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(Die Essenz aus dem Buch "Dämonologie" von Egon von Petersdorff, ISBN 3 7171 0816 6)

Die katholische Theologie unterscheidet folgende Kategorien böser Geister:

Aber auch Dämonen und Teufel benötigen erst eine offizielle Existenzberechtigung durch den Papst, sonst gibt es sie nicht - oder hab ich da was missverstanden?

Papst Leo d. Gr. anno 447:

Der Teufel war einst ein guter Engel, aber vom höchsten Gut, dem er anhangen sollte, abgefallen.

 
Schon kürzeste Zeit später, wenige Jährchen, nämlich anno 1215 erklärt Papst Innozenz III. auf dem XII. allgemeinen und 4. Lateran-Konzil folgendes feierliches Dogma:

Der Teufel und die anderen Dämonen sind von Gott der Natur nach gut erschaffen, aber durch sich selbst böse geworden.

 
Wobei er das Böse nicht als eine eigene Substanz, sondern nur als ein Nichtvorhandensein des Guten, also als etwas Nicht-Seiendes betrachtet. Nicht, dass noch jemand darauf kommen könnte, dass das Böse etwa erschaffen wurde - wer wäre wohl dann der Schöpfer dieses Geschöpfes?

Desweiteren ist den Dämonen auch auf dem Konzil von Trient noch ein Wirken dogmatisch anerkannt worden.

Engelssturz

Der höchste Engel Luzifer versündigte sich also gegen Gott und fällt daher. Der hl. Thomas weiß auch ganz genau, was der Luzifer angestellt hat: "Die erste Sünde des Engels konnte keine andere sein als der Stolz (superbia)" - der anmaßende Hochmut, sich Gott nicht unterordnen zu wollen. Der Bischof Wilhelm v. Paris weiß es noch besser: "...den Sohn Gottes selbst nachahmen zu wollen". Der Schriftsteller Lactantius im 4. Jahrhundert weiß sogar, dass Gott 2 Söhne hatte und Luzifer, der Jüngere, neidisch auf den großen Bruder (Christus) gewesen sei. Hierbei sei Christus die rechte Hand Gottes und Luzifer die linke (dem zeitgenössischen, gnostischen Apostelroman "Pseudo-Clementinen" entnommen). Die auf dem Konzil von Ephesus 431 als Lästersekte verdammten "Messalianer" behaupten sogar, dass Gottes ältester Sohn Satanael geheißen habe und Christus nur der jüngere sei. Es kommt noch besser, denn die manichäischen Bogomilen glaubten sogar - was natürlich von der katholischen Christenheit vehement abgelehnt wird - dass Gottes Erstgeborener Satanael zur Rechten Gottes saß und nach seinem Verstoß zur damals noch formlosen Erde dort als Demiurg tätig wurde und die ganze irdische Schöpfung der Genesis somit das Werk des Teufels sei.

Da Luzifer angeblich wusste, dass eine Gleichstellung mit Gott sowieso nicht möglich ist, wollte er ihm wenigstens ähnlich sein und aus sich selbst heraus, also durch eigene Kraft selig werden. Als katholischer Oberengel hätte er eigentlich wissen müssen, dass dies per definitionem (catholica) gar nicht möglich ist, da ja jegliche Kraft nur von Gott gegeben ist und dieser wiederum erste Ursache aller Bewegung darstellt.
Allemal könnte sich Luzifer auch als nächste Folgesünde des Neides - und das ausgerechnet auch noch auf die Menschen! - schuldig gemacht haben, theoretisiert der hl. Thomas. Und als er sich versündigt hatte, nahm die Sünde gleich ihren irdischen Lauf und das Dämonenvolk vergriff sich an den Menschentöchtern, siehe das Buch Henoch.

Dass es bei der Apokalypse auch eine Apokatastasis, also eine Erlösung der Dämonen geben sollte, wie Origenes das behauptete, wurde anno 543 und 553 verworfen. Das 4. Lateran-Konzil hat schließlich 1215 feierlich dogmatisch entschieden, dass es eine ewige Hölle gibt und der Teufel dort seine ewige Strafe erhalten wird. Na hoffentlich haben sie bei der Entscheidung den lieben Gott auch ein Wörtchen mitreden lassen...

Damit die Dämonen ihre ewige Feuerstrafe in der Hölle auch ordentlich erleiden können, brauchen sie natürlich Körper: Der hl. Augustinus meint, sie hätten daher "luftartige" Körper - denn solche sollten wohl zur Verbrennung reichen. Eine dogmatische Lehrentscheidung über die Substanz der Dämonenkörper ist allerdings noch nicht getroffen und man nimmt daher an, dass die Dämonen aus reiner Geistigkeit bestünden, gleich wie die Engel - selbst wenn sie sich von Fall zu Fall einmal materialisieren, sofern es ihre Aufgaben erfordern.

Die Stellung in der Hierarchie, die die Dämonen einst als Engel innehatten, haben sie trotz ihres Falls erhalten. Die Kirche stellt sich "die Banden und Rotten" der Dämonen folgendermaßen geordnet vor: "Es herrscht bei ihnen die rein äußere Ordnung einer Räuberbande, nicht mehr die innere Harmonie der Engelchöre."

Sündenfall

Weil die Menschen eigens von Gott dazu erschaffen wurden, die durch die gefallenen Engel leer gewordenen Engel-Throne wieder zu befüllen, sind die gekränkten und neidischen Dämonen ganz besonders daran interessiert, die Menschen am Besetzen IHRER Throne zu hindern. Da Adam und Eva dazu auserwählt gewesen sein sollen, als direkt von Gott erschaffene Stammeltern gar den höchsten, leer gewordenen Engelsthron zu besetzen, trat auch sogleich der höchste Dämon auf dem Plan um SEINEN Thron zu verteidigen - Luzifer höchstpersönlich - mit Erfolg, wie man weiß.

Das tridentinische Dogma im Dekret über die Erbsünde gebietet feierlich dogmatisch unter Androhung des Kirchenbannes Anathema den Glauben an den Teufel und dass der Mensch in dessen Gefangenschaft sich befinde:

"Wenn jemand nicht bekennt, dass der erste Mensch Adam, als er das Gebot Gottes im Paradiese übertreten hatte, ... sich die Gefangenschaft unter der Gewalt ... des Teufels zugezogen habe ... der sei im Banne."

 
Um den Sündenfall gibt es verschiedene Spekulationen, mit welcher Komposition an Versuchung Luzifer das Menschenpaar beglückt hat: Und demnach ganz üble Sataniker sind nach der katholischen Kirche nun folgende Personen: Pfui Deiffel!

Dämonische Fähigkeiten

Was hat es nun auf sich mit den Angriffen der Dämonen auf die menschliche Seele und welche Fähigkeiten haben diese Typen? Auch hier hat die katholische Kirche genauestens eruiert:

Dämonen lassen gerne ihre"Einflüsterungen" in das Innere des Menschen fallen wie Sandkörner auf Metall, um aus dem Klang-Echo zu erkennen, wie es beschaffen sei; Gedanken lesen ist ihnen nicht möglich.

Teufelspakt
Es gibt zwei Arten des Teufelspaktes, nämlich den ausdrücklichen (bewussten, direkten) und den schweigenden (lässlichen durch Nicht-Gebrauch des freien Willens).

Der "freie Wille" wird an dieser Stelle offenbar mit bewusstem Nachdenken zu einer Tat und dem Hervorbringen einer bewussten Entscheidung interpretiert: Wer seinen freien Willen nicht benutzt, sondern sich gedankenlos seinen Lüsten ergibt, geht einen Pakt mit den Dämonen ein, denn diese (oder ihre menschlichen Mittelsmänner) füllen sofort mit ihrem Willen die Willenslücke im Menschen, so dass sich der Mensch ihnen automatisch unterwirft. Da dieser Wille besonders im Schlaf verlustig geht, ist gerade der Traum etwas ganz was Gefährliches und öffnet den Dämonen Tür und Tor zur Seele. (Da kann ich ja nur froh sein, dass ich nicht katholisch bin: Vor was man sich da alles fürchten muss! Was für ein Horror-Leben!)

Der "künstliche Schlafzustand" des Geistes, also der Rauschzustand durch äußere Mittel (Drogen) bietet den Dämonen weiteres Betätigungsfeld. Sogar gewisse Farben, Formen und Töne, die berauschende Wirkung haben und in solche Benebelungszustände des Geistes führen, sind ganz besonders schlimm. Was dazu auch gehört sind: Hypnose, Meditation und jegliche Trancezustände, die das bewusstseinsgesteuerte Denken in den Hintergrund rücken. Nur dort siedelt ja der Katholik einen "Willen" an, alle anderen Willen (z.B. Bedürfnisse) sind für ihn keine solchen oder zumindest keine freien Willen. Der höchste Zustand der Trance ist damit die Besessenheit, also die völlig Aufgabe des bewusstseingesteuerten Willens.

Irgendwie merkten schon auch die Katholis, dass der jüdische Dämonenglauben erst nach der babylonischen Gefangenschaft auftrat: "Babylonische Vorstellungen mögen ihr (der jüdischen Dämonologie) einen großen Auftrieb gegeben haben ... Tatsächlich steht nichts der Annahme im Wege, dass der biblische und urchristliche Engelsglaube streckenweise von der babylonisch-assyrischen und persischen Engellehre genährt wurde, da sie ja alle auf die (nur von den Katholiken in ihrer wahren Form erkannten) Uroffenbarung zurückgehen ... Eine Entlehnung aus dem Heidentum kommt nicht in Frage."

Jeder Mensch hat vermutlich (mind.) einen persönlichen Schutzengel, aber vor allem einen persönlichen Schadensdämon.

Sogar in die Arche Noah haben sich die persönlichen Schadensdämonen der menschlichen Passagiere eingeschlichen und so die Sintflut überlebt.

Der Mystikerin Maria von Agreda wurden in Visonen die Handlungen der Dämonen zu Beginn der Zeitrechnung eröffnet: Satan und die Dämonen suchen auf der ganzen Erde nahezu hysterisch nach der Gottesmutter Maria und dem Heiland. Obwohl ihnen sonst kein Mückenfurz entgeht, bemerken die Bösen doch nicht, dass Maria nur zum Schein mit Josef verheiratet wurde und die beiden gar keinen Geschlechtsverkehr hatten. Auch als Jesus geboren wurde, fiel den Dämonen nichts auf, weil sie meinten, er sei der Sohn von Josef. Angeblich fielen in sämtlichen Tempeln Ägyptens die Götzenstatuen (Dämonen) auf die Fresse, als die Gottesmutter mit dem Kinde auf der Flucht die Grenze zu Ägypten übertritt, ohne dass die Teufel von Marias Identität Lunte rochen und auf der Suche nach dem Jesuskind noch immer irgendwo in der Pampa herum rotierten. Erst bei der Taufe Jesus durch Johannes den Täufer stehen anscheinend der Satan und die Seinen kurz vor dem Nervenzusammenbruch, so sieht die Mystikerin Anna Kath. Emmerich in einer Privatoffenbarung: "Ich sah aber in einiger Entfernung auf dem Wasser des Jordan den Satan, eine schwarze dunkle Gestalt, wie eine Wolke und sah in dieser Wolke ein Gewimmel von scheußlichem schwarzen Gewürm und Getier sich um ihn drängen"

Besessenheit

In den Evangelien wird von 6 Austreibungen von Dämonen erzählt, nämlich den Besessenen in der Synagoge von Kapernaum, den besessenene Gerasener, die besessene Tochter eines kanaanäischen Weibes, den mondsüchtigen Knaben, den stummen (und blinden) Besessenen und Maria Magdalena mit 7 Dämonen. All diese (und andere) Besessenheiten haben ihren einzigen Sinn darin, dass bei ihrer Austreibung Gott verherrlicht werde und seine Werke offenbar werden. Drum gab es auch gleich zur Zeit Christi ein vermehrtes Auftreten von Krankheiten, Dämonen und Besessenen, damit die Show des Heilands auch bleibenden Eindruck vermitteln konnte. 

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