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3 grundlegende Fragen hatten die Babylonier:

siehe auch:
Die bösen Sieben

7 Gestirne kannten die Babylonier: Sonne, Mond, Erde, Merkur, Venus, Mars und Jupiter. Die Zahl 7 hatte bei den Babyloniern einen außergewöhnlichen Status: 7 Mauern umzäunten die Unterwelt, 7 Tore führten ins Totenreich, 7 Menschenpaare erschufen die Götter im Atrachasis-Epos, 6 Tage erfreute sich der wilde Mensch Enkidu des Gilgamesch-Epos' auf seiner Tempeldirne, am 7. Tag ruhte er (!), auch 7 Tage und Nächte liebten sich Nergal und Ereschkigal, es gab eine Gruppe von 7 bösen Geistern, 7 Weise lebten vor der Sintflut (der erste, Adapa oder auch Atrahasis, der "ausnehmend Weise", überlebte in der Arche), 7 Tage braucht der Bau der babylonischen Arche, die in 7 Geschosse eingeteilt war, 7 Tage und 7 Nächte soll die Sintflut über die Erde gewütet haben, 7 und abermals 7 Räuchergefäße stellte der dankbare Utnapischtim nach seiner Errettung als Opfer vor die Götter, 7 Dämonenpaare gab Ea seinem Sohn, dem Unterweltskönig Nergal zu Hilfe gegen Namtar, 7 Tage lang ordnete Marduk die Welt, 6 Tage lang erschuf er den Menschen und am 7. Tag, dem sibiti, ruhte Marduk, u.s.w.

Religiös-magische Bedeutung hatten auch Kämpfe mit Drachen; sie symbolisierten den Sieg der Ordnung über das Chaos.

Die geflügelte Sonnenscheibe war das Zeichen göttlicher Fürsorge und nach einem Baum oder Frucht greifende Gestalten galten als Symbole für Fruchtbarkeit (beliebtes Motiv christlicher Kunst: Eva, lt. 1. Mos. 3,21 die Mutter aller Lebendigen, greift nach der Frucht am verbotenen Baum).

Man musste die vielen Götter, Geister und Dämonen ständig durch Magie, Anrufungen und Beschwörungen beschwichtigen. Schwarze Magie war verboten und wurde nur von nicht offiziell zugelassenen Zauberern praktiziert.
Die Art des Anrufens verschiedener Götter verschmolz, es gab mit der Zeit nur noch eine Anrufung (mit jeweils geringfügigen Unterschieden) für schamasch, Marduk und Sin.

Der "Exorzismus" (asipu, ein magisch-medizinisches Buch) stammt aus Babylon, man vertrieb damit böse Geister und Krankheiten (hier machte man keinen Unterschied, Krankheiten und böse Geister galten als dasselbe, sowie man sich auch bei den Juden später Krankheiten und Sünde als zusammengehörig vorstellte). Ritualtexte dafür standen im "surpu" (bedeutet "Feuersbrunst") und "maqlu", Bücher aller Sünden, die Menschen begangen haben. Die symbolischen Ersatzhandlungen hießen "kuppuru", hebräisch "kapparah". Reinigungen von Sünden (masmasu) geschahen durch den Priester (baru). Die Reinigungen geschahen durch Wasser: ramku (Taufe?).

Man wahrsagte durch Befragung von Orakeln (sa'ilu, hebräisch: s'l), nach der Astrologie und nach Eingeweidebeschau der Opfertiere.

Für viele Götter gab es Standbilder. Diese waren die Götter selber, nicht nur Symbole für sie. Man opferte ihnen Speisen und Getränke und Öl. Die Opfer wurden an die Priester verteilt.

Früher waren die Familienoberhäupter jeweils Priester, später hatten nur noch wenige Familien das Recht zur Priesterschaft (Parallele: ...nur die Kinder Levi). Der König war der oberste Priester. Die oberste Priesterin des Sin (entu) war eine Prinzessin. Der Hauptpriester (mahhu) hatte mehrere Priester (sangu) unter sich, die Hierarchien waren streng geordnet, es gab bindende Rechte und Pflichten, ebenso unter dem einfachen Volk.

Die babylonischen Priester besaßen ein hohes Wissen und präzise Berechnungen über die Astrologie und Atronomie, wonach sie Wahrsagungen zu machen pflegten. Die Bezeichnung dieser sterndeutenden und wahrsagenden Priester, Astrologen und Astronomen war "chaldäische Männer, Chaldäer" (Dan. 3,8).

Da der König auch nur auf die Götter angewiesen war, nahm man an, dass alle Menschen auf gleicher Stufe standen.

Babylonisches Weltverständnis

Die Babylonier stellten sich den Anfang der Welt (Erde) als einen gewaltigen Ur-Ozean vor, dessen Wasser sich erst später zu Süßwasser und Salzwasser teilen sollte. Nicht nur jedem Lebewesen, sondern auch jedem Ding, insbesondere den Naturgewalten oder den Elementen rechneten sie Persönlichkeit und Wesen zu, so auch dem Wasser. Zuerst waren beide Arten von Wasser, das weiblich gedachte Salzwasser und das männliche Süßwasser noch miteinander (in ihrer Ehe) vereint.

Aus diesem Urozean wurden erst einmal die Götter geboren. Nachdem die jungen Götter aber viel Lärm veranstalteten, beschloss das Meer Tiamat, sie zu töten. Der weise Gott Ea weiß Rat und erzeugt den Stadtgott Babylons, nämlich Marduk. Anschließend wurde die Welt getrennt in das Oben und das Unten. Inmitten des Wassers (Ozean) war die obere Erde (Kontinent, Land). Der babylonische Hauptgott Anu, der 1. Sohn des Ansarr, wurde Herr der Erde, dessen Sohn Enki (Ea) übernahm den irdischen Ozean, nachdem er dessen Vorbeherrscher Apsu getötet hatte.

Tiamat, die Meeresgöttin, erschuf daraufhin 11 Riesenschlangen und Meerungeheuer, um damit an Ea Rache für Apsus Tod zu üben. Die jüngeren Götter beriefen auf einer Versammlung den Sohn des Ea, den Marduk, zum Verteidiger und Rächer gegen die Große Alte Tiamat (Kämpfe tapferer Götter gegen Drachenungeheuer waren beliebte Motive bei den Babyloniern). Sollte Marduk siegen, so soll er das Königtum der Götter gewinnen.

Marduk zieht gegen das wütend aufbrausende Meer in den Kampf. Mit seinem Sturmwind teilt er es in 2 Teile und tötet es damit. Die Tiamat wird ab sofort als ein Totenwesen im Totenreich gedacht, also eine Totengöttin bei der Unterweltsgöttin Ereschkigal: "Da breitete Marduk sein Netz aus und umschließt Tiamat .... als Tiamat den Rachen aufsperrte, ließ er hinein den bösen Sturm, so dass sie die Lippen nicht wieder zu schließen vermochte. Die grimmigen Winde füllten den Bauch, ihr Herz wurde gelähmt, weit auf sperrte sie den Rachen. Da schoss er ab seinen Pfeil, riss auf ihren Leib, zerriss ihr Inneres, zerschnitt ihr Herz. Er spaltete sie wie eine Muschel in zwei Teile, die eine Hälfte von ihr stellte er auf und machte sie zur Decke des Himmels. Er zog einen Riegel vor, ließ eine Wache Platz nehmen und gab ihr die Weisung, ihre Wasser nicht durchzulassen".

Nach seinem Sieg obliegt es Marduk, die Welt zu ordnen: Das babylonische Weltbild bestand aus der 1. Erde (Land) der Oberwelt im irdischen Ozean, unter dessen Grund sich noch 2 Schichten von unteren Erden bzw. Unterwelten ausstreckten, wobei sich in der 3. Erde hinter 7 Mauern der Palast des Totenreiches befand. Das Totenreich war zu erreichen über 2 Treppen-Tore am östlichen und westlichen Horizont, die auch die Sonne (Schamasch) täglich beim Auf- und Untergehen benutzte. Kein Weg führte vom Totenreich zurück. Die Unterwelt war über einen Fluss zu erreichen, der manchmal mit den Namen realer Flüsse jenseits Sumers Grenzen benannt wurde.

Über der 1. Erde, der irdischen, spannten sich 3 Himmelswölbungen, im Westen 2 Berge des Sonnenuntergangs, im Osten 2 Berge des Sonnenaufgangs. In diesen Bergen befand sich ein großes Loch, wodurch die Sonne jeweils aus/in der/die Unterwelt stieg. Dahinter war dann die Welt zu Ende.

Zur Erschaffung der Menschheit (nicht nur eines einzelnen Menschen) gibt es verschiedene Ansätze. Im Großen und Ganzen beratschlagen sich dazu die Götter mit den kleineren Göttern der Oberwelt, den Anunna (1. Mos. 1,26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen...). Das sumerische Wort für "Menschengewimmel" ist á-dam, adamu, edimmu.

siehe auch:
Die Erschaffung des Menschen

Marduk beginnt:
"Blut will ich binden, und Bein will ich entstehen lassen; aufstellen will ich Lulla, Mensch sei sein Name ... es soll ihm auferlegt werden die Bedienung der Götter; diese sollen ihre Versorgung finden. Einer (unter den Göttern) soll hingegeben werden, ihr Brüder! Er soll vernichtet werden und es sollen gebildet werden die Menschheit"
Von den Göttern wurde Kingu auserwählt, weil er die Leitung Tiamats Kampf gegen Marduk übernommen hatte...
"...überwältigten sie ihn, schnitten ihm auf das Blut. Mit seinem Blut schufen sie die Menschheit"

Später war es dann der Gott Bel, dessen Blut mit der Erde vermischt worden war, um die Menschheit zu erschaffen.

Die Menschheit wurde geschaffen, weil die Götter es satt hatten, sich selbst zu versorgen und sich mit den Menschen Diener erschufen. Diese wurden ins fruchtbare Zweistromland gesetzt, welches sie zu bebauen hatten. Der Ertrag war in die Tempel der großen Götter ins erhabene Heiligtum zu bringen und war für die Götter bestimmt. Hier ist die Vorlage zu finden für die biblische Geschichte des Gartens Eden und des Menschenpaares, das in den Garten Gottes gesetzt wurde, um ihn zu bebauen...

Die babylonische Kultur und Religion gilt als die Wiege und Vorlage des hebräischen Jhwh-Kultes.



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