestimmte Band geben, die sollten so um 21 Uhr fertig sein und danach würde er dann auch mit den Öffis nach Nürnberg fahren wollen. "Neune wär mir ein bisschen zu heikel hier auf dem Kaff", dachte ich noch. Da ich nur ein Tagesticket für gestern gehabt hatte, konnte ich mir aber heut eh nix mehr anschaun und drum machte ich mich lieber gleich auf den Heimweg.
Also Kaffee ausgetrunken, raufgelatscht zum Zelt, Zelt abgebaut, Frösche noch einmal verflucht, Zelt, Schlafsack, graues Zippershirt und schwere Lederjacke geschultert und dann mal bei 30 Grad im Schatten los gelatscht mit den Motorradstiefeln die 3 km bis nach Geiselwind rein, wuäh.
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Hatebreed |
Also stellte ich mich mal einfach an die Straße und machte einen auf Anhalter. Die Sonne stach immer heißer runter und ich stand an der Hauptstraße, an der mal alle 10 Minuten ein Auto vorbei fuhr und alles, was hier vorbei kam, waren entweder Leute, die zum Festival wollten oder Anlieger. Ich stand echt lange dort, aber nur einer hatte mal gehalten und der fuhr irgendwo anders hin. Ich war echt verzweifelt, langsam.
Mein großer Trost war nur noch Teresas Kumpel, der allen Ernstes meinte, er könnte nach der Band um 21 Uhr noch mit den Öffentlichen hier abfahren und heute noch Nürnberg erreichen, hahaha!
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Kreator |
Endlich kam dann das Taxi. Gnädigerweise nahm es mich auch noch mit, obwohl ich nicht reserviert hatte, was war ich froh!
Ja, nun fuhr das Taxi die ganze Busstrecke entlang über irgendwelche Käffer und Winkel, weil da gab's noch jemanden zum Abholen irgendwo in Hintertupfingen bei FuchsundHasgutNachtsag-Dorf ums Eck. Also stieg noch so ne Tussi zu und nun gings ab nach Kitzingen, zack zack, denn der Zug nach Nürnberg fuhr 5 min nach planmäßiger Ankunft des Taxis ... und der nächste Zug fuhr dann erst wieder in 3 Stunden. Das ist ja echt das Letzte!
Also in Kitzingen gleich rausgehupft, Zelt und Krempel gepackt, an den Bahnsteig gerannt, schnell noch aus dem Automaten ein Ticket gelassen, bäh, der Metaler hatte nur nen Fuchzger, der Automat nahm den Schein nicht an! Boah, da hinten kommt schon der Zug ... schnell noch alle einzelnen Euros und Kleingeld zusammen gekramt und in den Automaten geschmissen, dass da jetzt auch bitte gleich noch n Ticket raus kam ... allemal: Wir schafften's auf den letzten Drücker!
Da saßen wir nun end-gestresst und fertig im Zug und fuhren nach Nürnberg, die Zivilisation hat uns wieder. Der Metaler stieg in Nürnberg dann um, denn der musste heute noch bis hinter München - und ich stieg in die U-Bahn und machte mich nach Hause.
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Korpiklaani |
Also fuhr ich los um kurz vor 15 Uhr mit dem Zug von Nürnberg Hauptbahnhof nach Kitzingen. Es war ja Montag und heute fuhr der Schulbus und so stieg ich dann um - erst in den einen Schulbus und dann noch an einer Schule mit ein paar dämlichen, pubertären Dorfkindern zusammen in einen anderen Schulbus und über x Käffer und Felder und Wiesen kam ich dann endlich mal nach Geiselwind. Um 17:50 Uhr (!) erreichte ich die Werkstatt! 3 Stunden war ich unterwegs! Eh, da ist doch echt der Hund verreckt, da draußen, fürchterlich!
Allemal lief die Trudl nun wieder und ich blockerte nach Hause, immer entlang der Bahngleise, falls ich stehen bleib, dass ich nicht weit zum nächsten Zug hab - aber ich blieb nicht stehen und schaffte es bis rein nach Nürnberg. Mei, was für ein Abenteuer!
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