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Zitate aus "über den Teufel und sein Wirken" von Annette di Rocca, 1966

ein besessener Mann

Eines Tages meldete sich ein Mann, um von seiner Besessenheit erlöst zu werden. Beim ersten Exorzismus hob ihn der Teufel bis zur Zimmerdecke, also fünf Meter hoch, und ließ ihn schauerliche Fluchworte ausstoßen. Der Pater befürchtete, dass der Dämon den armen Menschen töten könnte und befahl ihm deshalb, ihn wieder sanft auf den Boden zu stellen. Das tat er auch unverzüglich. Ein paar Tage später fand der zweite Exorzismus statt.

Gegen Ende der Beschwörung sah man aus dem Körper des Besessenen eine große Schlange entweichen. Sie floh unheimlich zischend mit funkelnden Blicken durchs Fenster.

die unglückliche Frau

Jean Picard, ein Hufschmied des Dorfes hatte Gelegenheit, seltsamen Szenen beizuwohnen. Eine unglückliche Frau war von ihrem Mann von weither gebracht worden. Sie befand sich in einem Zustand von Wut und stieß unverständliche Laute aus. Man suchte den Pfarrer auf, der erklärte, dass sie dem Bischof vorgeführt werden solle. "Gut", antwortete die Frau, die plötzlich sprechen konnte, nur der Ton ihrer Stimme war schaudererregend. "Jawohl, man wird zurückkehren! O, wenn ich die Macht Jesu Christi hätte, würde ich euch alle in die Hölle versenken." - "So", meinte der Pfarrer, "du kennst also Jesus Christus? Man führe die Frau an die Stufen des Hochaltares." Vier Männern gelang es schließlich, die sich heftig Wehrende dorthin zu bringen. Der Pfarrer legte ihr eine Reliquie aufs Haupt (er trug sie ständig bei sich), und die Frau schien leblos zu sein. Plötzlich aber richtete sie sich auf und eilte raschen Schrittes auf den Ausgang der Kirche zu. Nach Ablauf einer Stunde kehrte sie lammfromm zurück, nahm Weihwasser und kniete sich nieder. Sie war vollständig geheilt. Drei Tage verweilte sie noch in Ars und die Pilger erbauten sich an ihrem Anblick.

...und da hat es mal nicht geklappt mit dem Exorzismus

P. Chervrier nahm bei etwa 20 Personen in Anwesenheit des Geistlichen Bolachon und des Fräuleins C. Teufelsaustreibungen vor. "Kein Monat vergeht, ohne dass man mir nicht einen oder mehrere Besessene bringt", sagte er selber. Einige davon wurden erst nach längerer Zeit befreit, andere wiederum konnten keine Heilung erlangen oder sträubten sich hartnäckig dagegen. So Frau C. von Brotteax und Herr G. von Saint Just. Letzterer zeigte sich besonders widerspenstig. "Ich will nicht, dass man mich erlöst", sagte er, "Zaccarone würde mich umbringen!" Eines Tages traf er P. Chervrier vor der Kirche von Ars und schmähte ihn mit abscheulichen Schimpfworten. Der Pater erwiderte seelenruhig: "Ich danke dir, denn wenn du mit mir zufrieden wärst, würdest du mir nicht solche Dummheiten sagen." Dann ging er auf ihn zu und sprach Gebete über den armen Besessenen, der sich auf dem Platz wälzte und wie ein Wurm krümmte. Er schäumte und brach in ein schreckliches Geheul aus. Zahlreiche Personen waren Zeugen dieses Vorfalls, darunter Fräulein C., die darüber berichtet. Nach einiger Zeit erfuhr man, dass der arme G. sich erhängt hatte.

Manchmal führten P. Chervrier und der Besessene merkwürdige Zwiegespräche. Der Priester fragte den Dämon, welcher Hierarchie er angehöre. Der Befragte antwortete, er unterstehe zuweilen dem Geldteufel Mammon, gelegentlich aber auch Asmodeo, dem Teufel der Unzucht, oder Belzebub, dem Dämon des Stolzes und der geistigen Verblendung. Der Diener Gottes richtete sich in seinen Gebeten nach der jeweiligen Kategorie des bösen Feindes (Villefranche J. M., Vita del Ven. P. Antonio Chervrier, S. 205 ff; Turin 1916).

die arme, alte Frau

Eine arme alte Frau aus der Gegend Germont-Ferrand erregte das besondere Mitleid eines der Leibwächter unseres Heiligen. Diese Unglückselige, so erzählt er, tanzte den ganzen Tag singend auf dem Kirchplatz herum. Man gab ihr Weihwasser zu trinken, worauf sie derart in Wut geriet, dass sie sich daran machte, die Mauer der Kirche zu benagen. Sie war von ihrem Sohn begleitet, der dem Zustand hilflos gegenüberstand. Ein Priester brachte sie auf den Weg zwischen Pfarrhof und Kirche, den der Pfarrer zu begehen pflegte. Als er erschien, erteilte er ihr schlicht seinen Segen. Augenblicklich wurde sie vollkommen ruhig. Ihr Sohn erzählte, dass sie sich seit 40 Jahren in dieser Verfassung befand, und dass er sie noch nie derart tobsüchtig und nie so ruhig gesehen hätte. Die schrecklichen Krisen kehrten nicht wieder.

die Lehrerin

An einem Abend im Dezember 1857 brachten zwei Geistliche eine junge Lehrerin nach Ars, die alle Anzeichen teuflischer Besessenheit aufwies. Der Erzbischof von Avignon hatte sich persönlich mit dem Fall beschäftigt und geraten, sie dem Pfarrer von Ars zuzuführen. Am darauffolgenden Tag brachte man sie in die Sakristei, als der Pfarrer gerade dabei war, die Messgewänder anzulegen. Sogleich suchte die Besessene, die Türe zu erreichen. "Es sind zu viele Leute hier", schrie sie. "Zu viele Leute?" erwiderte der Pfarrer. "nun, die können ja hinausgehen." Auf ein Zeichen verschwanden die Umstehenden und er blieb allein mit dem Opfer Satans zurück. Zunächst vernahm man in der Kirche draußen nur ein wüstes Stimmengewirr. Einer der Priester, der an der Sakristeitüre gelehnt stand, vermochte einem Teil des Gespräches zu folgen. "Du willst also unbedingt ausfahren", fragte der Pfarrer. "ja", brüllte die Stimme. "Und warum?" "Weil ich mich in der Gegenwart eines Mannes befinde, den ich nicht leiden kann." Mit Ironie meinte der Pfarrer: "Du liebst mich also nicht?" Ein schrilles "Nein" war die ganze Antwort des Geistes, der sich des unglückseligen Mädchens bemächtigt hatte. Gleich darauf öffnete sich die Türe. Der Pfarrer hatte gesiegt. Gesammelt und bescheiden, weinend und mit dem Ausdruck unendlicher Dankbarkeit erschien die Lehrerin auf der Schwelle. Nur einen Augenblick lang waren ihre Züge von Angst überschattet. Sie wandte sich dem Pfarrer zu: "Ich fürchte, dass er zurückkommen wird." - "Nein", sagte der Pfarrer, "oder doch nicht so bald." In der Tat kam er nie wieder, und das Mädchen konnte seine Berufsarbeit in der Stadt Orange wieder aufnehmen.

eine Unglückliche

Da war wieder so eine Unglückliche, die sich nicht in den Pfarrhof bringen ließ. Sie sträubte sich mit allen Kräften und bezeigte heftige Abneigung gegen den Pfarrer. Man ließ daher den Heiligen während ihrer Abwesenheit in das Haus kommen, das sie bewohnte, ohne dass sie davon Kenntnis hatte. Als sie sich dem Hause näherte, wurde sie plötzlich von heftigen Zuckungen befallen. "Der Pfaffe ist nicht weit von hier", heulte sie. Auch diesmal gelang dem Pfarrer die Heilung.

eine Beichtende

Eines Nachmittags befand sich eine Frau im Beichtstuhl zu den Füßen des Pfarrers. An die zehn Beichtleute warteten bis sie an die Reihe kamen. Plötzlich hörten sie eine schrille Stimme: "Ich habe nur eine Sünde begangen. Heb die Hand und sprich mich los. Ja, du hebst die Hand so manches Mal meinetwegen, denn oft bin ich dir im Beichtstuhl nahe." - "Wer bist du?" fragte der Pfarrer in lateinischer Sprache. "Ein Oberteufel", antwortete der Befragte ebenfalls lateinisch. "O du schwarze Kröte, was ich deinetwegen leide! Immer sagst du, du willst fort von hier, so geh doch, warum gehst du nicht? Es gibt andere schwarze Kröten, die mir weniger zu schaffen machen als du. Ich werde dich noch kriegen, wart nur ab; ich habe schon Stärkere bezwungen als du bist, und noch bis du nicht tot. Ohne diese (es folgte ein gemeines Schimpfwort, auf die Muttergottes gemünzt), die dort oben ist, hätten wir dich längst in den Klauen; aber sie beschützt dich zusammen mit dem großen Drachen (St. Michael), der am Portal deiner Kirche steht." Die teuflische Beschimpfung dauerte noch eine Weile an, doch versuchte Satan vergeblich, wider die unangreifbare Tugend des heiligen Pfarrers anzurennen.

Margherita

Es handelte sich um ein armes Mädchen namens Margherita, das man im Prado aus purer Nächstenliebe aufgenommen hatte.

Man war sich nicht sicher über die Ursache und die wahre Natur ihrer Krankheit: Sie hatte bei ihren Anfällen nicht nur sehr viel zu leiden, sondern bot auch einen schrecklichen Anblick und verfiel in ein sonderbares Kauderwelsch. Der Pater fasste schließlich den Entschluss, Gott um ihre Befreiung zu bitten und bestimmte Tag und Stunde des Exorzismus. Inzwischen fastete er wie immer in solchen Fällen und ließ den ganzen Konvent das gleiche tun. Zur festgesetzten Zeit, gegen neun Uhr abends, klopfte es an der Türe des Paters. Er ließ noch ein Weilchen auf sich warten, da er sich vor Erschöpfung niedergelegt hatte. Dann stand er auf, ging in die Kapelle, legte sich Chorhemd und Stola um und begann mit den Gebeten. Sogleich fing die Besessene fürchterlich zu heulen an, machte unheimliche Sprünge, hüpfte mit einem Satz über den Altar und stieß schäumend vor Wut heftige Schmähungen gegen den Pater aus. Der Teufel, der aus ihr sprach, sagte folgendes: "Ich werde deinen Beichtstuhl anzünden, du dumpfiger alter Gaul" und weiterhin: "Den Zettel besitze ich, und solange ich ihn habe, fürchte ich nichts." Als das Wort "Zettel" fiel, zweifelte der Pater nicht mehr an der Besessenheit dieser Person. Er verbrachte fast die ganze Nacht im Gebet, und die Besessene beruhigte sich endlich. Man hielt sie schon für geheilt. Doch keine Spur davon: Einige Tage später fuhr der Teufel wieder in sie.

Der Pater ließ sich nicht entmutigen und erneuerte die Exorzismen. In befehlendem Tone sprach er zum Dämon: "Wo ist der Zettel? Sag es mir. Ich befehle es dir im Namen Gottes." - "In meinem Schreibtisch, in der Hölle." "Du wirst ihn mir bringen! Ich befehle es Dir im Namen Gottes, der mein und dein Herr ist!" - "Niemals!" - "O doch, wir werden ja sehen, wer der Stärkere ist, der Herr oder du." "Aber was willst du denn mit meinem Zettel?" - "Ich verbrenne ihn, damit du dich nicht mehr deines Opfers bemächtigen kannst."

Tags darauf, erzählt eine Heiminsassin, kam Margherita triumphierend zu mir: "Da ist der Zettel, er hat ihn mir zurückgebracht, ich habe ihn unter meinem Bett gefunden." "Ich habe diesen Zettel mit eigenen Augen gesehen", fügt dieselbe Person hinzu, das unglückliche Mädchen hatte ihn mit ihrem Blut unterschrieben; sie hatte sich dem Teufel ausgeliefert und unter anderem versprochen, niemals mehr zu beichten." Margherita übergab den Zettel sofort dem Pater, der ihn verbrannte und in der Kapelle zum Dank ein Te Deum singen ließ. Von diesem Tage an ließ sie der Teufel in Ruhe.



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