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nach der ersten Nacht im Zelt |
Also die Italiener sind echt total nette und freundliche Menschen. Sowas Nettes hab ich ja schon lang nicht mehr erlebt. Sollt ich Italienisch lernen und hierher ziehen?
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Radweg entlang dem fiume Adige |
Ich radelte entlang des Flusses Adige, einem Seitenarm vom Po. Ich radelte also direkt Richtung Popo.
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Stadtmauer von Montagnana |
Auf alle Fälle hatte der Ortskern eine imposante Stadtmauer. Als ich durch das Stadttor fuhr, stellte ich fest, dass da heute Markt war. Drum gings ganz schön zu.
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Markt in Montagnana |
Um 12 schlug die Kirchturmuhr und auf ganz gespenstische Weise war der ganze Ort innerhalb von 20 min wie ausgestorben. Die Händler bauten ihre Stände ab. Das waren sowieso nur Autos. Also es waren so kleine Lieferwagen, da fuhr oben ein großer, faltbarer, markisenartiger Schirm für den Stand ein und aus. Die Türen waren die Ladenregale, die mitsamt der Ware eingeklappt wurden und die Tische vor dem Auto waren auch in kürzester Zeit abgebaut und zusammengeklappt. Sie wurden hinten in das Auto gestellt. Dann verabschiedeten sich die Händler von ihren Nachbarn und fuhren weg. Ratzfatz waren sie alle davon gefahren. Nur noch ein paar große Müllbeutel und -kartons in irgendwelchen Ecken waren vom Markt übrig.
Ich kaufte mir ein Stück Pizza und hockte mich vor eine Bank. Das noble Finanzgebäude war natürlich vollklimatisiert und ein paar Kinder machten sich den Spaß, sich ständig vor die Tür zu schmeißen, dass diese auf ging. Jedesmal kam ein Schwall frische, kühle Luft raus, ah, das tat gut!
Ich hockte auf meinem Sims vor der Bank und schrieb ein paar Ansichtskarten - an meinen Papa, an die Kollegen in der Firma: tröstet euch, ich schwitze auch. Aber ich glaub, ich schwitz angenehmer .
Ich wollte Blog schreiben, aber als ich den Asus hoch fahren wollte, war der Akku leer. Offensichtlich hatte ich zuhaus den Stecker nicht richtig eingeklickt und so hatte er sich nicht geladen. Da machte ich mich in eine Bar, wo man surfen konnte. Die Bedienung sagte mir einfach das Passwort, ich durfte sogar noch meinen Stecker in eine Steckdose stecken und das war alles gratis, ich musste nicht mal ein Getränk dazu bestellen! Wow!
Ich wollte denen aber nicht zu arg auf den Wecker fallen, da surfte ich nur das Nötigste und machte mich wieder hinaus in die Bullenhitze.
Ich bildete mir ein, ich könnte ein Stück weiter radeln, aber das war einfach nicht möglich. Es war so heiß, es ging nicht. Da schmiss ich mein Badetuch in den Schatten eines Firmengebäudes, legte mich einfach drauf und pennte eine Runde.
Ein kleiner Hund kam über die Straße gelaufen. Er stellte sich vor mich hin, guckte mich an und dann fing er an, lauthals zu bellen. Sogleich kam ein tiefes Bass-Gebell aus einem anliegenden Garten. Das schien ein etwas größerer Hund zu sein. Es war aber eingezäunt, und so sprang der kleine Hund vor den Zaun und bellte den großen Hund dahinter ordentlich aus. Der Große ärgerte sich natürlich und fing an, echt bedrohlich zu kläffen. Ein Hund aus dem Garten links davon stimmte in das Gebell mit ein. Von rechts hinten, etwas weiter weg, kam nun auch eine Antwort. Bald bellte die ganze Straße. Nur langsam beruhigte sich das Hundevolk.
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Die Gegend wurde nun zunehmend mediterraner, hier wachsen schon die Palmen fest in der Erde, nicht bloß im Blumentopf. Also haben die keinen Winter, dass man sie wieder ins Haus holen müsste?
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Lendinara |
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mein Zelt im Reiher-Jagdrevier |
Am Ende des Bachs, wo dieser mit einem anderen Gießkanal zusammen floss, schlug ich mein Zelt auf. Mei, welch eine Ruhe: linkerhand und im Rücken ein Bach, da kam schon mal schlecht einer durch, rechts ein Feld und vor mir ein langer Feldweg. In der Ferne bellten ein paar Hunde. Die Reiher hatten sich wieder beruhigt und sich an ihre Plätze niedergelassen. Und es gab KEINE Schnaken, obwohl ich ja gleich neben dem Wasser war. Herrlich.
P.S.: 78 km bin ich heute geradelt.
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