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Durch die Perspektive verzerrt sich der individuelle Mittelpunkt allen Seins auf die eigene Position. Wie anders sollte man die Umwelt ins Bewusstsein bringen, als durch den Bezug auf sich selbst?

Anhand der Beschreibung einer Sache ist also oft leicht auf die Position und damit die Identität des Beschreibers zu schließen.

Nehmen wir beispielsweise die hebräische Weltentstehungsgeschichte, von welcher bekannt ist, dass sie aus mindestens 2 Berichten zu einem verwoben wurde.

1. Mo. 1
Für eine nicht von Menschen stammende Schilderung spricht, dass der hebräische Weltschöpfer den Menschen (vom Hebräer ganz zu schweigen) nicht zu allererst erschuf, sondern erst im 27. Satz.

1. Mo. 2,5
Hier allerdings wird dies sofort revidiert und bez. der Erschaffung des Menschen zurückgegriffen auf die Zeit, als es außer Himmel, Erde und Gott noch nichts weiteres gab. Welch typisch menschliche Selbstverherrlichung!!

1. Mo.1,1
Dass die Erde von allen Gestirnen zuerst existiert haben soll, mag auch wohl nur einem darauf angewiesenen Menschen gefallen.

Aber nun existiert sie jedenfalls.

1. Mo. 1,2
Interessanter Weise schwebte der Geist Gottes über dem Wasser, von dem erst in neuerer Zeit erwiesen wurde, dass daraus das Leben entstand.
1. Mo. 1,9
Dass auch die gesamte Erde von diesem Wasser überzogen gewesen sein soll und das Trockene vom Ozean erst getrennt werden musste, lässt kaum vermuten, dass es sich beim Berichterstatter um einen durstigen Wüstenbewohner handelte.

1. Mo. 1,3
Auch erscheint es äußerst fragwürdig, wie ein Mensch davon ausgehen kann, dass es so etwas Selbstverständliches und doch Ungegenständliches wie "das Licht" noch nicht gegeben haben soll und man dieses erst erschaffen musste.

1. Mo. 1,8 / 1. Mo.1,17
Dagegen entstammt eine gewisse Himmelsfeste zwischen "den Wassern", an welcher Wolken und Sterne noch dazu auf ein und derselben Ebene gesetzt sein sollen, offensichtlich einem vor-ptolemäischen Weltbild.
1. Mo. 1,14
Deutlich zeigt sich in der Verwendung der Sterne allein zum Sinn des Zeichengebens und der irdischen Zeiteinteilung eine sehr menschliche Perspektive.
1. Mo. 1,1 / 1. Mo.1,14-19
Ferner hat einer nicht weit gedacht/nicht viel gewusst, als er die Zeit zur Erschaffung der gesamten sichtbaren Sterne nicht einen Deut länger ansetzte, als zur Erschaffung des einzelnen Sterns Erde.

1. Mo. 1,11-12
Dass eine Pflanze ihren Samen bei sich selbst trägt und auf solche Weise zur Vermehrung ihrer Art eigenständig fähig ist, ist eine selbstverständliche Sache, die ein Mensch nie anders kannte. Dass dies hier besonders betont ist, lässt auf eine abstrakt denkende Quelle schließen, die sich über den normalmenschlichen Kleingeist erhoben haben muss.

1. Mo. 1,21
Sehr trivial mutet dagegen an, dass unter allen Tieren, die erschaffen wurden, die "großen Walfische" wahrscheinlich in einschüchternder Absicht extra erwähnt sind.
1. Mo 1,26+28
Nicht minder reichlich primitiv an Geist beweist sich deutlich der typische Schrei eines Menschen (vermutlich eines Tierhirten oder Viehzüchters, es stinkt jedenfalls sehr bäuerlich), wenn die Rede davon ist, die Tiere auf Erden bräuchten den Menschen, um beherrscht zu werden.

Durchaus ergibt sich also zumindest ein gewisser Teil der hebräischen Weltentstehungsgeschichte, dessen Geist ein bestimmtes Niveau erreicht. Man sollte sich von den aus dümmlicher Denkweise entsprungenen Sätzen dazwischen nicht unbedingt abschrecken lassen. Genauere Überlegungen diesbezüglich können wenigstens in Richtung einer vagen Erkenntnis führen, wonach überhaupt zu suchen ist.
 

Und wer genau gefunden hat, wonach er suchen will, der hat's bereits gefunden.

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