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Atli profitierte natürlich davon. Ich war ihr die willkommene Begleitung. Atli nämlich hatte ihrerseits keine Lust, alleine fort zu gehen, wollte aber in ihren Discotheken nicht gezwungen sein, sich um die mitgenommenen Leute zu kümmern. Es war ihr gerade recht, dass ich mit ging und mich in der Disco Kulisse ins hinterste Eck setzte, frustriert und gelangweilt die Szene beobachtete, während sich Atli vergnügte, in dem Bewusstsein, in Begleitung zu sein. Wochenende für Wochenende besuchte ich im Schlepptau meiner Schwester die fade Discothek Kulisse und oft verkroch ich mich in ein Eck um zu heulen, weil ich depressiv war und weil ich keinerlei Freude an irgendetwas empfinden konnte.

Prinzipiell konnte man Atli eigentlich überhaupt keinen Vorwurf machen, sie hat mich ja nie gezwungen, sie zu begleiten. Meine zaghaften Versuche, Atli doch mal von einem Besuch der Disco Quatroset (Heavy Metal) zu überreden, scheiterten kläglich, auch weil ich mich mit einem einzigen "Ach nein..." schon geschlagen gab.

Schließlich schleppte ich auch noch die Renate mit in die Disco Kulisse. Die Renate bekam das große Kotzen und war ganz fassungslos, dass eine Disco mit ihren Besuchern so fad und lasch sein konnte, wie die Disco Kulisse und erst da wurde mir eigentlich bewusst, dass es nicht an mir lag, mich in der Disco Kulisse zu langweilen, sondern es vielleicht an der Disco Kulisse lag, dass ich mich darin langweilte.

Dessen ungeachtet brachte ich es nicht fertig, Atli's Bitten sie zu begleiten, abzuschlagen. Da mittlerweile Atli auch diverse Probleme bezüglich der Suche nach einem Mann hatte und sich diese auch voll raushängen ließ, war die Beziehung zwischen Atli und mir schließlich von maßloser Disharmonie geprägt, die sich weder Atli, noch ich eingestehen wollten.

Schließlich hielt ich meine Schwester und die von ihr organisierten gemeinsamen Unternehmungen nicht mehr aus und verzweifelte über dem Problem, wie ich es dazu bringen konnte, mich von Atli los zu seilen. Dabei bat ich Lord Satan um Hilfe. Ich wusste mir keinen Rat mehr, in sicherem Wissen, von Atli's Gebemse und Gebettel mangels eigenem Rückgrat nach kurzer Zeit überredet zu sein, alle möglichen Sachen zu unternehmen, die mir eigentlich widerstrebten. Dass ich dabei litt und mich sehr unwohl fühlte, schob ich Atli's Gebettel und Egoismus in die Schuhe und daraus baute sich ein ziemlicher Hass und eine große Wut auf Atli und ihre Fähigkeit, mich zu allem zu überreden, auf. So bat ich Lord Satan, er möge doch meine Schwester verfluchen, so dass diese von mir die Finger abließ, oder ihr ein Frust verpasst werden würde, aus dem heraus sie vielleicht auf andere Unternehmungen gelenkt würde, als mich ständig mit Gedränge und Gebettel zu Dingen zu bringen, die ich nun wirklich nicht tun wollte. Lord Satan behielt natürlich die Vernunft und erwiderte, ich sollte mir das reiflich überlegen, aus einem solch nichtigen Grund eine Person zu verfluchen. Er gab mir 3 Tage. Sollte ich nach diesen 3 Tagen mein Anliegen immer noch für gerechtfertigt halten, so wollte er dem zustimmen und meiner Schwester Atli einen Fluch verpassen.

Nach diesen 3 Tagen hatte sich aber an meinem Wunsch nichts geändert und ich vereinbarte mit Lord Satan, Atli nun zu verfluchen, so lange, bis ich aus dieser Phase der Apathie und meinungslosen Willenlosigkeit herausgefunden hätte. Lord Satan willigte ein. Durch diesen Fluch meinte ich mich vor Atli in Sicherheit, da ich mich vor ihrem (im Gegensatz zu meinem...) "starken" Willen in meiner Entscheidungsgewalt bedroht sah und mich von ihr absolut zu meinem Nachteil manipuliert fühlte.

Der Kontakt zur Atli brach damit tatsächlich ab, da sich meine Schwester auf einmal nicht mehr rührte. Kurz darauf lernte sie einen Mann kennen, mit dem sie schließlich eine Beziehung einging, die an Scheiße dem Verhältnis zwischen mir und Lord Satan ziemlich gleich gekommen sein musste. Atli war lange Zeit in ihrer Beziehungskiste dermaßen verstrickt, dass sie mir an Depressionen oft das Wasser reichen konnte. Ob das nun die Macht des Lord Satan war, konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen, obwohl ich dann 1,5 Jahre später mit Lord Satan gemeinsam den Fluch aufhob, worauf es begann, der Atli wieder besser zu gehen. Etwa zu dieser Zeit war nämlich dann zwischen Atli und ihrem Typen endlich endgültig Schluss, woran Atli zwar noch ziemlich zu schaffen hatte, sich aber doch langsam erholte. Weder Atli, die von dem Fluch wusste, noch ich waren uns im Klaren darüber, ob es nun wirklich eine Fügung Lord Satans gewesen war, dass Atli diesen "unheilvollen" Kerl kennenlernte und sich mit ihm einließ.

RAFA, 1987

Es geht weiter mit:
Epilog 


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