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Dämonisierte Sexualität

Wandgemälde im Dom von Florenz

Am perfiden Ausleben ihrer sexuellen Absonderlichkeiten konnten sich viele Christen scheinbar seit je her ereifern.

Auch verstanden sie es offensichtlich schon immer höchst gut, ihre Perversionen als Moralität zu kaschieren. Lange Zeit fand daher Sex und Lust nur im Kontext der Hölle und Verdammnis ins Bild.

Besonders auffallend sind Darstellungen analer Praktiken in der mittelalterlichen Kunst: Auf dem Gemälde im Dom von Florenz drückt der Künstler seine homosexuell-rektalen Fantasien aus, hat's aber offensichtlich auch ganz gern, wenn sich eine Frau an männlichen Genitalien festhält, während sie selbst einen brennenden Dreschflegel... (jetzt hört's aber auf!)

Große Freude an länglichen Gegenständen im Darmausgang zeigt auf seinen Bildern auch der Maler Hieronymus Bosch (1450-1516):

Ausschnitt aus den Werken von Hieronymus Bosch

Gemälde von Taddeo di Bartolo

Taddeo di Bartolo spießt auf dem Gemälde "die Hölle - Ehebruch" von 1396 das nackte Opfer auf einen Pfahl, während sich ein Teufel mit höchst freudigem Gesichtsausdruck an dessen Hinterteil zu schaffen macht.

Höllensturz von Hans Memling

Während die Körperhaltung bei Menschen oft noch schüchtern so gewählt wird, dass die Geschlechtsteile möglichst nicht sichtbar oder verdeckt sind, genießt der Maler beim Dämon hemmungslos genau das Gegenteil: Mit hoch erhobenem Schwanz und weit gespreizten Beinen stürzt sich auf dem Ölbild von Hans Memling (um 1433-1494) ein Teufel mit einer armen Seele zusammen in die Verdammnis.

Jüngstes Gericht
Ein Teufel füllt einer gefesselten, armen Seele offensichtlich den Inhalt des Nachttopfs in den Mund, während unter dessen Hintern die nächste arme Seele gebunden ist und die Exkremente des ersten frisst. Links über dieser abartigen Szene sieht die himmlische Bagage - der Gott oder Jesus und ein paar Engel - dem Kaviarspielchen gelassen zu.

Aus der Werkstatt Michael Wolgemuts zu Nürnberg um das Jahr 1500 stammt dieses Gemälde vom jüngsten Gericht. Die Seligen und Verdammten entsteigen den Gräbern. Rechts wird der nach Wasser dürstende Reiche von einem Teufel in die Hölle gerissen. Die Darstellung der Teufel orientiert sich ganz offensichtlich an Tieren: Fledermausflügel, Entenfüße, Hundegesichter. Das Gemälde stammt aus der Nürnberger Ratsstube und ist heute im Germanischen Nationalmuseum zu besichtigen.

Jüngstes Gericht von Michael Wolgemut, ca. 1500

Eines Tages bekam ich auf Facebook dieses Bild (rechts) von einem Freund geschickt. Leider weiß ich nicht, um welche Kirche und welchen künstlerischen Steinmetz es sich handelte, seine sexuellen Vorlieben sind aber recht eindeutig.

Natürlich - ich kenn doch die Christen - interpretierten die Künstler solche Darstellungen ganz anders als wir sie verstehen. Ihr seht einen Heiligen auf dem Sockel, der so böse Sachen wie das Abgebildete nur mit Füßen tritt und darüber steht.

Die andere Interpretation ist sehr schwierig. Man muss gleich zweimal ums Eck denken, nämlich: Oralverkehr sah man im Mittelalter als schwere Sünde und Schande an. Derlei Praktiken waren so verfehmt, dass niemand auch nur zu denken wagte, es könnte vielleicht Spaß machen und schön sein, sondern dass es einem davor grauste. Wovor sich die Menschen des Mittelalters grausten, davon glaubten sie, auch Dämonen und böse Geister würden sich davor grausen und abschrecken lassen. Drum brachte man an den Außenseiten von Kirchen solche "abschreckenden" Darstellungen an, um die Dämonen aus der Kirche fern zu halten.

Man sieht: Das mittelalterliche Denken reichte nicht gar so weit. Man dachte über den eigenen Tellerrand einfach nicht hinaus.



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