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Rafa's Homepage

Am 06.07.2001 wird in der Wohnung von Manuela und Daniel Ruda in Witten die Leiche des 33jährigen Frank H. aufgefunden. Todesursache waren zahlreiche Messerstiche und Hammerschläge. Die Rudas werden nach wenigen Tagen auf ihrer Flucht von der Polizei gestellt und festgenommen. Als "Satans-Mord von Witten" geht der Fall nun in die Annalen der BILD-Zeitung und auch ins Fernsehen und andere Medien ein (siehe weiter unten gesammelte Zeitungsberichte). Es steigert sich zu einem unvergesslichen Medienspektakel hoch und findet seinen Höhepunkt in einer der skurrilsten Gerichtsverhandlungen der letzten Jahre. Manuela Ruda wird zu 13, Daniel Ruda zu 15 Jahren Haft verurteilt und landen beide in der Psychiatrie.

Suchbild: Wer findet die Unterschiede?
und für die Intelligenteren: Was soll mit der vom Original abweichenden Version bewirkt werden?

Oben das original Hochzeitsfoto von Daniel und Manuela Ruda, rechts die Version der Bild-Zeitung.

3 Jahre nachher erscheint Daniel Rudas Buch auf dem Markt: " Fehlercode 211, der Satansmord von Witten - was wirklich geschah", ISBN 3-89846-265-X. Daraus wird klar: Der Mann, der in seiner Gerichtsverhandlungs-Show einen von Dämonen geleiteten Satanisten darstellte, war tatsächlich besessen - von der Sucht nach seiner Frau!

Daniel Ruda beschreibt in seinem Buch, wie er in einem verzehrenden Wahn nach dieser Frau nach und nach sein Leben für sie ruinierte, sich seine Karriere verbaute und seine Arbeitsstelle kündigte, einen hohen Kredit aufnahm um ihre Wünsche und Ansprüche zu erfüllen, fast alles was er liebte für sie aufgab und ihr seine vormaligen Heiligtümer wie Auto und CD-Sammlung im wahrsten Sinn des Wortes zu Füßen warf. In seiner tiefen Hörigkeit und pathologischen Liebe war er bereit, alles zu tun, was sie forderte.

Er versucht in seinem Buch verzweifelt seine Unschuld zu beweisen und ist der festen Überzeugung, an dem Mord nicht mitgewirkt zu haben. Bis heute will er die Vorfälle nicht wahrhaben und meint, eine ihm unbekannte Person habe im Hausflur gelauert und sei der Haupttäter gewesen. Um seine geliebte Frau Manuela zu schützen, habe er die Schuld auf sich nehmen wollen ... und die Geschichte von Satan bzw. Sathanael erfunden. Dabei ist Daniel Ruda nie ein Satanist gewesen und findet satanische Mächte in Wahrheit nur lächerlich:

Daniel Ruda in seinem Buch "Fehlercode 211":
In diesem Kontext blieb mir auch diesmal nichts anderes übrig als erneut den "Fürsten der Finsternis" ins Gespräch zu bringen, um das Wirken dunkler Mächte mit einfließen zu lassen. Sie dürfen mir glauben, unter anderen Umständen wäre ich vor Lachen vom Stuhl gefallen! Die Beamten jedoch wirkten, ebenso wie ich, bierernst und lauschten irritiert dem Treiben satanischer Mächte, die offenbar ihre Hände im Spiel hatten...

... wollte wiederum er (Sathanael??) in Allegras und meinen Körper fahren, um sich "diverse" Seelen anzueignen ...

Tja, ich weiß, wie dämlich das klingt, und ein ums andere Mal ging mir durch den Kopf, dass ich so etwas auf keinen Fall erzählen könnte, da ich mich ja in die Nähe eines Vollidioten rücken würde. Dennoch - ich konnte nicht anders handeln. Priorität hatte nach wie vor der Schutz Allegras [=Manuela Ruda] vor einer Gefängnisstrafe.

und ferner:
 
Daniel Ruda schreibt weiterhin in seinem Buch:

Der Satanismus spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem brauchte ich eine Erklärung, warum ich damals den Namen "Samiel" mit dem "Bösen" in Verbindung brachte, wie auch, warum dieser schreckliche Mord überhaupt als "Satansmord" deklariert wurde.

Zu diesem Teil der Geschichte dachte ich mir erneut eine hieb- und stichfeste Erklärung aus: So gab ich an, jene Schauerfigur aus der fingierten Vision der Schulzeit hätte derart dunkel und bedrohlich auf mich gewirkt, dass ich, nachdem ich mir in jungen Jahren später einige Gedanken über diesen Vorfall machte, der Erscheinung später zumindest etwas Bösartiges unterstellt und ihr einen dämonischen Anstrich verpasste.

Vollkommene Gewissheit über Namen und Herkunft dieses "Typen in Schwarz" schob ich dann auf die "Satanische Bibel" des uns wohlbekannten Mr. LaVey.

Wie erwartet kannten sich weder Psychiater noch Psychologe mit dem Inhalt dieses sagen wir mal "Leitfadens" aus. Ich gab also an, den Namen "Samiel" schließlich als einen der Namen "Sathanaels" erkannt zu haben....

Ja ja, ich weiß - es liest sich sicher so, als hätte ein absoluter Spinner die vor Ihnen liegenden Zeilen zu Papier gebracht. Ich schämte mich bei der Entstehung der Gutachtenstory selbst ein wenig, da ich mich wissentlich in ein solches Licht stellen musste. Doch der Zweck "heiligt" die Mittel.


 
Dann allerdings vergreift er sich an Sprüchen, von denen gerade ER einfach nur die Klappe halten sollte:

Es gibt Menschen, die den wahren Satanismus in ein unglaublich schlechtes Licht gerückt haben. Ich spreche mich nicht frei davon, durch mein Schweigen in diesem auch mich betreffenden Mordprozess einiges dazu beigetragen zu haben, was jedoch nicht in meiner Absicht lag.

 
Es wird aus dem Buch freilich klar, dass Daniel Ruda in seinem Wahn nach Manuela seine eigene Mutter samt Großmutter verkauft hätte, nur um seiner Frau zu gefallen und dass er die Satanisten-Show nicht deswegen aufgeführt hat, um den Satanismus in ein schlechtes Licht zu rücken. Seine "unschuldigen" Absichten mildern seinen in allen Medien vorgeführten "Satanismus"-Mist allerdings nur unwesentlich.

Das Schlimme ist, dass es in unserer Gesellschaft immer wieder Zusammenschlüsse von abartigem Gesindel gibt, die das offenkundig "böse" Bild, das dem Satanismus unzweifelhaft anhaftet, für ihre kranken, perversen Ideen missbrauchen.

 
Das ist ja wohl Realsatire, Herr Ruda!

Großes Unverständnis und auch Bedauern muss ich an dieser Stelle über die Berichte aussprechen, die im Rahmen des Prozesses die Bevölkerung über angebliche Satanisten aufzuklären versuchte.

 

Gesammelte Zeitungsberichte

BILD-Zeitung vom 12.07.2001 schrieb:

Satans-Paar mit Todesliste auf Menschenjagd?


Witten - Großalarm bei der Polizei, eine neue Dimension des Grauens: Das satanische Paar aus Witten ist auf Menschenjagd! In der Wohnung, in der bereits ein Opfer zerstückelt aufgefunden worden war, entdeckte die Mordkommission Zettel mit rund 15 Namen - eine Art Todesliste. Die Polizei: "Es sind Bekannte des Paares, ausnahmslos junge Leute. Wir müssen sie rund um die Uhr schützen." Wo stecken die beiden? Zuletzt sollen sie in Sondershausen (Thüringen) gesehen worden sein. Ihre Spur des Grauens - Seite 11.

Satans-Paar auf der Flucht

Witten - Der Schädel rasiert, Tätowierungen, Metall auf nackter Haut. So pervers-verrucht schloß "Satansbraut" Manuela B. (22) mit Ihrem diabolischen Bräutigam Daniel R. (25) den "Bund fürs Leben". Jetzt, noch in den Flitterwochen, lag ein Bekannter der Teufelsanbeter zerstückelt In der Wohnung des Paares.

Stationen Ihres Wahnsinns:
Ihr Kennenlernen. Andere Satanisten verkuppeln sie übers Telefon. Treffpunkt für das erste 1. Randezvous: der alte Friedhof in Recklinghausen.
Jetzt am 6.6. (die Sechs ist Symbol des Satans). Schauplatz ihres Grusel-Auftritts: das Standesamt Herten. Der Hochzeitsfotografin erzählen sie, dass sie nach Transsylvanien (Rumänien) wollen, zum Schloss des Blutsaugers Graf Dracula.
Das Vorleben der Satans-Braut. Sie färbt sich schon mit 13 die Haare grell. Ihre Eltern (Bahnbeamter, Angestellte) machtlos. Sie wird Verkauferin in einer Bäckerei (mit Schock-Ring in der Nase). Einem früheren Freund beißt sie in den Hals. "Ich will dein Blut!' Ihr letzter Liebhaber zu BILD. Sie sagte sofort, dass sie Satanistin ist. Wir schlugen uns beim Sex, wir trugen Lederhalsbänder mit Nieten."
Sein Werdegang: Verkaufte bis zu seiner Flucht Autoteile. Hauptschulabschluss, damals schon Hang zu Okkultismus. Seine Eltern zu BILD: "Aber richtig schlimm wurde es, als er vor einem Jahr diese Manuela kennen lernte."
Die gemeinsame Klammer: Sado-Praktiken beim Sex (mit schmerzhaften Fesseln), rechtsextreme Sprüche, Blut-Kult und Satanismus. Auf der Mailbox seines Handys ein teuflisches Lied. "I drink your blood, I eat your skin." Ich trinke dein Blut, ich esse deine Haut...


Von K. WEUSTER, CH. THORMANN, T. WINTERSTEIN u. J. MEINHOLD
Der Horror-Mord. Die Polizei: "Nach bisheriger Erkenntnis lockte er seinen Kollegen Frank H. (33) mit einer Party-Einladung in die Wohnung in Witten." Die Wände mit schwarzen Tüchern verhängt, Sarg im Wohnzimmer. Mutmaßliche Tatzeit: letzter Freitag. Datum: 6. Juli - wieder die Satans-Symbolik.

Das Obduktionsergebnis: Das Opfer wurde mit einer Machete niedergemetzelt und mit einem Hammer erschlagen - es waren, exakt 66 Verletzungen. Auch auf das Gesicht wurde eingehämmert. Ein Polizeisprecher: "Das Opfer ist nicht mehr zu erkennen. Letzte Gewissheit, ob es tatsächlich Frank H. ist kann nur die Gen-Analyse bringen." Sie steht noch aus.
Die Eltern von Frank H.: "Aber die Polizei hat schon angedeutet, dass es unser Sohn ist. Er war ein so lieber, gutgläubiger, empfindsamer Junge. Als ihn seine Freundin wegen eines anderen verließ, wollte er ins Kloster gehen."

Die letzten Spuren der Satanisten. In Hannover kauften sie am Samstag vier neue Reifen für ihren beigen Opel-Vectra (RE-DR 166, wieder die Sechsen ... ). Das Auto wurde mit einem fünfeckigen Stern verziert. Auf der Heckscheibe steht "Soko-Friedhof". Gestern Verwirrung über diese Meldung: Das Paar sei am Sonntag in Sondershausen (Thüringen) gesehen worden - dort also, wo Satanisten 1993 den 16-jährigen Sandro Beyer ermordet hatten. Suchen sie dort Unterschlupf bei Gesinnungsgenossen?

Warnung der Polizei: "Äußerste Vorsicht! Die beiden könnten bewaffnet sein! Er ist bereits wegen Waffenbesitzes vorbestraft."


Nürnberger Nachrichten vom 12.07.2001:

Verdächtiges Paar auf der Flucht

"Satanischer" Mord


In der Wohnung der beiden bestialisch zugerichtete Leiche entdeckt

WITTEN/BOCHUM (AP) - Ein Ehepaar aus Witten steht im Verdacht, einen Mann mit 66 Messerstichen und Hammerschlägen getötet zu haben.
Eine erste Spur der Verdächtigen, eines 25-Jährigen und seiner 22-jährigen Frau, führt nach Osten. Polizei und Staatsanwaltschaft teilten gestern mit, das okkultisch dekorierte Fahrzeug der beiden sei in Hannover und an einer Tankstelle in Sondershausen in Thüringen gesehen worden. Das Ehepaar ist nach Erkenntnissen der Polizei schon seit Freitag auf der Flucht.
Am Montag war in der Wittener Wohnung des Paares die Leiche eines 33-Jährigen gefunden worden. Sie lag neben einem Eichensarg, Totenschädel-Attrappen, umgedrehten Kreuzen und SS-Runen. Auf das Fenster war der Schriftzug "When Satan lives" (Wenn Satan lebt) geschmiert. Die Polizei schließt deshalb nicht aus, dass es sich um einen Ritualmord handelt.


Nürnberger Nachrichten vom 13.07.2001:

Pistolen und Messer lagen griffbereit in den Türfächern

Satanisten in Jena gefasst

Das brutal ermordete Opfer des Paares war offenbar ein Kollege

JENA / WITTEN (dpa / AP) - Die Polizei hat das wegen eines satanistischen Mordes gesuchte Ehepaar aus dem Ruhrgebiet gestern in Thüringen gefasst.

Die Fahnder schlugen in Jena zu. "Das Paar saß im Wagen und wurde völlig überrumpelt", erläuterte Einsatzleiter Carsten Reinhold. In den Türfächern hätten aber griffbereit zwei Pistolen und ein Messer gelegen.

Wenige Stunden nach der Festnahme wurden die 22-Jährige und ihr drei Jahre älterer Mann zu weiteren Vernehmungen mit dem Hubschrauber nach Bochum geflogen. Das junge Ehepaar soll vergangenen Freitag in seiner Wohnung in Witten einen 33 Jahre alten Bekannten mit 66 Machetenhieben und Hammerschlägen getötet haben (wir berichteten)

Namensliste gefunden
Ob das Satanisten-Paar auf der Flucht weitere Morde begehen wollte, ist unklar. In der Wohnung der beiden hatte die Polizei jedenfalls eine Namensliste gefunden. Die dort genannten Personen stellte sie vorsorglich unter polizeilichen Schutz; das galt auch für die Mutter eines Jungen, den ein anderer Satanist 1993 umgebracht hatte.
Auf die Spur der Verdächtigen kam die Polizei durch den Tipp eines Autofahrers. Er hatte den Wagen am Rande der Plattenbausiedlung Jena-Lobeda auf einer Landstraße gesehen und verständigte die Polizei über Notruf. Der Mann erkannte die Gesuchten, obwohl sie ihr schrilles Äußeres verändert und sich die Köpfe kahl geschoren hatten. Am Auto war versucht worden, okkulte Ornamente und Schriftzüge zu entfernen. Das Recklinghäuser Kennzeichen hatten sie durch ein gestohlenes Nummernschild ersetzt.

Das mutmaßliche Opfer stammt aus Datteln und verkaufte früher zusammen mit dem 25-jährigen Verdächtigen Autoteile; Gewissheit über die Identität des Toten bringt nach Angaben des Bochumer Polizeipräsidiums aber erst ein DNA-Test. Nach Angaben seiner Mutter hatte sich der 33-Jährige nicht in satanistischen Kreisen bewegt.

BILD vom 12.01.2002

Das Satanspaar genoss seinen Auftritt im Gericht

Augen, gierig nach Blut

Bochum - Die Augen hasserfüllt aufgerissen von der Gier nach Blut. Eine teuflische Fratze!

Gestern Prozess gegen das Satanisten-Paar Manuela (23) und Daniel R. (26). Zwei Menschen, die im Blutrausch einen befreundeten Arbeitskollegen (33) mit 66 Machetenhieben und Hammerschlägen niedermetzelten. Sie machten den Prozess zur bizarren Show.

die Artikel auf www.Bild.de wurden
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BILD vom 16.01.2002

Jurist besuchte Satans-Killer in der Zelle.

Ich war 105 Minuten mit dem Monster eingesperrt

Bochum - Allein mit dem Monster. Ein Alptraum. 105 Minuten war der Rechtsreferendar Philipp L. (28) mit dem Satanskiller in einer Zelle eingeschlossen.

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BILD vom 18.01.2002

Ihr Sohn war das Folter-Opfer der Satans-Mörder

Wie kann diese Mutter das alles nur ertragen?

Bochum - Der Satanskiller betritt den Gerichtssaal. Er breitet die Arme aus, begrüßt die Zuhörer, als wären sie sein Publikum. Er schreit: "Mein Volk!"

Den Mordprozess vorm Landgericht Bochum verfolgt fast immer auch die Mutter des Opfers.

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Unter den Links ist auch ein Bericht zu Rudy R. von Wumpscut. Auf seiner neuen CD habe er über die Rudas - extra um für ihre Fan-Treue zu danken - einen Song geschrieben. Der Song ist jedoch nichts weiters als ein Zusammenschnitt einiger Medienberichte mit akustischer Hintermalung durch einen Synthesizer. Ein Song, zu dessen Kreation wohl nicht mehr als ca. 10 Minuten nötig sind. Hier der Text des Songs:

Nachrichtensprecher:Guten Abend meine Damen und Herren. Es gibt Menschen, die leben als seien sie schon tot. Sie nennen sich "Grufties" (Echo), kleiden sich schwarz, rasieren die Köpfe, piercen sich an allen erdenklichen Körperstellen, schminken sich weiß oder blutrot, tanzen nach Heavy-Metal-Gedröhn und verehren alles Teuflische. (Echo)
Manchmal verwechseln sie ihre bizarren Todesfantasien mit der Wirklichkeit. Ein grausiger Mord in Witten/Ruhr wirft plötzlich grelles Licht in einen Sektor unserer Gesellschaft, in dem sich Aberglaube, Hass, Sadismus und Naziverehrung zu einer mörderischen Mixtur vereinen. Ein Bericht aus dem Jenseits im Diesseits.
 
Nachrichtensprecherin:Mit 66 Messerstichen und Hammerschlägen wurde das Opfer regelrecht hingerichtet. An der Wohnungstür wird die Bluttat schon seit Wochen verschlüsselt angekündigt. Neben dem Wort "Kadaververwertungsanstalt" und einer Telefonnummer in Dachau verweist der Schriftzug "Bunkertor 7" (Echo) auf den Song einer BlackMetal-Band. (Ausschnitt aus dem Lied "Bunkertor 7")
 
Nachrichtensprecher:Einen Mord hatten Manuela auch gute Freunde nicht zugetraut. Ihre Vorlieben für Friedhöfe, Vampire und den Teufel hielten sie für einen Spaß.
 
männliche Stimme:Es gibt schon so ein paar ausgeflippte Typen, die also wirklich glauben, sie wären Vampire, aber dass sie das jetzt so richtig verinnerlicht hätte, das hätte ich so nicht geglaubt. Es war mehr Show, denn sie machte ja auch Performance als Vampir.
 
Nachrichtensprecherin:Manuela hatte im Januar ihren Job gekündigt, lebte seitdem nur noch in ihrer wirren Fantasiewelt.
 
Nachrichtensprecher:Unter Grufties ist Manuela Ruda in ganz Deutschland bekannt. Bereits vor 5 Jahren ließ sie sich für eine Jugendzeitschrift fotografieren.
 
Nachrichtensprecherin:Eine fremde Welt für den Wittener Pfarrer. Ein Seelsorger beim Versuch, das Böse zu erklären.
 
Pfarrer:Jeder Mensch sucht Sinn in seinem Leben. Und wenn der Sinn jetzt nicht auf den ausgerichtet ist, der im Grunde den Menschen Sinn geben kann, auf Gott, dann kann die Gefahr bestehen, dass man sich einfach abwendet ins Gegenteil. Und dies Gegenteil ist eben der Satan. Das Bild vom Satan, vom Zerstörer, vom Diabolus, der auseinandertreibt und von Gott her zusammengeführt wird. Gott ist die Liebe, das Gegenteil ist der Hass. (Echo)
 
Nachrichtensprecherin:Die Hochzeit des Satanistenpaares fand am 6.6. statt.
 
Nachrichtensprecher:4 Wochen später beginnen die Flitterwochen mit einem Ritualmord. Wer dabei die treibende Kraft war, bleibt zunächst ungeklärt. Fest steht: Frank Hackerts hatte von Anfang an keine Chance.
Spurensicherung am Fluchtwagen.
 
männliche Stimme 1:Was stand da dran?
 
männliche Stimme 2:Kadaververwertungsanstalt.
 
männliche Stimme 3:Bunkertor 7 (Echo)
 
Nachrichtensprecher:Keinerlei Drogen oder Alkohol seien im Spiel gewesen. Die Tat wurde kaltblütig ausgeführt.
 
Polizeisprecher:Ich befasse mich bei der Polizei seit nunmehr 30 Jahren mit Tötungsdelikten. Eine derartige Motivation und eine derartige Täterpersönlichkeit habe ich bisher noch nicht erlebt.
Auffällig war, das hier offensichtlich stattgefunden hat, ein sogenanntes "Übertöten". (Echo) Das heißt also, es sind deutlich mehr Verletzungen gesetzt worden, als zur Herbeiführung des Todes notwendig gewesen wären.
 
Nachrichtensprecher:Selbst nach dem Tod traktieren die Täter ihr Opfer, ritzen Symbole und satanische Zeichen in die Haut des Toten. Manuela und Daniel Ruda machen sich keine Mühe, Beweismaterial wegzuschaffen. Regelrecht dekoriert lassen sie ihr Opfer in der schwarz gestrichenen Wohnung zurück.
 
Nachrichtensprecherin:Nur ein Gentest konnte überhaupt noch Aufschluss darüber geben, wen Manuela und Daniel Ruda in ihrer Wohnung mit 66 Messerstichen und Hammerschlägen bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt hatten.
 
Polizeisprecher:Beide - das ist feststehende Tatsache - haben auch überhaupt nichts unternommen, um nach der Tat zu vertuschen, zu beseitigen, Spuren zu beseitigen, Tatwerkzeug zu beseitigen. Nein, nein. Sie haben auch in den Vernehmungen keine innere Anteilnahme, keine Reue gezeigt.
 
männliche Stimme 4:Der Mord in Witten wird in der Szene begrüßt werden. Die Tat selber - glaube ich - dass die Anteil finden wird in der Szene selber.
 
Nachrichtensprecher:Sie mordeten alleine, steigerten sich in einen Blutrausch, der schließlich in der furchtbaren Tat gipfelte.
 
männliche Stimme 5:Sie haben eine Reihe von Wahnvorstellungen, das heißt also eine völlig falsche Überzeugung von der Realität und dieser Wahn hat sich darin ausgelebt, einen Menschen auf eine solche bestialische Art und Weise zu töten.
 
Nachrichtensprecher:Deshalb sollen Daniel und Manuela Ruda jetzt auch psychologisch untersucht werden. Denn davon wird abhängen, ob die beiden die nächsten Jahre im Gefängnis oder in der geschlossenen Anstalt (Echo) verbringen werden.
 
Ältere Männerstimme (Musik setzt ein):Ein Delikt von dieser Roheit, von dieser Brutalität und Gefühllosigkeit ist mir bislang noch nicht untergekommen. (Echo)
 
Nachrichtensprecher:Manuela und ihr Mann töten einen Menschen. Eine Tat, die den beiden niemand zugetraut hätte. Erst seit Manuela Daniel kenne, habe sie sich verändert.
Am 6.6. heiraten die beiden.
Die Zahl 6 ist ein Symbol des Teufels.
 
Ältere Männerstimme:Etwa 66 Stich- und Schlagverletzungen im Bereich des Kopfes und des Rumpfes, wobei als Tatwerkzeuge in der Wohnung sichergestellte Messer, ein sogenannter Zimmermannshammer in Betracht kommen.
 
männliche Stimme 6:Ich habe vor 14 Tagen gehört, dass sie Bock drauf hätte, jemanden zu schlachten.
 
männliche Stimme 7:Da müssen wir von einer regelrechten Hinrichtung sprechen.
 
männliche Stimme 6:Ich würde Manuela sogar als relativ verträgliche Frau bezeichnen, wenn sie nicht so gewisse, blutgierige Macken hätte. Es gibt da auch Personen, denen sie Fleisch aus dem Körper geschnitten hat.
 
männliche Stimme 8:Der Kerl ist ganz eindeutig in die Falle geraten. Das hat sie sogar angesagt! Das hatte sie sich vorgestellt. Sie hatte immer vor zu töten und das hat sie dann getan.
 
Ältere Männerstimme:Wir können hier von einer regelrechten Hinrichtung sprechen. ein Delikt von dieser Roheit, von dieser Brutalität und Gefühllosigkeit ist mir bislang noch nicht untergekommen. (Echo)

furchtbaaar furchtbaaar
 

männliche Stimme 8:Der Kerl ist ganz eindeutig in die Falle geraten. Das hat sie sogar angesagt! Sie hatte immer vor zu töten und das hat sie dann getan.
 
Ältere Männerstimme:Ein Delikt von dieser Roheit, von dieser Brutalität und Gefühllosigkeit ist mir bislang noch nicht untergekommen. (Echo)
 
Ältere Männerstimme:Wir können hier von einer regelrechten Hinrichtung sprechen.
 

die FAZ schreibt darüber schon etwas sachlicher am 24.02.2002:

Kein Satan, sondern "schwere seelische Abartigkeit"

24. Januar 2002 Die Bilder gleichen sich. Wann immer Daniel Ruda (26) und seine Ehefrau Manuela (23) in jenem Bochumer Gerichtssaal erscheinen, in dem ihnen wegen des Mordes an einem 33-jährigen Bekannten der Prozess gemacht wird, machen sie obszöne oder bedrohliche Faxen. Fernseh- und Fotokameras "halten drauf" und haben den beiden Vereinsamten aus der westfälischen Provinz zu reichlich Publicity verholfen. Deutschland kennt die Rudas als "das Satanistenpaar". Am Donnerstag erläuterte der renommierte Essener Psychiater Norbert Leygraf als Gutachter vor Gericht, wie sie dazu geworden sind...

Mord als seelischer Befreiungsschlag

Nach Ansicht von Gutacher Norbert Leygraf war der Ritualmord an ihrem 33-jährigen Bekannten ein versuchter seelischer Befreiungsschlag für das Satanisten-Ehepaar. "Die Partnerschaft wurde für beide zu einer Sackgasse, aus der sie nur noch mit einem großen Knall herauskommen konnten", sagte Leygraf. Auch das betont selbstsichere und menschenverachtende Auftreten des Satanistenpaars vor Gericht ist nach Ansicht Leygrafs nur ein Zeichen ihrer Schwäche. Mit spektakulären Inszenierungen - wie Satansgruß und diabolisches Grinsen - beweise das Paar seine "narzisstische Persönlichkeitsstörung".

"Es geht dem Ehepaar darum, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen." Die Angeklagten wollten so das "Gefühl der inneren Leere" kompensieren, unter dem beide bereits seit ihrer Jugend litten. Trotz überdurchschnittlicher Intelligenz hätten beide jedoch "erhebliche Persönlichkeitsstörungen", sagte der Leiter des Forensischen Zentrums für Psychiatrie der Uni Essen...

Experte: Menschenopfer bei Satanisten unüblich

Nach Ansicht des Experten für Sekten und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche von Westfalen, Rüdiger Hauth, sind Menschenopfer in Satanismuskreisen nicht üblich. "Bislang hat es so etwas erst einmal in Kalifornien gegeben", sagte Hauth dem Gericht. Häufiger würden dagegen jedoch als "Ersatzhandlung" Tiere geopfert. Zudem gehe es den Satanisten meist nicht um Satan selbst, sondern darum, sich selbst zu „vergöttlichen” und Macht über andere Menschen auszuüben. "Satan ist da nur eine Symbolfigur."

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