Seite erstellt:
geändert:

Rafa's Homepage

Hier seht ihr das Gartentürchen vom schwarzen Haus. Die Bewohner verlangen für das Fotografieren ihres Gartentors eine Erlaubnis, denn sie wollen ihre Ruhe haben, andernfalls "holen sie die Polizei". Diese ist in Nürnberg bei so schweren kriminellen Delikten nicht so besonders schnell, also kann man da locker 3 bis 4 Filme voll knipsen, je nach Lust und Laune.

das schwarze Haus 1998
Das schwarze Haus steht schon ne ganze Weile dort, das kann man sehr leicht an der Höhe der Gartenhecke erkennen, diese ist ungefähr 4-5 m hoch (Mann, meine Berichte strotzen ja vor klaren Fakten und Daten , so informativ, ich sollte Bild-Zeitungs-Reporterin werden...). Es war mal ein ganz normales Reihenhaus, aber dann wurde es schwarz angestrichen, zugenagelt, Stacheldrahtzaun darum gebaut, Glasscherben verteilt, blickdicht zugebrettert und mit dicken Hecken bepflanzt und verwachsen. Im Garten wurden Lämpchen installiert, immer im Abstand von 2 Augen - in der Nacht sah es aus, als glotzten einem eine Horde Gespenster entgegen. Vom Haus selber sah man gerade noch den Dachfirst, auf dem - ganz wie am Zaun - Kruzifixe, Madonnen, Wagenräder und Heiligenfiguren angebracht sind.

Ein Freund von mir hatte mal einen Kumpel und dieser soll einmal vor Jahren in das Schwarze Haus eingebrochen sein und berichtete, im Keller stünden lauter Särge. Ob sich darin Tote befanden, konnte er nicht sagen, denn es hatte ihn eine unerklärliche Panik beschlichen und so ergriff er schleunigst die Flucht.

13.07.2006
Im Lauf der Zeit wurde der Gartenzaun "lichter". Nun kann man von außen an manchen Stellen durch die Hecke bis zum Haus sehen.

Vom schwarzen Haus sind natürlich die übelsten Gerüchte im Umlauf. Die Geschichten reichen von gestapelten Särgen im Keller bis hin, dass das schwarze Haus immer bei Vollmond einfach verschwinden würde, vermutlich in eine andere Dimension.

Schwätzer habe ich schon erzählen hören, dass die Bewohner angeblich noch aus dem Mittelalter stammen, bereits mehrere 100 Jahre alt seien und zur Unsterblichkeit verflucht seien.

Eine Nachbarin behauptete, die Bewohner seien einfach nur Künstler.
Aber auch zu Kunst-Veranstaltungen ließen sie sich nicht blicken und igelten sich in ihrem Haus ein.

Von verschiedenen Seiten habe ich nun schon gehört, wie sehr die Bewohner darunter litten, dass sie immer wieder ungebetenen Besuch bekämen und Jugendliche, Okkultniks, Grusel-Touristen und andere Gestalten andauernd nachts in den Garten und das Haus einbrechen würden. Tor und Klingel seien schon übel beschädigt worden. Dabei wollten die Bewohner aber doch nur ihre Ruhe haben. Sorry, also wenn ich meine Ruhe haben will, dann stell ich ein 0-8-15 Fertighaus hin, säe einen sauberen Rasen an, stelle einen Gartenzwerg dort hinein und schreibe "Meier" an meine Tür: keine alte Sau wird sich dann dafür interessieren oder gar dort einbrechen.

das schwarze Haus 2006
Das Gartentürchen wurde mittlerweile erneuert und der Eingang etwas renoviert. Im linken Teil des Gartens gleich hinter dem Zaun steht eine Art Geräteschuppen. Die Tür stand einen Spalt offen, als ich fotografierte, und man sieht darin eine dämonenartige Statue. Ein Schild "Vorsicht, bissiger Hund!" soll nur ungebetene Besucher abschrecken, denn weit und breit ist kein Hund in Sicht, nicht einmal das leiseste "Wau" ist irgendwo zu hören.

Mit Drahtseilen, Stacheldrahtzaun, Hasengitter, Baugatter, Schläuchen und Schlauchteilen ist an der Innenseite des Gartenzauns eine Absperrung zusammen geflochten worden. Dabei sind auch eine Menge scharfe, spitze und gefährliche Kanten, Haken, Widerhaken und Ecken, so dass es sich nicht eben empfiehlt, über den Zaun klettern zu wollen: Hier kann man sich ganz schön verletzen.

Im Keller des Hauses ist eine Garage. Vom Gartentor aus führt eine steile Steigung nach unten. Hier ist allerdings schon Jahrzehnte lang kein Auto mehr hinunter gefahren. Über dem Garagentor hängt ein verrosteter Schiffsanker und eine Menge Gipsreliefs von Madonnen, Marien und Wappen.

Eine ganze Sammlung der Marien-Reliefs hängen im rechten Bereich des Gartens.

Der Nachbar des Anwesens hatte diesen Anblick reichlich satt, wollte umziehen und sein Haus verkaufen, aber angeblich wollte niemand das Nachbarhaus vom schwarzen Haus haben. Der Preis für dieses Nachbarhaus sank daraufhin ganz enorm, aber keiner wollte es erwerben. Ich hab schon zu meiner Freundin gesagt, wir kratzen unsere ganze Kohle zusammen und kaufen uns ein Reihenhaus. Aus diesem Haus machen wir dann ein "schwarzes Haus", machen einen großen Zinnober drumrum und feiern im Garten mehrere schwarze Messen. Dann warten wir, bis die Preise für die Nachbarimmobilien entsprechend gesunken sind und kaufen diese dann spottbillig auf. Wenn wir die ganze Häuserreihe aufgekauft haben, machen wir das schwarze Haus einfach wieder weg und verkaufen die Häuser alle zum üblich hohen Preis - Monopoly - na wär das nicht ein geiles Geschäft (Sponsoren, Anleger, Investoren werden noch gesucht)?

Bild links: Detail über dem Eingang - auf einem verrosteten Stahldornen-Kranz steht die Madonna mit dem Kinde. Gefangen ist sie in einem Käfig aus Gestänge, mit schweren Eisenbeschlägen angeschmiedet. Die ganzen katholischen Symbole machen immerhin klar, dass es sich bei den Bewohnern um Leute mit einem christlichen Hintergrund handelt - und nicht um Okkultisten oder gar Satanisten.

Das schwarze Haus steht in der Haimendorfer Straße, nicht weit hinter der Kreuzung Ostendstraße/Ostring gleich hinter der S-Bahn-Brücke.

Nachdem ich den Bericht auf dieser Site bereits 2 Jahre online stehen hatte, erhielt ich eines schönen Tages im Jahr 2000 eine Vorladung von der Polizei. Der zuständige Polizist begrüßte mich beim Termin mit den Worten: "Sie werden wahrscheinlich gar nicht wissen, warum Sie hier sind", womit er vollkommen Recht hatte, denn ich bin nämlich die Unschuld vom Lande . Er legte mir einen Ausdruck dieser Site vor und erklärte mir nun, dass die Bewohner des schwarzen Hauses gegen mich Anzeige erstattet hätten (wegen was wars denn überhaupt *nachdenk*? Üble Nachrede? Beleidigung? Ach, irgend sowas furchtbar Kriminelles). Sie seien ein älteres Ehepaar, die nur ihre Ruhe haben wollten und seit ihr Haus auf meiner Homepage abgebildet sei, würden extra sogar Touristen aus Japan anreisen, um ihr Haus IRL zu besichtigen. Weia!

Das Verfahren wurde aber dann wegen mangelnden öffentlichen Interesses eingestellt.

12.07.2006:

Mittlerweile kursieren neue Gerüchte in der schwarzen Szene von Nürnberg über das schwarze Haus: Wer dort hinein geht, käme nicht mehr lebendig heraus - aber die immer noch quicklebendigen Bewohner beweisen uns ja das Gegenteil.

Das schwarze Haus oder auch "Geisterhaus" soll einen Eckpunkt eines Pentagramms darstellen, das sich über Nürnberg malen lässt: das "Pentagramm von Nürnberg". An jedem seiner 5 Eckpunkte sollen Geisterhäuser oder spirituell wesentliche Gebäude stehen.

Diese Geschichte halte ich für erfunden bzw. leicht verfälscht und zwar um den Namen der Stadt: Es gibt nämlich tatsächlich ein "Pentagramm von Trier". Um die Stadt Trier waren einst 5 Druidentempel bzw. den Druiden heilige Stätten gestanden, deren untereinander verbundene Linien ein Pentagramm ergeben hatten. Als das Christentum in Europa zu wüten begann, wurden die heidnischen Stätten der Druiden zerstört und Kirchen darauf errichtet. Das Pentagramm ist natürlich trotzdem auch noch heute über Trier ziehbar.

Ob es denn nun in Nürnberg ein ähnliches Pentagramm gibt? Wenn man um die Innenstadt am Hauptmarkt ein Pentagramm zieht, dessen eine Spitze in der Haimendorfer Str. endet, dann sind die anderen 4 Punkte jedenfalls ungefähr diese:

Januar 2014: Jetzt ist es aus mit dem schwarzen Haus!

Zeitungsbericht vom 10.01.2014
Da fällt der schöne Flair und die ganze Magie nun dem großen Bagger zum Opfer! Das verrückte, alte Ehepaar, dem das Haus gehörte, war nun gestorben und das Haus stand seitdem leer. Kaufen wollte es ja keiner, weil es ja doch recht renovierungsbedürftig war. Aber abreißen hätt man es schon nicht gleich müssen. Da hätt man doch was Schönes draus machen können, z.B. eine Grufti-Disco?!

Gegenüber von dem Haus steht der "Versicherungsturm", also dieser Neubau von der Nürnberger Versicherung mit seinem richtig hohen Glasturm. Der Turm ist sogar neben der Nürnberger Burg auf den Schildern an der Autobahn abgebildet, wenn man nach Nürnberg reinfährt. Das ist also im öffentlichen Auge offensichtlich ein Wahrzeichen von Nürnberg - obwohl ich persönlich so ein Geisterhaus viel wahrer finde.

Allenfalls habe ich läuten hören, dass die Versicherung ihr Areal gerne jenseits der Straße erweitern würde. Wahrscheinlich kommt da jetzt auch wieder so ein hässlicher Glasbau hin. Na, mal sehen...




RAFA's satanic site
© by RAFA