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Eine archetypische Geschichte über das Gute + Böse und über Gott + Teufel.

Jeder schmeiße sein Kreuz von sich und folge meinen Gedanken nach...

Trieb- Geist-Schicksale nach Freud

In uralten Zeiten trafen sich einst 2 große Geister, die es noch heute in dieser Art gibt.

Der eine Geist heißt "Seligkeit".

Er kleidet sich gern in den Mantel des Vergessens und Verbergens.

In seinem Gefolge befinden sich gewisse Untergeister (also seine Kräfte und Wirkungen, sozusagen seine Handlanger), z.B. ein Engel namens "Naivität", ein dem verwandter Engel namens "Kindlichkeit", einer namens "Simplizissimus", die Engelszwillinge namens "Staunen" und "Verblüfft sein", mitsamt ihrem Bruder, dem Engel "Bewundern" u.v.a..

Der andere Geist heißt "Erkenntnis".

Er hüllt sich in kühles, gleißendes Licht und schneidet oft schmerzlich durch die Finsternis.

Ein Begleiter und Nachfolger im Heer des Geistes "Erkenntnis" ist dessen Diener und Engel namens "Verstand", ferner die Engelin "Entmystifizierung", eine Schwester der "geistigen Klarheit" und der "Sachlichkeit" oder auch der Engel "Skepsis", sein großer Bruder, der Engel "Unglauben" und deren Nesthäkchen, der Engel "Prüfung und Forschung".

Die Untergeister, also die Engel der beiden Großgeister sind sich recht feindlich:

Wo die einen auftauchen, vernichten sie die anderen - wo Verstand auftaucht, verschwindet Naivität und wo Naivität auftaucht, geht Verstand kläglich ein oder flieht. Das gilt natürlich auch für all ihre anderen Engel: Wo Staunen oder Verblüfftsein Fuß fasst, steht es schlecht bestellt um Entmystifizierung oder Sachlichkeit und umgekehrt.

Die beiden Geister haben auch sehr unterschiedliche, entgegengesetzte Folgen:

Wenn die Seligkeit ihre Engel vorausschickt, nämlich beispielsweise Naivität, Kindlichkeit, Simplizissimus, und diese ausreichend wirken, entsteht ein wohlig warmes Gefühl in der Brust. Man fühlt sich dann, wie ein Kind im Arm der Mutter - geborgen, geliebt, ungefährdet, glücklich. Seligkeit tritt damit in das Geschehen ein und verschleiert zusammen mit ihren Engeln den Blick für die Härte des Lebens und für die Grausamkeit hinter den Dingen.

Weil diese Wirkung so angenehm zu empfinden ist, ordnete man Seligkeit dem Guten zu.

Neben dem Vorteil des Wohltuens von Seligkeit hat die Methode dieses Geistes den Nachteil, dass man gelegentlich an der Härte des Lebens scheitert, weil sie einen doch einholt. Man kann ihr mit der Methode des Geistes Seligkeit nur dessen Kräfte Naivität, Kindlichkeit, Simplizissimus u.ä. entgegensetzen, gegen die sich die Härte des Lebens aber oft genug grausam bis ins Bewusstsein durchsetzen kann.

Aber auch die Methoden der Erkenntnis sind der Härte des Lebens nur bedingt gewachsen. Ihre Engel namens Verstand, Ergründen, Nachdenken, Wachsamkeit, Skepsis, Unglauben und Nachprüfen u.v.a. ermitteln zwar gegen die Härte des Lebens und sorgen dafür, dass man sie kommen sieht, sich auf sie vorbereiten kann und auf die Art auch oft gegen sie erfolgreich vorgehen kann ... aber ab einem gewissen Quantum Lebenshärte versagen auch die Engel der Erkenntnis und machen damit Platz für Naivität, Kindlichkeit, Simplizissimus und all die Engel der Seligkeit.

Es ist eben u.a. die Härte des Lebens so ein Entscheidungskriterium, an dem sich beide Geister messen können und miteinander stets am Kappeln sind: Mal gewinnt der eine die Oberhand, mal der andere.

Das bedeutet: An der Härte des Lebens scheiden sich die Geister.

als das Denken entstand

Nun denn! Die beiden Geister trafen sich also vor Urzeiten, sobald ihnen ein entsprechender Lebensraum zur Verfügung stand. Da es sich um Geister handelt, ist ihr Lebensraum auch auf der geistigen Ebene und kann sich also nur in einem Ding manifestieren, das geistige Ebene bietet, also das geistig tätig ist, sprich: das denken kann.

Solche potenziellen Geistträger stiegen in der Masse des Lebens hervor: Jedes Lebewesen, das seinen Standort oder seine Situation von sich aus selbstständig ändern kann, braucht zur Entscheidungsfindung die Kriterien "gut" oder "schlecht". Es muss in irgendeiner Weise unterscheiden können: "Das ist schlecht für mich!" um einen Ausgangspunkt zu haben, von dem es sich weg-ändern sollte oder: "Das ist gut für mich!", um die Richtung zu haben, wohin es arbeiten will.

In welcher Bewusstseins-Qualität oder -Quantität die Verarbeitung dieses Gut + Böse erfolgt, ist nicht von Bedeutung. Die Seligkeit steckt bereits in der geringsten Befriedigung, nämlich in der Empfindung von: "Ja, das ist gut!" Ob diese Entscheidung kognitiv artikuliert ist oder nur als diffuse Empfindung wirkt, spielt für ihre Ausführung keine Rolle.

die Seligkeit schuf die Erkenntnis als einen ihrer Engel

Die Seligkeit, die in der Erreichung von Befriedigung steckt, gebar die ersten Engel der Erkenntnis, nämlich die Neugier und die Angst.

Man wollte ja nun wissen, wodurch genau man Befriedigung erreichte und suchte mit Neugier nach den "guten" Dingen. Man wollte sich ja hüten, Schlechtes zu erleben und entwickelte davor eine Angst. Also gingen Neugier und Angst im Dienst der Seligkeit auf die Pirsch und erschufen die Erkenntnis.

Die Erkenntnis war zuerst ein strahlender Engel der Seligkeit. Die Erkenntnis sorgte dafür, wohltuende Dinge schon im Vorfeld als solche zu erkennen und der Seligkeit damit Tür und Tor zu öffnen.

der Engelssturz

Aber die Erkenntnis erkannte auch das Schlechte. Mit der Erkenntnis etwas Schlechten verflog die Seligkeit und wich einem Unwohlsein!

Da kristallisierte sich das Urteil heraus, die Erkenntnis sei etwas Böses, weil sie oft die wohlige Wärme und Geborgenheit der Seligkeit zerstörte.

...und man wollte die Erkenntnis nicht mehr haben. Da stürzte die Erkenntnis aus dem Reich der Seligkeit und riss auch gleich eine Menge Engel mit sich.

da wurde der Mensch vom Staub genommen

Als nun in den Lebewesen die Fähigkeit des Denkens entstand, realisierte sich der Geist im Irdischen, auf der Erde und verband sich mit dem Staub. Er wurde im körperlichen Bereich greifbar, begreifbar, ausführbar und exekutiv, stieg aus der Latenz aus bloßem Sein endlich in die körperliche Sphäre auf zu irdischer Existenz um zu wirken!

Je mehr es sich mit dem Geist verband, je mehr es dachte und seine Denkfähigkeit damit auch steigerte, desto mehr wurde das Menschentier selbst zum Geist. Der Geist schuf den Menschen(geist) aus dem Tier, dem Irdisch-Körperlichen, dem Staub und machte den Menschen zu einem Ding, das dem Geist gleich ist, weil es von diesem durchdrungen ist.

Egal wie gering nun ursprünglich die geistige Kapazität war, die unseren beiden Geistern genügen musste, um sich darin zu bewegen, darin zu sein, sich zu realisieren - und auch...

... all das ist weniger wesentlich.

Nun waren die Geister da und der Mensch dachte.

Es lebte so also auf der Erde der Mensch, der aus der Erde entstiegen war, der "von der Erde genommene" und der mit dem Geist erfüllt und durchdrungen ist, aus dem heraus ein Geist real wirken kann und es wurde ihm auferlegt die Bedienung der Geister, nämlich dem zu folgen, was die Geister ihm auftragen und das zu tun, wohin die Geister ihn treiben.
So war das damals und so ist es noch heute.

die göttliche Kinderstube

Die beiden Geister arbeiteten - wie immer - Hand in Hand:

So trieb der Geist Erkenntnis und dessen Engel Ergründen, Nachdenken, Philosophie den Menschen dazu, über gewisse Dinge nachzudenken, z.B. über seine Herkunft und seinen Ursprung und auch über sein Hingehen und seine Zukunft, insbesondere sein Dahinscheiden aus dem Körperlichen.

Und der Geist Seligkeit und dessen Engel Naivität, Kindlichkeit, Simplizissimus trieben den Menschen dazu, die Welt und die Dinge zu naivisieren, damit er sie begreifen konnte, um danach wiederum mit Hilfe der "anderen" Engel, Verstand, Ergründen, Nachdenken, Philosophie besser darüber nachdenken zu können.

Die Engel des naiven Geistes, nämlich Erstaunen, Bewundern und Ehrfurcht und weitere Engel dieser Art bewegten den Menschen in erster Linie dazu, große, gewaltige Dinge (be)greifbar zu machen. Zu diesen gewaltigen Dingen gehörte der Ozean, gewaltige Wassermassen, Flut, Wolkenbrüche, der Himmel, der Wind und Sturm, das Wetter überhaupt, die Sonne, die Jahreszeiten, Erdbeben, die Geburt und Fruchtbarkeit, der Kampf, der Tod, Krankheiten und Seuchen und weitere Dinge, die mit Brachialgewalt über das Leben des Menschen hereinbrachen.

Personifikation

Wir finden diese Gewalten bei den Menschen kraft des Geistes Seligkeits Untergeister, der Naivität und Kindlichkeit alsbald zur Person gemacht, natürlich zur gewaltigen Person, zur übermenschlichen Person - und man nannte solche Personen "Gottheit".

Gottesdienst und selig werden

Die Engel des großen, seligmachenden Geistes, nämlich Erstaunen, Bewundern und Ehrfurcht konnten sich nun in höchster Form ausleben und realisieren. Die Menschen - getrieben von diesen Untergeistern der Seligkeit - erwiesen den personifizierten Gewalten, den Gottheiten, ihren Dienst des Bewunderns und der Ehrfurcht. Auf diese Weise wurden sie mit diesen Geistern der Seligkeit eins: Sie wurden selig.

Opfergaben

So breitete sich - motiviert von einigen Engeln des Geistes Seligkeit - ein Brauchtum unter den Menschen aus, der sich "Gottesdienst" und "Opfergabe" nannte und man begann zum Beispiel zu Ehren des Ozean-Gottes Wasser ins Meer zu schütten oder dem Ozean Fische zu schenken, man brachte der Fruchtbarkeit Früchte dar und trieb so mancherlei komische Sachen, währendderen man sich ganz toll und glücklich fühlte. Da man sich so als der fleißige Diener seiner Götter bzw. braves Kindchen an der Mutterbrust fühlen konnte, mitten in der Welt des Gottes, ja als ein Teil dieser Gotteswelt, frönte man so dem Geist Seligkeit, der sich befriedigt im Kreis um seine eigene Achse drehte...

Sündenfall


Der Geist der Erkenntnis war es, der anmeldete,
dass hier etwas nicht ganz clever sei...

ERITUS SICUT DEUS!

Doch der Drang nach Erkenntnis gibt keine Ruhe.
Wer sich mit der Erkenntnis verbindet, der fällt natürlich sofort aus der Seligkeit.

Und man braucht sich als Mensch nur vom Geist der Erkenntnis leiten lassen, man muss nur erkennen, dass auch des Menschen Geist aus demselben Holz geschnitzt ist wie der Götter Geist - so dass der Mensch und der Gott im Geiste keinen Unterschied zeigen, sondern die Menschen wie die Götter sind und die Götter nicht anders sind als die Menschen, weil sie einer aus dem anderen sind.


Eine solche Erkenntnis zerstört natürlich die ganze Seligkeit.

Mit der Last solcher Erkenntnis verließ der Mensch die göttliche Mutterbrust, der Seligkeit Nestwärme. Vergeblich kämpfte der seligmachende Engel Vergessen gegen den erkennenden Engel Neugier: Des Menschen kluge Gedanken hinderten ihn, zurück ins kindliche Nichtwissen zu verfallen, sich zu verbinden mit den Engeln Kindlichkeit und Naivität, die vor dem Menschen flohen und ihm so den Zutritt zur Seligkeit verweigerten.

das (Fege)Feuer des Lebens

Unter den Menschen bildete sich nun ein Teil, der sich dem Geist der Erkenntnis widmete und die Wissenschaft ins Leben rief. Freilich störte Seligkeit und all seine Engel gelegentlich das Fortkommen auf dem Pfad der Erkenntnis, so dass so mancher kluger Gedanke kläglich durch den Simplizissimus verzerrt wurde und sich aus solchen Verbindungen oft die allerübelsten Auswüchse des Geistes bildeten.

Aus der Seligkeit des Mutterschoßes kommen wir ja her. Seligkeit ist unser Ausgangspunkt, da sind wir ja schon.

Durch Neugierde getrieben verlassen wir die Geisteshaltung des seligen Dahindümpelns und folgen dem Pfad der Erkenntnis. Nach einigen Erkenntnissen müssen wir feststellen, dass uns das Erkannte nicht gefällt, wir uns ohne diese Erkenntnis wohler gefühlt haben und im Nichtwissen und der Un(er)kenntnis doch viel mehr Seligkeit lag.

Man mag darüber traurig sein, und das darf man natürlich auch eine Weile - indes: Es gibt kein Zurück!

Es bietet sich nun die Erkenntnis als Engel an, denn das ist sie ja trotz allem immer noch.

Die Erkenntnis macht uns Hoffnung auf die Lösung der Probleme, so dass wir die Seligkeit wieder erreichen, zumindest in diesem Teil. Das ist natürlich eine Heiden-Arbeit und im Schweiße unseres Angesichts müssen wir dabei oft krümelweise den Acker pflügen. Wenn wir Pech haben, dann trägt uns der Acker am Ende auch nur Unsinn und neue Probleme.

Oder wir nutzen die Engel der Seligkeit , nämlich die Vergebung oder die Liebe. Damit kann man das Leben angeblich auch verarbeiten, aber das kann ich kaum glauben und damit kenn ich mich auch nicht aus. Wie das geht, müsst ihr andere fragen!

Wenn wir den Weg der Erkenntnis bis zum Ende gegangen sind und alles Wesentliche wissen, dann werden wir (wie) Gott.

Unsinnswerke der Seligkeit

Während die Erkenntnis keine Schwierigkeiten damit hat, die Seligkeit zu akzeptieren, hadert die Seligkeit immer wieder sehr stark mit der Erkenntnis giftigen Engeln, nämlich der Grausamkeit, dem Leid und dem Schmerz. Sie kann sich mit den unangenehmen Engeln der Erkenntnis oft nicht abfinden und kreiert immer wieder fantastische Weltbilder, in denen diese keine Existenz (mehr) haben sollen.

Solche Weltbilder verzerren meist die Erkenntnis des großen Ganzen zu einem unvollkommenen Ganzen OHNE die unangenehmen Engel der Grausamkeit, des Leids und des Schmerzes. Dies entspricht jedoch in keinster Weise der Realität und birgt starke Unstimmigkeiten, Theodizee-Probleme und Widersprüche zu empirisch beweisbaren Tatsachen. Verzweifelt versuchen die Anhänger der Seligkeit oft mit deren niedersten Engeln, nämlich der Verleugnung der Erkenntnis diese Konflikte zu bekämpfen.

Es handelt sich hierbei also um einen wunderschönen, deutlichen Kampf der beiden Geister Seligkeit und Erkenntnis in seiner Reinform.

Strategien der Seligkeit

Sehr beliebte Kampftaktik der Seligkeit ist die Darstellung solcher Weltbilder des absurden "guten Ganzen" als zukünftig geschehen sollende Gegebenheit. Was in Zukunft geschehen soll, können wir momentan ja nicht widerlegen.

Verzweifelter Versuch der Seligkeits-Front ist auch, die Naturgesetze und die Logik einfach abzustreiten . Da sollen die Dinge entweder jenseits oder außerhalb der Natur funktionieren (sog. "Wunder") oder es gilt wieder der Verweis auf die Zukunft: eines Tages wird sich die Natur einfach dahingehend ändern, so wie wir es gerne hätten.

Um jeglicher Frechheit und Diffamierung die Krone aufzusetzen, setzte die Seligkeit zu ihren Gunsten auch noch das Gerücht im Umlauf, es handle sich bei der Erkenntnis um die bloße Lüge an sich .

Natürlich fordert dies die Engel des blinden Glaubens oft zu puren Höchstleistungen heraus. Das Dogma oder der absolute Gehorsam drehen da richtig auf bis zur totalen Denkverweigerung, um diese Taktik der Seligkeit aufrecht erhalten zu können. Wenn die Engel der Seligkeit unter der Last der Leistungsforderung kollabieren, öffnet das den Zugang für die Engel der Erkenntnis.

Schutzengel

Freilich kann man sich die seligmachenden Engel des Vergessens, der Verdummung, der Verblendung, der Naivität und alle weiteren dieser Sorte ... aber auch die erkenntnisgebenden Engel der Vernunft, der Logik, des Scharfsinns, der Skepsis, des Prüfens, des Erfahrens, der Nüchternheit, der geistigen Klarheit und weitere ... zunutze machen, freilich auch ganz bewusst. Natürlich tauchen sie laufend immer wieder auf, meist sogar zu mehreren und höchst massiv, und bestimmen mit ungeheuerer Macht den Ablauf der Dinge - aber wer mag denn jetzt noch darunter verstehen, dass damit eine metaphysische Person in menschlicher Gestalt mit Flügeln zu uns flattert und unsichtbar zu Werke geht?

Epilog

Niemand soll sagen, es gäbe nicht die Vollkommenheit aller Dinge, es gäbe nicht die große Gesamtheit aller Macht, es gäbe keine Gesamtheit allen Wissens, es gäbe keinen Kampf der Geister, keine Engel, keine göttlichen Kräfte u.v.m.!

Nur weil einer durch die verdummenden Kräfte der Seligkeit irrsinnige Vorstellungen von diesen Dingen hat, sollte er nicht gleich behaupten, diese Dinge gäbe es nicht...

...das wäre doch nun wirklich wider alle Erkenntnis.


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