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"Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei" meint die biblische Schöpfergottheit in 1. Mose 2,18 und sucht dem Adam Gesellschaft, eine(n) Partner(in).

Etwas wunderlich mutet des "allwissenden, allmächtigen und unvorstellbar genialen" Gottes Ratlosigkeit an, wie denn des Menschen Partner(in) auszusehen habe. Als wenn er das nicht schon wissen müsste...?

Fast wie ein Versuch erscheint es, dass die Gottheit erst einmal eine Menge Tiere erschuf, die sie zu Adam brachte, damit er sähe, wie dieser sie "nannte". Deutlich ist von der/m ersehnten Partner(in) die Rede, der/die unter den Tieren nicht gefunden werden konnte.

1. Mose 2,20 Und der Mensch gab Namen allem Vieh und dem Gevögel des Himmels und allem Getier des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hülfe seines Gleichen.

"Einen Namen machen" war im Altertum unter anderem auch die Bezeichnung für Sex, insbesondere für Zeugen oder Schwängern. Ein Mann machte einer Frau einen Namen, indem er ihr einen Sohn von sich machte. Es gibt daher Interpretationen, dass die Schöpfergottheit auf der Suche danach, für Adam eine fortpflanzungsfähige Partnerin zu finden, der dieser "einen Namen machen" konnte, die Tiere zu ihm führte. Aus dieser sodomistischen Zusammenkunft entstanden aber keine Nachkommen, es ward keine Partnerin für den Mann gefunden. Erst daraufhin erschuf die Gottheit Eva, die Frau des Menschen.

Andere Spekulationen sprechen bekanntlich von Lilith (und Naama), der vor-Eva-ischen, ersten Frau Adams. Die Dämonin soll von Gott nicht aus reiner Erde, sondern aus schmutzigem irdischen Sediment erschaffen worden sein. Adam zeugte mit ihnen angeblich das Geschlecht der Dämonen und blutrünstigen, bösen Geister.

Die Lilith (ursprünglich: Kiskil-Lilla) ist eine sumerische Dämonin in der Gesellschaft der Kriegs- und Fruchtbarkeitsgottheit Inanna. Zum Kult der Inanna gehörten Tempelprostitution, sexuelle Rituale und allerlei sinnliche Exzesse, so beispielsweise die öffentliche Vereinigung des Königs mit der Göttin - stellvertreten durch eine ihrer Priesterinnen - im Rahmen eines Fruchtbarkeitsfestes.
Es trägt wohl auch einen wesentlichen Teil zur Diskriminierung und Unterdrückung der Frau bei, dass man mit Aufkommen der Jhwh-Epoche die konkurrierende Gottheit Inanna (Ischtar, Astarte) und ihren Fruchtbarkeitskult auszurotten gedachte und man dessen rituelle und religiösen Gebräuche entsprechend verteufelte und dämonisierte.

Jes. 34,14 nennt Lilith im Kreise einer wilden Tierhorde: "Und Wüstentiere treffen mit wilden Hunden zusammen, und Böcke begegnen einander {O. rufen einander zu}; ja, dort rastet die Lilith {eine Nachtgottheit} und findet einen Ruheplatz für sich."

Die Wesensart der Böcke, wilden Tiere einerseits und der Dämonen, bösen Geister, Ghouls, Dschinns und sonstiger koboldartiger, nichtmenschlicher, nächtlicher Unruhestifter andererseits ist in altertümlichen Texten oft schlecht zu unterscheiden. Womöglich wurden zwischen manchen Tieren und Göttern/Götzen/Dämonen keine Unterschiede gemacht, denn viele altertümlichen Gottheiten haben eindeutig tierische Wesensart und stellen Drachen (Großechsen) dar oder Meeresungeheuer (Großfische). Oft fand ein fließender Übergang statt zwischen dem Verständnis von heiligen Tieren und dem von Gottheiten/Dämonen.

Den hier verwendeten Begriff "rufen", "einander zurufen", übersetzt mit "begegnen", findet man auch in der gesamten Schöpfungsgeschichte. Durch Berufen vollendet der Bibelgott, was er geschaffen hat. Zu solcher Wortschöpfung per Logos war Adam nicht fähig, so dass anzunehmen ist, er "berief", was er schuf, ganz auf die übliche Weise: nämlich durch Zeugung - vor Eva probeweise durch Sex mit Tieren oder Dämonen (Wesen im Kreis der "Böcke").

das Weib aus der Rippe

Als (unter den Tieren) keine Partnerin für Adam gefunden werden kann, lässt Gott Jhwh den Adam in einen tiefen Schlaf fallen. Er entnimmt ihm eine Rippe und formt daraus ein Weib. Als Adam wieder aufwacht, erkennt er sofort, dass dieses Weib doch eigentlich gar nichts Eigenes ist, sondern Fleisch von seinem Fleisch - also sein eigen Fleisch und Blut.

Schon eine gute Weile vor dieser biblischen Geschichte (die ja ungefähr aus dem 7. Jhd. v.u.Z. stammt, frühestens jedoch aus dem 12. Jhd. v.u.Z.), nämlich Mitte des 3. Jahrtausends v.u.Z. wurde die Geschichte von Enki und Ninhursaja in Keilschrift auf eine Tontafel geschrieben.

im sumerischen Paradies Dilmun:
Enki und Ninhursaja

Diese sumerische Mythe berichtet von Ninhursaja/Ninchursanga, der sumerischen Muttergöttin, die im Tilmun/Dilmun (sumerisches Paradies) mit dem Gott Enki vollkommen schmerzfrei eine Menge Kinder in die Welt setzt. Enki begattet sie fleißig und weil für die Göttin 9 Monate nur 9 Tagen entsprechen, gebärt sie das Baby "wie Wacholderöl, wie eine Fülle von Öl", d.h. ohne weitere Schwierigkeiten und ohne Schmerzen. Ninhursanga bringt ein Mädchen auf die Welt, die Nintud.

Kaum sieht Enki seine Tochter Nintud am Flussufer herumlaufen, macht er sich gleich schon dran, sie zu begatten und zeugt mit ihr wieder ein Mädchen, die Ninsar. Auch Ninsar kommt nach nur 9 Tagen ohne Schmerzen auf die Welt. Enki hat gleich nichts anderes zu tun, wie auf seine Tochtertochter, die Ninsar, loszugehen und sie zu begatten. Ninsar bringt die Ninkura auf die Welt, diese - kaum dass sie geboren ist - wird auch gleich von Enki geschwängert und gebärt Uttu, die Erhabene.

Uttu ist ein bisschen gescheiter als ihre Mütter - und Schwestern, denn sie haben ja alle denselben Vater - und verlangt erst einmal eine Menge Früchte und Gemüse, die ihr Enki als Liebeslohn bezahlen soll. Als Uttu aber schwanger ist, bekommt sie schlimme Schmerzen. Die Schmerzen sind so schlimm, dass die Urmutter Ninhursaja anrücken muss und die Schwangerschaft bei Uttu abbricht. Ninhursaja entfernt ihr das Fötengewebe, verteilt dieses auf der Erde und lässt aus ihm 8 Pflanzen aufwachsen.

Enki weiß nicht, was die Pflanzen bedeuten sollen, lässt sie einfach ernten und isst sie. Ninhursanga ist übelst sauer auf ihn und schwört, ihm nie wieder Leben zu gebären bis an seinen Todestag. Da trifft Enki auch schon die Rache der Ninhursaja, denn nach dem Genuss ihrer Pflanzen bekommt er auf einmal fürchterliche Schmerzen in 8 Körperteilen, in denen er nun schwanger ist! Durch eine List gelingt es einem Fuchs im Auftrag Enkis, die Ninhursaja doch noch dazu zu bewegen, Enki noch zu helfen. Der Reihe nach holt sie die Föten aus Enkis Körperteile und gebärt sie selbst. Sie kann das, denn sie ist ja eine Frau, eine Mutter, eine Muttergöttin.

Die 8 Kinder werden nun alle nach den Körperteilen benannt, aus denen sie entnommen sind. So ist ein Kind aus Enkis Nase - und weil Nase auf sumerisch "Giri" heißt, heißt das Kind Nin-Giri-Udu, die aus der Nase Entnommene. Eine weitere Tochter dieser Sorte ist die aus den Haaren Entnommene - Nin-Siki-La, denn "Siki" heißt Haar. Eine letzte Tochter ist schließlich Nin-ti: "Ti" heißt "Rippe" und diese Tochter heißt damit "das Weib, das aus der Rippe kam".

Es ist ein Wortspiel, denn "Ti" heißt wie gesagt "Rippe" und "Til" heißt "Leben". Daher ist die Göttin Nin-ti(l), das besondere Weib, das eben aus der Rippe kam und das auch gleichsam "Leben schafft" - so lautet nämlich ihr Name.

Genau diese Bedeutung hat auch der Name Haw(w)a: Hawwa ist das Weib, das aus der Rippe des Mannes entnommen ist. Sie spendet Leben und ist die Mutter allen Lebendingen.



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