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Die Person Zarathustra soll nach manchen Quellen bereits im 2. oder 1. Jahrtausend v.u.Z. gelebt haben, manch andere siedeln ihn später und wesentlich später in der Geschichte an, manche vermuten ihn auch erst im 3. Jahrhundert n.u.Z. und wieder andere glauben, "Zarathustra" sei mehr eine Art Titel und es hätte in verschiedenen Epochen mehrere Personen gegeben, die unter diesem Titel lebten.

Das Avesta, die Schrift des Zarathuštra, ist in Abschnitte unterteilt:

Fritz Wolff hat das Avesta 1910 übersetzt und herausgebracht unter dem Titel "Avesta, die heiligen Bücher der Parsen". Darüberhinaus gibt es neben dem Avesta noch das Bundahišn, das Buch der Schöpfung und den Kommentaren dazu, dem Zend. Das Dēnkard aus ursprünglich 9 Büchern (9.-10. Jahrhundert n.u.Z.) ist eine Zusammenfassung des Avesta in Pehlewi (Mittelpersisch).

Schahnameh heißt das Buch der Könige, ein Epos des Dichters Firdausi (ca. 1010 n.u.Z.), worin die Mythen und Legenden der vor-islamischen Zeit erzählt werden.

Zwei wesentliche Besonderheiten scheint es bei den Parsen zu geben:

1. Es ist nicht der Mensch das Eigentliche bei einer Tat oder Rede, sondern der Geist in ihm. Wenn dieser Mensch etwas sagt, dann spricht damit ein bestimmter Geist aus ihm, z.B. Azi Dahaka, der Dämon. Zwischen diesem Menschen und dem Geist wird nicht unterschieden, d.h. es kann durchaus irgendwo stehen, dass Azi Dahaka sein Pferd nahm und davon ritt. Damit gemeint ist natürlich, dass dieser Mensch sein Pferd nahm und ritt, aber dies im Sinne oder auf Inspiration des Azi Dahakas tat.

2. Es wird nicht unterschieden zwischen Tatsachenberichten und Märchen. Der Inhalt einer Legende wird nicht minder geachtet als der Inhalt eines Tatsachenberichts. Man zweifelte an nichts, denn Zweifel wird dem Bösen zugeordnet.


Für "Gott" gibt es bei Zarathuštra kein Wort - er versteht "das Wahrsein" bzw. "das seiende Wahre" (Vohu Manah) als "Gott". Dieses ist übergeordnet und "alles durchdringend" - eine objektive Angelegenheit, die sich in jedem Subjekt widerspiegelt. Dieser "Gott" ist ein Archetyp wie z.B. "die Fruchtbarkeit": als objektive Angelegenheit "Fruchtbarkeit" beschreibt sie sich werdend und seiend in jedem fruchtenden, hervorbringenden Subjekt. So beschreibt sich auch das Objektivum "seiendes Wahre" in jedem Subjekt, das in sich Wahrheit hervorbringt.

Die Bezeichnung "spenta" wird mit "verständig" übersetzt und beschreibt aus der "spenta"-Perspektive den Zustand "dem Wahrsein nahe stehend". Der "dem Wahrsein" entgegen strebende Geist, der dabei "dem Wahrsein nahe stehend" ist (also ein "Vektor in Richtung Wahrsein" mit Standort "Limes gegen Wahrsein"), heißt "spenta Manyu" und wird später dem "Gott" (dem seienden Wahren, dem wahren Sein) so sehr nahestehend gedacht, dass er mit dem seienden Wahren ("Gott") identisch gedacht wird.

Der diesem Weg widerstrebende Geist ist "Angra Manyu", die Gegenkraft dieser Richtung der Wahrheitsfindung, die darin daher als "Lüge" definiert wird.

"Gott" ist für Zarathuštra kein Begriff, den es sprachlich auszudrücken gäbe, sondern eine Existenz, etwas Seiendes, Wirkendes, Lebendiges. Hier leuchtet der Sinn des späteren Begriffs "Jhwh - ich bin (der ich bin)" durch: Ich habe keine (vergleichende) Bezeichnung (nötig), ich BIN! Auch: Eine vergleichende Bezeichnung für mich gibt es nicht, ich bin nicht mit einem Namen erfassbar, bin in meinem wesentlichen Sein nicht durch ein Wort darstellbar, ich bin nicht mit einem Wort nennbar.

Aus Gott aka dieses "seiende Wahre" resultiert eine Erkenntnis der Ordnung in der Welt. Wer das, was wahr ist als solches erkennt, erkennt auch die kausalen Zusammenhänge zwischen den einzelnen wahren, tatsächlichen Komponenten des Wahren/tatsächlich Seienden (er weiß, was da ist), und er ist damit in der Erkenntnis bzw. Weisheit Gottes.
Dieses beschreibt den Wunsch des Menschen, sich das Wissen Gottes anzueignen, aus diesem Motiv heraus eins zu werden mit Gott (und dessen Wissen).

Mittler zwischen der Erkenntnis "dessen, was ist (dem tatsächlich Seienden)" und der daraus resultierenden Ordnung ist die lineare Folge eines If-than-else - ein Gesetz. Die Ordnung ist nur dann möglich, wenn die Zusammenhänge zwischen den Dingen zwingend sind; wären sie chaotisch oder zufällig, ist eine Ordnung und damit eine Erkenntnis nicht möglich (mangels einer Regelmäßigkeit).

Die drei wesentlichen Komponenten Gottes (Dreieinigkeit) sind damit
  1. die Wahrheit,
  2. die Ordnung = das Gesetz (Recht) und
  3. die Erkenntnis.

Indem ein Mensch sich in den Kraftstrom einer dieser 3 Komponenten begibt, bedingt er damit zwangsläufig das Erreichen der beiden anderen Komponenten und befindet sich damit am Ende in Gott, ist eins mit Gott, ist Gott!

Die Wahrhaftigkeit und das Gesetz (Fügsamkeit = Aramati) ist (aus der Warte spenta Manyus) die gute Art Wissensdurst des Gottgefälligen.

Der Spenta Manyu und der Angra Manyu sind allerdings Zwillinge! Sie sind sich gleich!

Ein Mensch, der seinen Wissensdurst nicht durch das Einswerden mit "Gott aka dem seienden Wahren" mittels der Tugend des Gehorsams und der Wahrhaftigkeit anstrebt, sondern durch das Einswerden mit Angra Manyu, dem "Lügengeist", gilt im Zoroastrismus als böse.


Die o.g. Dreieinigkeit bietet zwei Einstiegspunkte in die Göttlichkeit:

spenta - klug, verständig, weise, heilig
angra - böse
Manyu - Geist
yasna - Name des Hauptgottesdienstes, bestehend aus 72 Kapiteln
Vohu Manah - Bezeichnung eines Himmelswesens, wörtlich übersetzt: (das) Wahrsein (etwas Ähnliches wie "die Wahrheit")
Aša - Bezeichnung eines Himmelswesens, wörtlich übersetzt:
Aramati - Bezeichnung eines (weiblichen) Himmelswesens, wörtlich übersetzt: Fügsamkeit

chvarnah - die göttliche Gnade
fravahr - Schutzgeist

Im Groben aus dem Vendidad

Ahura Mazda ist der gute Schöpfer, der die 16 guten Länder erschuf - Angra Maynu sein Gegenspieler, der dagegen Krankheiten, Tod, Winter oder Sünden erschuf, um die Schönheit der Schöpfung zu verderben.

Der erste Mazda dienende Mensch in der Zarathuštra'schen Weltgeschichte ist Yima, der Sohn des Vivanghat. Er war ein Heiliger und ein König oder Führer, erhielt von Ahura Mazda als Zeichen seines Königtums ein goldenes Siegel und einen goldenen Dolch. 900 Jahre lang vergrößert Yima die Erde des Ahura Mazda und pflegt sie. Dann wies Ahura Mazda ihn an, ein sog. "Vara" zu bauen, in das er paarweise Samen, Tiere und Menschen bringen und aufziehen sollte. Die Geschichte erinnert an Noah und die Arche: Mit seinem Siegel versiegelt er das Vara und macht auch noch ein Fenster hinein (Fargard 2,38).
Yima war aber auch der erste Sterbliche, der Erste, der gestorben ist und insofern der Erste im Totenreich. Er gilt daher auch als Herrscher des Totenreiches und gleich in diesem Aspekt einem Unterwelts-Geist, einem Dämon.

Ein heiliger Vogel, nämlich der Vogel Karshipta, brachte die Religion des Mazda in das Vara des Yima.

Als von Angra Maynu Gezeichnete waren folgende Menschen geächtet: Bucklige, Bäuchlinge, Unfähige, Geistesgestörte, Böswillige, Lügner, Gehässige, Eifersüchtige, Menschen mit verfaulten Zähnen, Leprakranke (Fargard 2,29)

Heilig war dem Mazda-Anhänger das Feuer und die Erde, hoch geachtet unter den Lebewesen der Mensch und der Hund. Da das Feuer und auch die Erde heilig waren, entsprach es einer schweren Sünde die Leichen von Menschen oder Hunden damit in Berührung zu bringen. Die Leichen wurden in sog. Dakhmas gestellt, dass die Vögel davon fraßen.

Die Erde fühlte sich am glücklichsten an dem Platz, worauf ein Gläubiger war. Vermutlich für die Andacht trug der Gläubige einen Holzscheit, das Baresma, Milch und einen Mörser in seiner Hand. Glückliche Plätze für die Erde sind ferner: wo Korn, Gras und Frucht wächst, wo Scharen und Herden gedeihen. Schmerzliche Plätze sind für die Erde folgende: wo Schwärme von Teufeln und Druj aus ihren Höhlen hetzen, wo Leichen von Hunden oder Menschen vergraben oder abgestellt sind, wo die Frauen und Kinder von Gläubigen verschleppt werden.

Die Nasu ist eine Druj, eine Leichendämonin. Wenn einer allein eine Leiche trägt, fährt sie in ihn und verunreinigt ihn. Ebenfalls kommt es zu schweren Verunreinigungen, wenn in einer Ansammlung von Menschen ein Mensch oder ein Hund stirbt: je nach Rang des Toten verunreinigt die Nasu bis zu 10 Menschen, die dem Gestorbenen am nächsten standen (Fargard 5,27). Durch Leichen fressende Tiere kann die Nasu den Menschen nicht verunreinigen (Fargard 5,3 bis 4). Detaillierte Reinheitsgesetze regeln den Umgang mit den Leichen.

Wasser oder Feuer selbst töten nicht. Kommt jemand im Wasser oder Feuer um, so geschieht dies durch das Asto-vidhotu, das ihn bindet und dem Tod überantwortet.

Dass das Korn wächst und gedeiht, ist den Daevas ein Dorn im Auge und sie versuchen, dies zu verhindern, das Korn zu vernichten und verderben.

Almosen zu geben war die Pflicht eines Gläubigen.

Der Mann, der ein Weib hat, ein Haus, Kinder und der Fleisch isst, wird als gesegnet betrachtet. Der Keusche ohne Haus, der kein Fleisch isst, steht unter ihm.

Wenn die Menschen sündigen, vermehrt dies die Plagen im Land wie Spinnen oder Heuschrecken (Fargard 7,26).

Zu den ekelhaften Tieren, nämlich den Khrafstras, zählten: (Korn tragende) Ameisen (Fargard 16,12), Läuse (Fargard 17,3)



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