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Rafa's Homepage

In der Vorzeit - als es noch nicht so tolle Einrichtungen gab wie eine Rente, auf die "man sich verlassen konnte" - lief der "Generationenvertrag" noch ganz direkt über die eigenen Kinder: Hatte man keine, war man im Alter ziemlich aufgeschmissen. Drum war es natürlich auch die 1. Aufgabe der Frau, Kinder in die Welt zu setzen. Umso schlimmer traf es eine Frau, wenn's mit der Schwangerschaft nicht klappte, denn sie war ja für so einen Patriarchen dann mal vollkommen überflüssig. Dass sich dann die Frau verkrampfte und unbedingt schwanger werden wollte, ist ja kein Wunder - bloß haut's halt dann meistens schon gar nicht mehr hin.

Insgesamt ist es für alle Lebenslagen - insbesondere jedoch für solche verkrampften Fälle - günstig, wenn man die Dinge positiv und locker sieht und Hoffnung hat, und zu diesem Zweck gab es ein paar Fabeln als Trost. Die folgende hab ich mir erst einmal "selber ausgedacht":

meine "Fabel von der unfruchtbaren Frau":
Es war einmal eine Frau, die konnte keine Kinder kriegen und ihre Ehe war unerfüllt. Ihr Mann wurde immer unglücklicher, aber das ersehnte Kind blieb aus.

Vor lauter Verzweiflung machte die Frau dem Mann den Vorschlag, an ihrer Stelle sich ihre Zofe zu nehmen und mit ihr einen Sohn in die Welt zu setzen. Der Mann folgte dem Rat seiner Frau.

Als die Zofe dem Mann das ersehnte Kind geschenkt hatte, war der große seelische Druck von der Frau gewichen. Auch war die Frau mittlerweile alt geworden und dachte, dass sie eh keine Kinder mehr kriegen konnte.

Und als sie so den verkrampften Kinderwunsch in ihrem Herzen los ließ, da wuchs ihr eines Tages ein Bäuchlein und sie stellte fest, dass sie doch tatsächlich noch schwanger geworden war! Da gebar die Frau endlich den ersehnten Sohn. So wurde es doch noch eine große, glückliche Familie und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.


Ach! Beinahe hätt ich's noch vergessen! Hier wird ja nicht gehext und gezaubert oder gar vom Schicksal gewürfelt, sondern es ist ja auch immer Gott im Spiel, d.h.: Es war natürlich keine Glückssache, sondern ein Wunder von Gott, dass die Frau doch noch ein Kind bekam.

Dann gab es auch noch eine Reihe Märchen und Legenden, die man sich mangels Fernseher abends am Lagerfeuer erzählte. Es gab nicht nur Aladin und die Wunderlampe, sondern teils auch ganz realistische Märchen. Das folgende habe ich mir aber wieder "selber ausgedacht":

mein Märchen "die Schöne und das B... der König":
Es war einmal vor langer Zeit eine wunder-, wunderschöne Frau. Sie war eine solch herausragende Schönheit, dass ihr Mann fürchtete, man würde ihn umbringen. Es galt nämlich im Land als größeres Tabu, die Frau eines anderen Mannes zu verführen, als einen Mord an diesem Mann zu begehen, um dann die Witwe zu heiraten. So lebte der Mann in andauernder Angst um sein Leben.

Als sogar noch der König auf die Schönheit der Frau aufmerksam wurde, fiel dem Mann eine rettende Idee ein: Die Frau sollte sich als seine Schwester ausgeben, damit ihn niemand um ihretwillen umbrachte.

Der König holte sich auch gleich die holde Schönheit auf sein Schloss.

Alsbald jedoch kam großes Unglück über sein Reich und es schien, als laste ein Fluch über seinem Hof. Da ließ der König den Mann zu sich rufen und dieser gestand, dass es sich bei "seiner Schwester" um seine Ehefrau handelte. Der König war froh, der Übel Ursache entdeckt zu haben und gab dem Mann seine Frau heraus, obendrein noch Reichtümer, Gold und Vieh dazu und ließ ihn ziehen.

Alsbald waren die Unglücke aus dem Reich des Königs verschwunden und wenn er nicht gestorben ist, lebt er noch heute.


Meine "Fabel von der unfruchtbaren Frau" wird in der Bibel zuerst mal an der Stelle 1. Mose 11,30 begonnen: "30 Sarai aber war unfruchtbar; sie hatte kein Kind." Die Fabel wurde also mit den Namen der Protagonisten aus der biblischen Geschichte besetzt, so dass sie nicht einfach bloß von "einer Frau" erzählte, sondern "die Frau" bekam einen Namen zugewiesen: Sarai.

Verheißungen, Verheißungen und noch mal Verheißungen

Sarai's Mann Abram verzweifelte immer mehr, denn er sah sich mit seiner Kinderlosigkeit langsam zum biblischen Patriarchen des "no future"-Gedanken werden. Ansonsten passierte dasselbe wie heute bei der Altersversorgung: Die Jahre ziehen so ins Land, man wird immer älter, sieht die Felle immer mehr den Bach runter schwimmen, die Angst wird immer größer und so auch die Versprechungen der Regierung.

Das ist echt auch überall dasselbe: Gott verspricht immer und immer wieder, dass aus Abram ein großes Volk werden soll - aber nichts passiert . Immer wieder, immer wieder: 1. Mose 12,2; 1. Mose 12,16; 1. Mose 15,5; 1. Mose 17,2-6; 1. Mose 18,17; 1. Mose 22,17. Wäre ein Sprecher nicht glaubhafter, wenn er sein Versprechen nur 1 x macht, um es dann zu erfüllen?

In der vorliegenden Häufigkeit erinnert die Verheißung der vielen Nachkommen eher an eine immer wieder kehrende Sehnsucht aus dem Herzen Abrams und eine immer wieder tröstende Hoffnung, mehr aus Verzweiflung. Entstand diese Abram-Geschichte in einer Geisteshaltung, in der man das eigene Sehnen und Hoffen als Dialog mit Gott verstand?

mein Märchen

...nämlich dieses von der Schönen, auf die der Märchenprinz (bzw. der Pharao) ein Auge geworfen hat, kommt nun ins Spiel: Abram und Sarai reisen nach Ägypten:

11 Und es geschah, als er nahe daran war, nach Ägypten zu kommen, da sprach er zu Sarai, seinem Weibe: Siehe doch, ich weiß, dass du ein Weib, schön von Ansehen, bist; 12 und es wird geschehen, wenn die Ägypter dich sehen, so werden sie sagen: Sie ist sein Weib; und sie werden mich erschlagen und dich leben lassen. 13 Sage doch, du seiest meine Schwester, auf dass es mir wohl gehe um deinetwillen und meine Seele am Leben bleibe deinethalben. 14 Und es geschah, als Abram in Ägypten ankam, da sahen die Ägypter, dass das Weib sehr schön war. 15 Und die Fürsten des Pharao sahen sie und priesen sie dem Pharao; und das Weib wurde in das Haus des Pharao geholt. 16 Und er tat Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Kleinvieh und Rinder und Esel und Knechte und Mägde und Eselinnen und Kamele. 17 Und Jehova schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais willen, des Weibes Abrams. 18 Und der Pharao ließ Abram rufen und sprach: Was hast du mir da getan? Warum hast du mir nicht kundgetan, dass sie dein Weib ist? 19 Warum hast du gesagt: Sie ist meine Schwester, so dass ich sie mir zum Weibe nahm? Und nun siehe, da ist dein Weib, nimm sie und gehe hin. 20 Und der Pharao entbot seinetwegen Männer, und sie geleiteten ihn und sein Weib und alles, was er hatte.

Nun könnte man sich ja dran stören, dass Abram mit dieser Schwester-Geschichte dem Herrscher einen Bären aufgebunden hätte und es doch heißt: Du sollst nicht lügen. Aber Abram log auch wirklich nicht, denn in 1. Mose 20,12 können wir lesen:

12 Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester; denn sie ist die Tochter meines Vaters, aber nicht die Tochter meiner Mutter, und so ist sie meine Frau geworden.

Na, da dürfen sie sich nicht wundern, wenn sie keine Kinder von ihm kriegt. Vermutlich war das auch nicht das 1. Mal, dass in dieser Linie Bruder und Schwester heirateten. Wenn die Gene irgendwann zu ähnlich sind, wehrt sich eben die Natur.

der Greis und die alte Schachtel

Sarai war 90, Abram fast 100 Jahre alt, der Kinderwunsch blieb unerfüllt und wir lesen - und merken uns - folgende Bibelstellen:

1 Mose 17,1 Da fiel Abram auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Sollte einem Hundertjährigen ein Kind geboren werden, und Sarai, die Neunzigjährige, sollte gebären?

1. Mose 18,11 und Abraham und Sara waren alt, wohlbetagt; es hatte aufgehört, Sara zu ergehen nach der Weiber Weise 12 Darum lachte sie in ihrem Herzen und sprach: Nachdem ich verblüht bin, soll mir noch Wonne zuteil werden! Dazu ist mein Herr ein alter Mann!


Nicht nur, dass sich Sara längst jenseits der "Menopause" befand, ja, sie hielt sich sogar generell schon zu alt für den Sex und meinte: "Es soll mir noch Wonne zuteil werden? Haha!" Also da war Zapfenstreich, da lief nichts mehr!

Zu diesem Zeitpunkt war Sara 90 Jahre alt, sie starb dann etwas später im Alter von 127 Jahren. Also WAR sie tatsächlich ALT und sämtliche Interpretationen von wegen, dass sie "damals ja noch 500 Jahre alt geworden sind und man dann verhältnismäßig mit 90 noch jung ist", greifen nicht. Sara hatte zu diesem Zeitpunkt zwei Drittel ihres Lebens hinter sich, war verblüht und jenseits der Wechseljahre, hatte ihr Sexualleben aufgegeben.

Aber dann kommt - in 1. Mose 20 (alt waren sie schon in Kapitel 17 und 18) - noch einmal mein Märchen von der "Schönen und dem König" :

noch mal von vorn

Wir müssen nur zweimal in der Bibel umblättern und lesen mit Erstaunen dasselbe Märchen von der Schönen und dem König noch einmal, nur dieses Mal nicht mit dem Pharao, sondern mit dem Abimelech (ein Titel aller Könige der Philister). Abraham und Sara reisen ins Lande der Philister und die Story, sich als Schwester auszugeben, beginnt von vorne:

1. Mose 20, 2 Und Abraham sagte von Sara, seinem Weibe: Sie ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, der König von Gerar, und ließ Sara holen. (W. nahm Sara) 3 Und Gott kam zu Abimelech in einem Traume der Nacht und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes wegen des Weibes, das du genommen hast; denn sie ist eines Mannes Eheweib. 4 Abimelech aber hatte sich ihr nicht genaht; und er sprach: Herr, willst du auch eine gerechte Nation töten? 5 Hat er nicht zu mir gesagt: Sie ist meine Schwester? Und auch sie selbst hat gesagt: Er ist mein Bruder. In Lauterkeit meines Herzens und in Unschuld meiner Hände habe ich dies getan. 6 Und Gott sprach zu ihm im Traume: Auch ich weiß, dass du in Lauterkeit deines Herzens dies getan hast, und so habe ich dich auch davon abgehalten, gegen mich zu sündigen; darum habe ich dir nicht gestattet, sie zu berühren. 7 Und nun gib das Weib des Mannes zurück; denn er ist ein Prophet und wird für dich bitten, und du wirst am Leben bleiben. Wenn du sie aber nicht zurückgibst, so wisse, dass du gewisslich sterben wirst, du und alles, was dein ist! 8 Und Abimelech stand des Morgens früh auf und rief alle seine Knechte und redete alle diese Worte vor ihren Ohren; und die Männer fürchteten sich sehr. 9 Und Abimelech rief Abraham und sprach zu ihm: Was hast du uns angetan! Und was habe ich wider dich gesündigt, dass du über mich und über mein Reich eine große Sünde gebracht hast? Dinge, die nicht getan werden sollten, hast du mir angetan. 10 Und Abimelech sprach zu Abraham: Was hast du beabsichtigt, dass du dies getan hast? 11 Und Abraham sprach: Weil ich mir sagte: Gewiss ist keine (O. Es ist gar keine) Gottesfurcht an diesem Orte, und sie werden mich töten um meines Weibes willen. 12 Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter; und sie ist mein Weib geworden. 13 Und es geschah, als Gott mich wandern ließ aus meines Vaters Hause, da sprach ich zu ihr: Dies sei deine Güte, die du mir erweisen mögest; an jedem Orte, wohin wir kommen werden, sage von mir: Er ist mein Bruder. 14 Da nahm Abimelech Kleinvieh und Rinder und Knechte und Mägde und gab sie dem Abraham; und er gab ihm Sara, sein Weib, zurück. 15 Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land ist vor dir; wohne, wo es gut ist in deinen Augen. 16 Und zu Sara sprach er: Siehe, ich habe deinem Bruder tausend Silbersekel gegeben; siehe, das sei dir eine Augendecke vor allen, die bei dir sind, und in Bezug auf alles ist die Sache rechtlich geschlichtet. (O. Es ist dir recht geschehen; O. und so bist du vor allen gerechtfertigt. And.üb.: ... und bei allen. So wurde sie gestraft) 17 Und Abraham betete zu Gott; und Gott heilte Abimelech und sein Weib und seine Mägde, so dass sie gebaren. 18 Denn Jehova hatte um Saras, des Weibes Abrahams, willen jeden Mutterleib im Hause Abimelechs gänzlich verschlossen.

Sie mag ja einmal wunderschön gewesen sein, aber kurzum: Was will der König Abimelech von der alten Schachtel, verblüht und über 90, jenseits der Menopause, zu alt sogar, um noch "Wonne" zu haben? Dieselbe Geschichte wie zuvor ist es ja nicht, denn vormals war es der Pharao, hier der Abimelech - also da ist doch mal ordentlich was untereinander geraten, das kann doch nicht sein?

Noch dazu müsste Sara zu diesem Zeitpunkt schwanger gewesen sein und zwar sichtlich . Ein Weile vorher, in 1. Mose 17,21 prophezeite ihr ja Gott: "Meinen Bund aber will ich mit Isaak aufrichten, den dir Sara um diese bestimmte Zeit im nächsten Jahr gebären soll!" und nach der Geschichte mit dem Abimelech aus 1. Mose 20 geschieht dann in 1. Mose 21 das Wunder: Sara (91) brachte tatsächlich einen gesunden Jungen zur Welt, den Isaak.

Abrahams 6 weitere Söhne

Hochbetagt stirbt schließlich Sara mit 127 Jahren, Abraham - 9 Jahre älter als sie - ist untröstlich. Er begräbt sie in einer Höhle und zieht schließlich weiter. Wir können es uns zwar ausrechnen, denn Abraham war 9 Jahre älter als Sara, also war er jetzt 136 Jahre alt, aber in 1 Mose 24 wird noch einmal ausdrücklich betont: "1. Und Abraham war alt und recht betagt." Abrahams Sohn Isaak ist längst erwachsen und es wird höchste Zeit, für den Jungen die richtige Frau zu finden, denn der ist auch schon fast 30.

Wir blättern aber - bevor wir zu der Geschichte von Isaak und seiner Frau kommen, doch noch kurz mal ein wenig vor und lesen mit höchstem Erstaunen von Abraham, dem hoch betagten Greis, dem seine Frau vor 30 Jahren schon nichts mehr zutraute und der damals schon nur noch mit der Hilfe Gottes durch ein Wunder einen hoch kriegte:

1. Mose 25.1 Und Abraham nahm wieder eine Frau, die hieß Ketura. 2 Die gebar ihm den Simran und den Jokschan, den Medan und den Midian, den Jischbak und den Schuach.

Da steht so ganz belanglos in einem einzige knappen Sätzchen, dass der alte Tattergreis noch einmal eine Frau nahm und munter mit ihr 6 weitere Söhne in die Welt setzte . Ja bitte, wie das denn...?!

Aber Schluss jetzt mit Abraham! Er stirbt in 1. Mose 25,8 mit 175 Jahren.

1. Mose 25,7 Dies ist die Zahl der Lebensjahre Abrahams, die er gelebt hat: 175 Jahre. 8 Und Abraham verschied und starb in gutem Alter, alt und lebenssatt,...

die Geschichte jetzt zum 3. Mal

Sein Sohn Isaak baggerte unterdessen an einer Dame namens Rebekka. Mit einigem Erstaunen lesen wir erneut von der Fabel dass (s)eine Frau keine Kinder kriegen konnte und erst, nachdem Gott mit einem Wunder eingriff, eine Schwangerschaft eintrat:

1. Mose 25,21 Isaak aber bat den Herrn für seine Frau, denn sie war unfruchtbar; und der Herr ließ sich von ihm erbitten, und seine Frau Rebekka wurde schwanger.

Man sollte nun auch annehmen, dass der Abimelech nach dem Erlebnis mit der Sara seine Schlüsse zog und in Zukunft nicht jede hübsche Schwester auf seinen Palast bringen ließ, aber dem war nicht so. Bereits in 1. Mose 26,7-11 fällt Abimelech auf denselben faulen Schwester-Ehefrau-Trick herein, nur diesmal mit Abrahams Sohn, dem Isaak und seiner Frau Rebekka.

1. Mose 26,7 Und die Männer des Ortes erkundigten sich nach seinem Weibe, und er sprach: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete sich zu sagen: Mein Weib, indem er dachte: Die Männer des Ortes möchten mich sonst töten wegen Rebekka; denn sie ist schön von Ansehen. 8 Und es geschah, als er längere Zeit daselbst gewesen war, da blickte Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster, und er sah, und siehe, Isaak scherzte mit Rebekka, seinem Weibe. 9 Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, fürwahr, sie ist dein Weib; und wie hast du gesagt: Sie ist meine Schwester? Und Isaak sprach zu ihm: Weil ich mir sagte: dass ich nicht sterbe ihretwegen. 10 Und Abimelech sprach: Was hast du uns da getan! Wenig fehlte, so hätte einer aus dem Volke bei deinem Weibe gelegen, und du hättest eine Schuld über uns gebracht. 11 Und Abimelech gebot allem Volke und sprach: Wer diesen Mann und sein Weib antastet, soll gewisslich getötet werden.

da ist es noch einmal!

Die zuerst unfruchtbare Rebekka, Isaaks Frau, bekommt dann mit Gottes Hilfe die Zwillinge Esau und Jakob. Bis Jakob groß geworden ist, dauert es ein paar Kapitel. Aber dann ist es so weit, er ist erwachsen und er nimmt sich eine Frau, die Rahel, aber:

1. Mose 30,1 Als aber Rahel sah, dass sie dem Jakob keine Kinder gebar, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder! Wenn nicht, so sterbe ich! 2 Jakob aber wurde sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich denn an Gottes Stelle, der dir Leibesfrucht versagt? 3 Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha, gehe zu ihr ein, dass sie in meinen Schoß gebäre, und ich doch durch sie Nachkommen erhalte! 4 Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau, und Jakob ging zu ihr ein. 5 Bilha aber wurde schwanger und gebar dem Jakob einen Sohn.

Da kommt doch nicht die ganze Geschichte noch einmal! Die Frau (hier: Rahel) ist unfruchtbar, der Mann ist sauer, sie bietet ihm ihre Zofe an, die Zofe wird schwanger, es kommt zu Eifersuchtstragödien zwischen den Weibern und ihren Kindern. Rahel fleht zu Gott und da passiert auch tatsächlich wieder das Wunder:

1. Mose 30,22 Aber Gott gedachte an Rahel, und Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterschoß. 23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen!

Wie oft wollen die in der Bibel dieses Märchen jetzt noch erzählen?

ein letztes Mal

...erzähle ich euch nun die Geschichte von der schönen Schwester-Gattin und zwar im Kontext einer ganz anderen Religion. Aber zuerst mal gucken wir uns noch kurz folgenden netten Spruch aus dem alten Testament an:

Jos 24,2 da sprach Josua zu dem ganzen Volk: So spricht der Herr, der Gott Israels: "Eure Väter wohnten vor Zeiten jenseits des (Euphrat-)Stromes, und sie dienten anderen Göttern, (auch) Terach, der Vater Abrahams und Nahors. 3 Und ich nahm euren Vater Abraham von jenseits des Stromes und ließ ihn durch das ganze Land Kanaan wandern; und ich mehrte seinen Samen und gab ihm Isaak.

"Jenseits des Euphrat" liegt ein Bergland, das heute "Iran" heißt. Wenn man "ein bisschen" am persischen Golf entlang läuft, dann kommt man nach Pakistan. Wenn man schon mal in Pakistan ist, sind's nur noch 500 km bis nach Indien! Ja gut, die Strecke von Babylon bis Indien sind schon gut 2000 km und zu Fuß ist das durchaus ein bisschen weit, aber Ägypten ist auch locker 1000 km von Babylon entfernt - und wird ständig bereist.

Bei den Hindus gibt es den Urvater Brahma. Er ist der Schöpfer des Universums, aus ihm ist alles und er ist der Vater aller Dinge. Man braucht von Brahma's Name nur den letzten Buchstaben an den Anfang setzen, dann hieße er Abrahm.

Dass das in Mesopotamien mal so mirnichtsdirnichts passiert, zeigt uns diese Stelle:

1. Mose 17,5 Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.

Abram heißt "erhabener Vater"
Abraham heißt dann "Vater der Menge"

Hindu-Gott Brahma - der Schöpfer aller Dinge und Wesen - schuf sich eine Frau. Diese Frau ist, da sie ja von ihm geschöpft wurde, auch gleichzeitig seine Tochter. Weil diese Frau als Ehefrau des Brahma aber auch die weibliche Form des Brahma ist bzw. sein weiblicher Teil, gilt sie zuweilen auch als seine Schwester.

Brahma's Frau, Tochter und Schwester ist eine wunderschöne Göttin von glänzender Schönheit. Sie ist die Göttin des Lernens, der Sprache, der Wissenschaften, der Künste, der Dichtung, der Literatur, der Schrift, der Weisheit, des Tanzes, des Gesanges und der Musik. Ihr Name ist Sara-swati.

Auch an Sara's Name war mal früher ein "i", das dann einfach verschwand:

1. Mose 17,15 Und Gott sprach weiter zu Abraham: Du sollst deine Frau Sarai nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein;

Sarai heißt "Edelsinn"
Sara heißt "Fürstin

Im Übrigen ist Saraswati ihrem Mann Brahma zwar unterstellt und von niedererem Rang als er, aber sie wird von den Menschen so derartig geliebt und verehrt, dass Brahma selbst ganz in Vergessenheit geraten ist. Vielleicht hat er einmal vergessen zu erzählen, dass sie doch nur seine Schwester ist und da machte man ihm um ihrer Schönheit willen den Gar aus?



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