Seite erstellt:
geändert:

Rafa's Homepage

Man bedenke hierbei vor allem, dass Satan, der mächtige Herrscher dieser Welt, trotz seines stressigen Jobs (andauernde kriegerische Auseinandersetzungen mit dem lieben Gott, ständiges Gestreite mit irgendwelchen Engeln, Pakte schließen mit Königen und Kaisern, diese halten und einlösen, etc.) noch immer die hlg. Madame Lieschen Müller aus Hintertupfing so wichtig findet, dass er sofort seine Arbeit unterbricht, eigens um sie die Treppe hinunterzustürzen und ihr ein paar blaue Flecken aufs Schienbein zu hexen.

Du gehörst mir!

Die Nonne Lucia Mangano aus dem Ursulinen-Verein (gest. 1946) will zum Beispiel vom Teufel gequält, geschlagen und misshandelt worden sein. Er hat sie angeblich an den Haare gepackt, ihr Haarbüschel ausgerissen, sie an den Haaren im Zimmer umher geschleift und mit Faustschlägen malträtiert. Dabei rief er ihr zu:

Du gehörst mir! ... Dein Jesus hat dich im Stich gelassen! ... Du bist ein Teufel und ich behandle dich wie einen Teufel, der mir untersteht!...

In trostlosen Stimmungen, in denen sie sich verlassen fühlte, glaubte sie sich von teuflischen Einflüsterungen bedrängt. Als sie gerade einen Brief an ihren Beichtvater schreiben wollte, tauchte plötzlich der Teufel auf. Er packte sie am Arm und versuchte, sie umzuwerfen.

Er kam gerade frisch aus Auschwitz, der Teufel, wo er in seinem Hass und seiner Bestialität seiner aktuellen Lieblingsbeschäftigung nachging, nämlich den Nazis beim Abschlachten der Juden zuzusehen. Eigentlich hätte er von dort aus an die Ostfront zu einem Kriegsgefecht gewollt, wo sich in einem abscheulichen Gemetzel gerade Tausende Soldaten gegenseitig totschossen, aber nein! Eilends lief er lieber nach Italien und packte Lucia Mangano am Arm, um sie umzustoßen!

anderer Gedankenansatz:

Der junge Mann, der bereits einige Male bei der hübschen Lucia war, besuchte sie erneut. Aber dieses Mal zickte sie rum und machte einen auf Migräne...

 
Lucia: "Unter Verwünschungen verlangte er auch dieses Mal von mir, ich solle vor ihm aufstehen, und sagte, er habe eine Riesenwut auf mich, ich lebe von Einbildungen usw. Aber er konnte mich nicht zu Boden werfen. Er tat mir etwas weh (milde ausgedrückt), und ich spüre es heute noch. Mein Schrecken war groß. Jesus machte sich nicht bemerkbar, ich war mutterseelenallein."

Der junge Mann versuchte, seine Geliebte aus ihren Träumen und Depressionen zu wecken und sagte ihr klar ins Gesicht, dass sie von Einbildungen lebte. Vielleicht gab er ihr zur Bekräftigung eine Watsche, oder er packte sie an den Armen und schüttelte sie ein wenig, wie man es mit Leuten machte, die nicht klar bei Sinnen sind.

 
Maria Lanza, eine Freundin und Mitarbeiterin der Mangano, die Lucias Arm zu sehen bekam, schreibt am 24. Juni:

"Heute abend klagte Lucia über Schmerzen am rechten Arm (und das wohlgemerkt nach neun Tagen!). Ich fragte sie woher das komme, aber sie wollte es mir nicht verraten. Da verfiel ich auf den Gedanken, dass der Teufel sie misshandelt haben könnte und äußerte diesen Verdacht. Nun erst bekannte sie Farbe."

Zur Rede gestellt woher die blauen Flecken kamen, fiel der einfältigen Lucia selbst gar keine Ausrede ein. Aber die Freundin hatte den rettenden Gedanken "der Teufel!", den Lucia auch gleich flink aufgriff.

 

In der Pfarrei von Ars

Die Christenheit erklärt sich ja gerne, dass der Teufel hinter der Idee des Atheismus steckt: Er will, dass die Menschen nicht glauben! Darum wäre es natürlich auch höchst unklug von ihm, wenn er in sichtbarer Gestalt aufträte, denn wer den Teufel gesehen hat, glaubt natürlich dann auch sofort an Gott.

Aber manchmal verliert auch der Teufel die Nerven - vor lauter Wut und Hass versteht sich - rastet einfach aus und erscheint dann doch in sinnlich wahrnehmbarer Weise. So hat er sich angeblich im Pfarrhaus zu Ars 35 Jahre lang fürchterlich aufgeführt, getobt und gewütet. Naja, die unvorsichtigen Nervenzusammenbrüche eines so ewigen Wesens dauern halt etwas länger .

Die Erscheinungen in diesem Pfarrhaus erinnern allerdings mehr an feiernde Nachbarn: Grölen, Schreien, Brüllen, Toben, ein Stimmengewirr wie von wütend sich balgenden Kosaken, donnernde Keulenschläge gegen die Türen, Nageln mit einem Hammer, Herumgepolter wie mit schweren Kürassierstiefeln, Trommeln mit einem Schlegel auf dem Tisch, Umwerfen von Gegenständen, Verrücken von Möbeln, Umherschieben des Bettes, Rascheln in den Vorhängen. Darüberhinaus waren angeblich noch folgende Geräuscher zu hören: Flattern von Fledermäusen (deren Flattern kann man hören, echt? *staun*), das Heulen, Brummen, Bellen, Schnauben von wilden Tieren, das Stunden lang anhaltende Getrampel wie von einer Schafherde auf dem Speicher; der Heidenlärm eines schwer auf alle vier Hufe aus großer Höhe stürzenden Pferdes usw.

Eines Tages bot sich dem Pfarrer ein junges, gestandenes Mannsbild an, der in seinem Haus mit einem Gewehr Wache halten wollte.

Wobei doch zumindest der Pfarrer hätte wissen müssen, wie unsinnig eine solche Wache und wie nichtig die irdische Waffe gegen den Teufelsspuk ist. Mir scheint gar, als wollte da jemand mit solchen Geschichten gruselige Stimmung machen, um endlich heilig gesprochen zu werden.

 
Den Mann packte dann allerdings in der Nacht der Horror, denn das Pfarrhaus wankte angeblich wie von einem Erdbeben geschüttelt. Am nächsten Tag verspottete ihn der Pfarrer auch noch und meinte, der habe am ganzen Leib wie Espenlaub gezittert trotz seines Gewehrs. Der junge Mann wagte es nicht noch einmal, dort Wache zu schieben.

...und der Pfarrer in seiner "launigen Weise" ist natürlich der mutige Held: Er hält stand, wo kräftige, junge, bewaffnete Männer den Schwanz einziehen. Klar dass der Pfarrer ein übertriebenes Bedürfnis nach männlichem Wettbewerb hat nach dem Motto "meiner ist länger".

 
Es ist natürlich eine super Werbung für den Pfarrer, wenn er den Leuten glaubhaft machen kann, dass seine Predigten und seine Mission so toll ist, dass der Satan persönlich etwas gegen ihn zu tun versucht. Das ist ja noch heute das Troll-Prinzip der Christen, die eben daraus Bestätigung ziehen, wenn man gegen sie vorgeht: Je vehementer man sie kritisiert, umso eher denken sie, das Richtige getan zu haben.

Der Teufel, dem der "heilige" Pfarrer die Seelen entriss, rief diesem aus dem Mund einer Besessenen wütend entgegen:

Wären drei von deinesgleichen auf der Welt, mein Reich wäre erledigt.

Warum der Teufel so dumm sein soll und das auch noch zugeben sollte, wird nicht erklärt.

Wilder Spuk

Im 19. Jahrhundert lebte die Nonne Maria Michelina, die andauernd vom Teufel heimgesucht wurde. 1847, während ihres Aufenthalts in Paris, verpasste ihr dieser einen solchen Schlag, dass sie die Treppe hinunter fiel und unten liegen blieben. Die anderen Hysterischen glaubten schon, sie sei tot, aber ein Stoßgebet brachte sie wieder auf die Beine.

Mit "unglaublicher Rohheit" trat ihr "der böse Feind" vor irgendeinem Kircheneingang gegen das Schienbein, dass Maria Michelina vor Schmerz eine halbe Stunde nicht mehr aufstehen konnte. Sie glaubte schon, daran sterben zu müssen (!), aber ein Gebet bewahrte sie vor dem Schlimmsten. Na, da sind wir aber froh, mei!

Ich verstehe nicht recht: Haben die echt damals nichts Schlimmeres erlebt als einen Schmerz im Schienbein? Nicht einmal der Knochen war gebrochen, also was will die denn?

Ein kleines Teufelchen hockte sich angeblich auch gern auf Marias Schulter und verpasste ihr von dort schwache Schläge. Die bauernschlaue Maria kettete den Teufel dann aber an der Tür des christlichen Erziehungsheims an, damit daraus flüchtende Mädchen sich nicht mehr davon laufen trauten. Ah, daher weht also der Wind: Einschüchterungen, Erziehungsmethoden.

Dem Kinderschreck, den die Maria in die Welt gesetzt hatte, fiel sie aber dann selbst zum Opfer, denn bald glaubte sie sich von ihm überall hin verfolgt, besonders in die Kapelle, wenn sie beten wollte. In verschiedenen Gestalten, besonders aber in Gestalt von Hunden, lief der Teufel in der Kirche umher und warf dabei die Kerzenhalter um, Schreck lass nach, welch Grausamkeit! Dass das etwa ein realer Hund gewesen sein könnte, wird gar nicht in Betracht gezogen.

Wenn die Generalbeichte anstand, verrückte der Teufel extra die Beichtstühle, stellt euch nur vor! Ja mei, wie kann man denn die heilige Messe so grauenhaft stören! So ein Böser!

Allenfalls stieß der Teufel die Maria wieder irgendwo an, so dass sie hinfiel und sich verletzte. Froh war sie, dass sie den Sturz überlebte. Ja, so ein Sturz ist ja auch ein hoch riskanter Unfall! Da kann man sich den Hals dabei brechen, oh weh! Auch sprang ihr der Teufel auf den Kopf und zerkratzte ihr Augen und Nase. Bestimmt hatte er da die Gestalt einer Katze, hä?

Endlich ging der Teufel sogar so weit, dass er in der Nacht der Maria die Bettdecke wegziehen wollte! Weil sie sich darüber so derartig erschreckte, schlief sie nur noch in Gesellschaft einer anderen Nonne, der Schwester Concetta. Die konnte allerdings nichts entdecken. Nachdem diese andere Nonne nichts entdecken konnte und wieder ging, wurde es nur noch schlimmer. Jedesmal, wenn die Maria ins Zimmer ging, erlosch sogar das Lämpchen vor dem Madonnenbild! Na, vielleicht hätt sie einfach mal gucken sollen, ob es zieht, wenn sie die Tür auf macht? Aber natürliche Ursachen sind bei solch einem höllischen Wunder natürlich mal gänzlich ausgeschlossen!

Endlich fand die Maria Michelina eine andere Nonne als Bettgenossin, die der Hysterie besser verfiel als die erste: Schwester Maria di Francesco. Zu zweit rasteten die beiden Nonnen mit ihrem Teufel nun total aus, denn die ganze Wäsche wurde im Zimmer verteilt und ihnen teilweise sogar auch noch aus der Hand gerissen als sie sie aufräumen wollten. Als die Nonnen aus dem Bett sprangen, hupfte der Teufel hinein und sprang in dem Bett rum! Also so etwas Furchtbares!

Du stiehlst mir viele Seelen

Anfang des 18. Jahrhunderts lebte die Jeanne Delanou, der auch ständig der Teufel erschien und versuchte, sie durch Drohungen einzuschüchtern. Sie hielt ihm aber tapfer stand, so dass er immer wieder unter Flüchen und Verwünschungen davon zog. Eines Tages rief er ihr zu:

Mit deinen Ratschlägen raubst du mir viele Seelen.

Und dann gebrauchte er einen ganz schrecklichen Ausdruck und beschimpfte sie mit den Worten:

Du großes Weihwasserbecken!

Also so eine üble Beleidigung, also hört mal!

Gern rief der Teufel ihr auch zu:

Du gehörst uns! Lass alle Hoffnung fahren!

Jeanne Delanou betete sich vor lauter Angst daher doof und widerstand dem bösen Teufel auf diese Weise.

Für ihre Ängste, Hysterien, Halluzinationen, Einbildungen und Wahnerlebnisse wurden all diese Personen später selig und heilig gesprochen! Man darf jetzt zu ihnen beten. Also macht mal schön!



RAFA's satanic site
© by RAFA