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Mythen von Yima

1. Zarathushtra fragte Ahura Mazda: O Ahura Mazda, wohltätigster Geist, Schöpfer der materiellen Welt, du Heiliger! Wer war der erste Sterbliche vor mir, Zarathushtra, mit dem du, Ahura Mazda, dich unterhieltest, den du lehrtest die Religion des Ahura, die Religion von Zarathushtra?

2. Ahura Mazda antwortete: "Der gerechte Yima, der gute Hirte, O heiliger Zarathushtra! Er war der erste Sterbliche vor dir, Zarathushtra, mit dem ich, Ahura Mazda, mich unterhielt, dem ich die Religion des Ahura lehrte, die Religion des Zarathushtra."

3. Zu ihm, O Zarathushtra, sprach ich, Ahura Mazda, sagend: "Gerechter Yima, Sohn des Vivanghat, sei du der Priester und der Überbringer meiner Religion!" Und der gerechte Yima, O Zarathushtra, erwiderte mir herauf, sagend: "Ich bin nicht dazu geboren, ich wurde nicht gelehrt der Priester und Überbringer deiner Religion zu sein."

4. Da sagte ich, Ahura Mazda, dies zu ihm, O Zarathushtra: "Bis du nicht zustimmst Priester und Überbringer meiner Religion zu sein, dann mache, dass meine Welt sich vermehrt, mache meine Welt wachsend: Stimme (denn) dem zu, meine Welt zu nähren, zu regieren und zu hüten."

5. Und der gerechte Yima antwortete herauf zu mir, O Zarathushtra, sagend: "Ja! Ich werde deine Welt sich vermehrend machen, ich werde deine Welt wachsend machen. Ja! Ich werde deine Welt nähren, regieren und hüten. So soll während ich König bin weder kalter Wind noch heißer Wind sein, weder Krankheit noch Tod."

6. Da brachte ich, Ahura Mazda, zwei Geräte herauf zu ihm: ein goldenes Siegel und einen Dolch mit Gold eingelegt. Siehe, hier übt Yima die königliche Macht aus!

7.

8. So gingen unter der Herrschaft des Yima dreihundert Winter vorbei, und die Erde füllte sich auf mit Scharen und Herden, mit Menschen und Hunden und Vögeln und mit rot flammenden Feuern, und da war kein Raum mehr für Scharen, Herden und Menschen.

9. Da warnte ich den gerechten Yima, sagend: "O gerechter Yima, Sohn des Vivanghat, die Erde ist voll geworden von Scharen und Herden, von Menschen und Hunden und Vögeln und von rot flammenden Feuern, und da ist kein Raum mehr für die Scharen, Herden, und Menschen."

10. Da schritt Yima vorwärts in das Licht, südwärts, auf dem Weg der Sonne, und (hinter sich) drückte er die Erde mit dem goldenen Siegel und durchbohrte sie mit dem Dolch, dabei dieses sprechend: "O Spenta Armaiti, Freundlicher, tue dies aus Freundlichkeit den Geschöpfen.
Öffnet euch auseinander und streckt euch weit um Scharen und Herden und Menschen zu gebären."

11. Und Yima machte die Erde größer wachsend eins zu drei als sie vorher war, und da kamen Scharen und Herden und Menschen, auf ihren Willen und Wunsch, so viel wie er wünschte.

12. So gingen unter der Macht des Yima sechshundert Winter vorbei, und die Erde war voll geworden von Scharen und Herden, mit Menschen und Hunden und Vögeln und mit rot flammenden Feuern, und da war kein Raum mehr für die Scharen, Herden und Menschen.

14. Da schritt Yima vorwärts in das Licht, südwärts, auf dem Weg der Sonne und (hinter sich) drückte er die Erde mit dem goldenen Siegel und durchbohrte sie mit dem Dolch, dabei dieses sprechend: "O Spenta Armaiti, Freundlicher, tue dies aus Freundlichkeit den Geschöpfen.
Öffnet euch auseinander und streckt euch weit um Scharen und Herden und Menschen zu gebären."

15. Und Yima machte die Erde größer wachsend zwei zu drei als sie vorher war, und da kamen Scharen und Herden und Menschen, auf ihren Willen und Wunsch, so viel wie er wünschte.

16. So gingen unter der Macht des Yima neunhundert Winter vorbei, und die Erde war voll geworden von Scharen und Herden, mit Menschen und Hunden und Vögeln und mit rot flammenden Feuern, und da war kein Raum mehr für die Scharen, Herden, und Menschen.

17. Und ich warnte den gerechten Yima, sagend: "O gerechter Yima, Sohn des Vivanghat, die Erde ist voll geworden von Scharen und Herden, von Menschen und Hunden und Vögeln und von rot flammenden Feuern, und da ist kein Raum mehr für die Scharen, Herden, und Menschen."

18. Da schritt Yima vorwärts in das Licht, südwärts, auf dem Weg der Sonne, und (hinter sich) drückte er die Erde mit dem goldenen Siegel, und durchbohrte sie mit dem Dolch, dabei dieses sprechend: "O Spenta Armaiti, Freundlicher, öffnet euch auseinander und streckt euch weit um Scharen und Herden und Menschen zu gebären."

19. Und Yima machte die Erde größer wachsend zwei zu drei als sie vorher war, und da kamen Scharen und Herden und Menschen, auf ihren Willen und Wunsch, so viel wie er wünschte.

20. Der Schöpfer, Ahura Mazda, rief ein Treffen der himmlischen Yazatas zusammen in dem Airyana Vaejo von hohem Ansehen, mittels des Vanguhi Daitya.
Der gerechte Yima, der gute Hirte, rief ein Treffen der besten der Sterblichen zusammen, in dem Airyana Vaejo von hohem Ansehen, mittels des Vanguhi Daitya.

21. Zu diesem Treffen kam Ahura Mazda in das Airyana Vaejo von hohem Ansehen mittels des Vanguhi Daitya; er kam zusammen mit den himmlischen Yazatas.
Zu diesem Treffen kam der gerechte Yima, der gute Hirte, in das Airyana Vaejo von hohem Ansehen mittels des Vanguhi Daitya; er kam zusammen mit den besten der Sterblichen.

22. Und Ahura Mazda sprach herauf zu Yima, sagend: "O gerechter Yima, Sohn des Vivanghat! Die bösen Winter sind dabei über die materielle Welt zu fallen, das soll die Schärfe bringen, tödlicher Frost. Die bösen Winter sind dabei über die materielle Welt zu fallen, dass Schneeflocken dick fallen sollen, eben ein Aredvi tief auf die höchsten Gipfel der Berge. Eben wo er (der Schnee) fällt, wird ein Vitasti zwei Finger tief sein. Das sind 14 Finger tief."

23. "Und die Tiere, die in der Wildnis leben, haben seltsam genug, als Beispiel, Ispahan. Und die, die auf dem Gipfel der Berge leben, als Beispiel, Aparsen (die Upairisaena oder Hindu-Kush). Und die, die im Schoß des Tales leben, als Beispiel, Khorastan (die Ebene von Khorasan), sollen Schutz nehmen in unterirdischen Wohnsitzen."

24. "Vor diesem Winter hätte das Land herrliches Gras hervorgebracht für das Vieh, bevor die Wasser es überflutet hatten. Nun, nach der Schneeschmelze, O Yima, wird ein Platz, worin der Fußabdruck eines Schafes gesehen werden könnte, ein Wunder in der Welt sein."

25. "Dafür mache dir ein Vara so lang wie ein Reit-Gelände auf jeder Seite des Quadrats - zwei Hathras (=ca. eine Meile) lang jede Seite - und dahin bringe die Samen von Schafen und Ochsen, der Menschen, der Hunde, der Vögel und von rot flammenden Feuern. Dafür mache dir ein Vara so lang wie ein Reit-Gelände auf jeder Seite des Quadrats, um dem Menschen ein Wohnsitz zu sein; ein Vara, lang wie ein Reit-Gelände auf jeder Seite des Quadrats, für Ochsen und Schafe."

26. "Dort sollst du Wasser fließend machen in ein (Fluss-)Bett eine Hathra lang (eine Meile); dort sollst du Vögel ansiedeln auf dem Grün, das niemals welkt, mit Futter, das niemals versiegt. Dort sollst du Wohnplätze einrichten, bestehend aus einem Haus mit einem Balkon, einem Hof und einer Galerie."

27. "Dahin sollst du die Samen der Männer und Frauen bringen, der größten, besten und feinsten dieser Erde, dahin sollst du die Samen von jeder Art von Vieh bringen, der größten, besten und feinsten dieser Erde."

28. "Dahin sollst du die Samen von jeder Art von Baum bringen, von den höchsten an Größe und süßestem von Geruch auf dieser Erde. Der höchste an Größe wie die Zypresse und der Stufen-Baum; der süßeste von Geruch wie die Rose und Jasmin. Dahin sollst du die Samen von jeder Art von Früchten bringen, die besten von Genuss und süßesten von Geruch. Die besten von Genuss wie die Dattel und die süßesten von Geruch wie die Zitrone.
All diese Samen sollst du bringen, zwei von jeder Art, dass sie dort unerschöpflich bewahrt werden, so lang wie diese Menschen in dem Vara bleiben sollen."

29. "Da soll kein Buckliger sein, kein bäuchlings Ausgebeulter dort; kein Unfähiger, kein Geistesgestörter; kein Böswilliger, kein Lügner; niemand Gehässiges, kein Eifersüchtiger; niemand mit verfaulten Zähnen, kein Lepröser sei eingepfercht, noch irgendeins der Male, womit Angra Mainyu die Körper der Sterblichen prägt."

30. "Im größten Teil des Platzes sollst du neun Straßen machen, sechs im mittleren Teil, drei im kleinsten. Zu den Straßen des größten Teils sollst du tausend Samen von Männern und Frauen bringen; zu den Straßen des mittleren Teils, sechshundert; zu den Straßen des kleinsten Teils, dreihundert. Dieses Vara sollst du versiegeln mit deinem goldenen Siegel und du sollst eine Tür machen und ein Fenster, das selbst hinein scheint."

31. Da sagte Yima darauf (zu sich) selbst: "Wie soll ich es fertigbringen, dieses Vara zu machen, das Ahura Mazda mir angewiesen hat zu machen?" Und Ahura Mazda sagte zu Yima: "O gerechter Yima, Sohn des Vivanghat! Drücke die Erde mit einem Abdruck deiner Ferse, und dann knete sie mit deinen Händen, so wie es der Töpfer tut, wenn er des Töpfers Ton knetet."

32. [Und Yima tat, wie Ahura Mazda wünschte; er drückte die Erde mit einem Abdruck seiner Ferse, er knetete sie mit seinen Händen, wie der Töpfer es tut, wenn er des Töpfers Ton knetet. (Aus dem Vendidad Sada)]

33. Und Yima machte ein Vara, lang wie ein Reit-Gelände auf jeder Seite des Quadrats. Dorthin brachte er die Samen der Schafe und der Ochsen, der Menschen, der Hunde, der Vögel und der rot flammenden Feuer. Er machte ein Vara, lang wie ein Reit-Gelände auf jeder Seite des Quadrats, um den Menschen ein Wohnsitz zu sein; ein Vara, lang wie ein Reit-Gelände auf jeder Seite des Quadrats für Ochsen und Schafe.

34. Da machte er Wasser fließend in ein (Fluss-)Bett, ein Hathra (eine Meile) lang; da siedelte er Vögel an auf dem Grün, das niemals welkte, mit Futter, das niemals versiegte. Da richtete er Wohnplätze ein, bestehend aus einem Haus mit Balkon, einem Hof und einer Galerie.

35. Dort hin brachte er die Samen von Männern und Frauen, von den größten, den besten und feinsten dieser Erde; dort hin brachte er die Samen jeder Art von Vieh, von den größten, den besten und feinsten dieser Erde.

36. Dort hin brachte er die Samen von jeder Art von Baum, von den höchsten an Größe und süßesten von Geruch auf dieser Erde; dort hin brachte er die Samen von jeder Art von Früchten, die besten von Genuss und süßesten von Geruch. All diese Samen brachte er, zwei von jeder Art, dass sie dort unerschöpflich bewahrt seien, so lang wie diese Menschen in dem Vara bleiben sollen.

37. Und da war kein Buckliger, kein bäuchlings Ausgebeulter dort; kein Unfähiger, kein Geistesgestörter; kein Böswilliger, kein Lügner; niemand Gehässiges, kein Eifersüchtiger; niemand mit verfaulten Zähnen, kein Lepröser sei eingepfercht, noch irgendeins der Male, womit Angra Mainyu die Körper der Sterblichen prägt.

38. Im größten Teil des Platzes machte er neun Straßen, sechs im mittleren Teil, drei im kleinsten. Zu den Straßen des größten Teils brachte er tausend Samen von Männern und Frauen, zu den Straßen des mittleren Teils sechshundert; zu den Straßen des kleinsten Teils dreihundert. Dieses Vara versiegelte er mit dem goldenen Ring und er machte eine Tür und ein Fenster, das selbst hinein schien.

39. O Schöpfer der materiellen Welt, du Heiliger! Was sind die Lichter, die Licht geben in dem Vara, das Yima machte?

40. Ahura Mazda antwortete: "Es gibt unerschaffene Lichter und erschaffene Lichter." (Die unerschaffenen Lichter scheinen von oben; die erschaffenen Lichter scheinen von unten.) Das einzig dort fehlende Ding ist die Sicht der Sterne, des Mondes und der Sonne und ein Jahr scheint nur wie ein Tag zu sein.

41. Jedes vierzigste Jahr werden zu jedem Paar zwei geboren sein, ein männliches und ein weibliches. Und das gilt für jede Sorte von Vieh. Und die Menschen in dem Vara, das Yima machte, lebten das glücklichste Leben. Sie leben da für 150 Jahre; manche sagen, sie sterben niemals.

42. O Schöpfer der materiellen Welt, du Heiliger! Wer ist derjenige, der die Religion des Mazda in das Vara brachte, das Yima machte? Ahura Mazda antwortete: "Es war der Vogel Karshipta, O heiliger Zarathushtra!"

43. O Schöpfer der materiellen Welt, du Heiliger! Wer ist der Herr und der Meister dort? Ahura Mazda antwortete: "Urvatat-nara, O Zarathushtra! und seinesgleichen, Zarathushtra."



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