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Rafa's Homepage

15.08.2011, bis Bechhofen

In der Früh (eher noch nachts) fing es an zu regnen. Die Regentropfen prasselten gegen die Zeltplane und ich schlief damit nicht besonders gut. Am Morgen wurden dann in der Garage, hinter der ich mein Zelt aufgeschlagen hatte, mehrere Traktoren angeworfen: boah, was für ein Dieselsound!

Was ist das?
Na, was ist das?
Das ist eine von den mindestens 5 ekligen Nacktschnecken, die im Regen auf fetten Schleimspuren an der Innenplane von meinem Zelt hoch glitschten.

Es regnete immer noch, so blieb ich noch im Zelt und versuchte zu pennen. Da hörte ich im Regen Schritte durchs Gras in meine Richtung kommen. Die Schritte stoppten aber dann nicht weit vom Zelt und liefen wieder zurück. Ich lauschte: Das war bestimmt ein Arbeiter, der jetzt seinem Chef sagt, dass hier einer wild zeltet und bestimmt kommt gleich wer und scheißt mich blöd an - aber es kam niemand mehr.

Gegen 11 ließ der Regen dann nach. Also baute ich das Zelt ab, sattelte das Rad und suchte Ansbach.

der Knast von Lichtenau
Auf meiner Suche nach Ansbach kam ich an einem Wegweiser nach Lichtenau vorbei: Mensch, stand "Lichtenau" nicht auf meiner Liste? Wow, ich hatte meine Route wieder gefunden!

Lichtenau kam mir so bekannt vor. Wohnt da nicht die Sabrina? Nein, es war was anderes... ich kannte den Ort. Als ich dann nach Lichtenau rein radelte, wusste ich auch woher: Hier war mal mein eines Ex-Mieterli inhaftiert und da stand auch der Knast!

Lichtenau Altstadt
Ich fotografierte an dem Knast rum, da kam auf einmal ein Auto mit Fürther Kennzeichen daher und hielt an. Ne Frau saß drin und fragte: "Bist du die Rafaela?" "Ja" antwortete ich recht überrascht. "Ja juhu", freute sich die Frau. Sie liest seit geraumer Zeit meinen Blog und hatte schon gelesen, dass ich ne Radtour mach ... ist ja ein Hammer, sich hier zu treffen! "Kennen wir uns denn irgendwoher?" fragte ich. Nein, IRL kennen wir uns nicht, meinte sie. Na, das find ich ja total witzig: ein Fan!

Burg Lichtenau
In Lichtenau ist außerdem diese nette Burg. Es war alles nicht so das Wahre, denn das Wetter war so mies und immer wieder regnete es und ich war mehr auf der Flucht (vor dem Regen), statt auf Besichtigung.

Wolframs-Eschenbach
Dann kam ich nach Wolframs-Eschenbach. Das ist auch eine recht nette Siedlung. Leider fand ich weder einen offenen Bäcker, noch einen Metzger und stellte dann auch fest, dass heute Feiertag war - wenigstens in katholischen Gegenden. Mei, und ich hatte vielleicht einen Hunger!

Splatter in der Kirche
Ich saß ein wenig auf dem Hauptplatz herum, um mich zu trocknen: Seitdem gestern meine einzige Jeans nass geworden war, trug ich die Gummihose für den Regen direkt auf der Haut und das ist wirklich eklig! Von außen kam die Nässe des Regenwassers und von innen schwitzte ich dagegen - igitt.

ich in Wolframs-Eschenbach
Durst hatte ich auch gewaltig und so guckte ich mir mal die Kirche an (das einzige Gebäude, das offen zu haben schien), denn vielleicht traf ich dort einen Menschen, der mir wenigstens meine leere Limoflasche wieder auffüllte. In der Kirche gab es zwar Weihwasser, aber ich hab mal gelesen, dass das die absolute Viren-Süffe sein soll, weil ja jeder da seine Finger reinsteckt; also das sollte man lieber nicht trinken. Die Kirche war sehr eklig, denn die Leidensfiguren waren sehr splatterig in Szene gesetzt. Da kanns einem doch echt grausen: überall gefolterte und sterbende, halbnackte Leidensgestalten mit verheulten Gesichtern, also eklig, wirklich!

Wolframs-Eschenbach: Stadtmauer
Es kam dann wenigsten ein bisschen die Sonne raus. Also radelte ich weiter. Als ich durch Waizendorf kam, stand an der Straße ein Pflaumenbaum und warf seine Früchte ab. Schneller Klopapier-Check: Hab ich genug und ist es auch noch trocken? Ja, passte, also ab in die Pflaumen! Ich fraß mich satt. Da kam von gegenüber noch eine Bäuerin und gab mir 4 Äpfel mit. Das Abendessen war also auch gesichert.

Kirche in Königshofen
Dann radelte ich noch weiter nach Bechhofen, wo der Klaus herkommt, trank dort nen Kaffee und begann dann, nach einem Zeltplatz zu gucken. Ich dachte, oben beim alten Judenfriedhof könnt ich mich hinschmeißen, aber irgendwie war mir das dann nicht geheuer: lauter Tote vom heiligen Volk des Jhwh hinter mir? Gefiel mir einfach nicht, da radelte ich ein Dorf weiter.

mein Zelt hinter dem Maisfeld
Ein wenig abseits der Ansbacher Straße radelte ich durch ein Wohngebiet. Dort war sogar ein Piercingstudio und 2 gepiercte Gargoyles hockten auf der Mauer. Da fühlte ich mich schon wohler und fand dann auch bald ein nettes Maisfeld, hinter dem ich mein Zelt aufschlug.

Das Wetter war nun endlich schön geworden und ich hing meine ganzen nassen, durchgeschwitzten und vollgeregneten Klamotten zum Trocknen auf.

Da saß ich nun und schrieb Blog und auf meinem Fahrrad hockte unterdessen diese Eidechse und sonnte sich. Mei, ist das alles geil!

Boah und da hatte ich mitten im Wald nun echt auch noch HSDPA, ist doch cool!

Damit hatte ich heute 33,7 km zurück gelegt, aber Luftlinie bzw. direkte Route wären's wieder nur 27 km gewesen. In Spanien bin ich da aber weiter gekommen: Das lag daran, dass ich dort schon früh um 6 geweckt wurde und hier penn ich erst mal bis mittags. Kein Wunder, dass ich keine Strecke schaff .

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nächsten Tag...



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