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Rafa's Homepage

(deutsche Übersetzung von Ingrid Meyer)
Second Sight Books, Berlin, ISBN 3-00-006002-2, € 24,50

Was "Magie" ist, darüber lässt sich wohl streiten und was wer unter "Magie" versteht, darüber wohl noch viel mehr. LaVey versteht darunter offenbar die Manipulation anderer Leute. Die Manipulation über die Motivation der Psyche spielt dabei für LaVey eine große Rolle.

Speziell für junge Mädchen ist das Buch "die satanische Hexe" geschrieben. Es stellt "Magie" so dar, als wäre sie weiters nichts, als das Ansprechen der sexuellen Triebe von Männern. Eine andere Form der Magie wird in dem Buch allenfalls kaum angesprochen.

Es hat wohl jede Frau bereits instinktiv oder ganz unbewusst viele von den Tricks in ihrem Anmach-Repertoire, die in dem Buch beschrieben werden. Weibliche Pfeifen, die diesbezüglich nicht gerade ihre Stärken sehen, können sich ja aus dem Buch durchaus einige Anregungen holen. Zum großen Teil werden sie die Methoden aber wohl einsetzen, um den Typen, auf den sie ja sooo stehen, zu erobern oder andere, ähnliche Absichten, die Mädchen nun mal so im Sinn haben. Dass sie nämlich den bonzigen Chef aufreißen, wie es LaVey beschreibt, ist meist nur die Absicht karrieregeiler Eltern, nicht aber die der Mädchen. Die Mädchen selbst stehen meist mehr auf Szene-Typen, die man weniger mit den LaVey-Methoden erobert, sondern mehr mit Stil.

Vielsagend fand ich, dass es ein ganzes Buch voller Anregungen ist, wie frau durch Stimulation von Männern ihre Ziele und Vorteile erreichen kann - dass aber bis auf eine Stelle nicht genannt wird, wie diese Vorteile aussehen könnten! Die eine Stelle beschreibt eine kleine Bürohilfskraft...

Kurz nachdem sie dort angefangen hatte, versuchte sie verzweifelt, einen Ordner, der hinter den Ablageschrank gefallen war, wieder hervorzuziehen, und bei dieser unfreiwilligen Gymnastik zeigte sie erheblich mehr, als andere Frauen anständig gefunden hätten ... Die anderen Frauen konnten sich auch nicht beschweren, dass die Neue Strümpfe statt einer Strumpfhose trug, obwohl sie dies gern getan hätten. Ihre Beschwerde lief darauf hinaus, dass die Unruhestifterin unsauber war und begründeten dies damit, dass ihr Miederhöschen an einer entscheidenden Stelle schmutzig war...

Am nächsten Tag war die Flüsterkampagne im vollen Gange ... In kurzer Zeit sprach sich die Nachricht bis in die Nachbarbüros herum und man begann Interesse zu zeigen für das "Mädchen im Büro nebenan mit der schmutzigen Unterwäsche". Heimlich und verstohlen begannen die Männer Vorwände zu erfinden, um mit dem Mädchen zu sprechen ...

Später wurde das Mädchen übrigens vom Regionalleiter einer anderen Firma im selben Gebäude übernommen und in seinem neuen Büro in der Vorstadt als Empfangsdame beschäftigt. Ihr Gehalt war dort fast doppelt so hoch, und während ich dies schreibe, lehnt sie noch die Heiratsvorschläge ihres Chefs ab, aber wahrscheinlich nicht mehr lange. (Seite 161)

Es hat wirklich nichts mit "anständig" zu tun, sondern vielmehr damit:
Heute ist sie also die Beifahrerin in des Chefs Mercedes und dient daneben noch als Dekorationsgegenstand in dessen Villa, während er in den Wäschekorb auf ihre schmutzigen Unterhosen wichst und ihre Schamhaare in der Pfeife raucht. *kotz*

Ich verzichte!!! Nee danke! Lieber fahr ich mit dem Fahrrad und wohne in einer Sozialwohnung, aber habe Männer im Bett, auf die ICH kann, die mir wirklich was geben und in deren Gesellschaft ICH mich wohl fühle! Das ist doch sonst kein Leben!


Als junges Mädchen hatte ich weniger das Problem, wie ich Kerle stimulieren sollte, so dass sie mir nachlaufen, sondern vielmehr ergab sich die Frage, wie ich sie endlich wieder los kriegte! Was widerten mich diese geilen Blicke an jeder Ecke an! War ich nicht eben Samstagabend in einer Disco, fühlte ich mich derart davon gestört, dass ich mich oft betont männlich kleidete und benahm, damit ich endlich davor meine Ruhe hatte. Oft nahm ich weite Umwege in Kauf, nur weil auf meiner Strecke eine Baustelle lag und ich das ordinäre, bescheuerte Ausgeflippe und Gepfeife der Bauarbeiter einfach nicht ertragen konnte. Das machte mich derart aggressiv, dass ich den nächsten 5 vielleicht ganz netten Kerlen wieder voller Hass die derbsten Abfuhren erteilte vor lauter Wut.
Ich frage mich: Was muss ein Mädchen für ein absolut hässlicher Topf sein, um auch noch Tipps und Tricks zu brauchen, wie frau die Aufmerksamkeit von Männern auf sich lenkt?

Genervt von allen Arten geiler Männer entwickelte ich schon sehr früh eine große Sehnsucht, endlich mal nicht primär als Sexobjekt, sondern als Mensch gesehen zu werden. Jeder fällt einem nur halb in den Ausschnitt und niemand interessiert sich für mich, meine Gefühle, meine Überzeugung, meine Meinung, mein ICH. Meine Absicht in dieser Lebensphase war schlicht gesagt "für voll genommen zu werden" - weder wollte ich willenlose Männer um mich haben, die mir verfallen waren (nichts ätzender als DAS!), noch wollte ich irgendwelche schleimigen Wichser, die sich kaum mehr beherrschen konnten und mich mit ihrer Gummipuppe verwechselten. Meine Güte, dafür gibt es doch Nutten! Sollen sie doch dort hin gehen! Ich habe kein Interesse an materiell-finanziellen Vorteilen durch geile Männer, ich hätte sogar etwas gezahlt, wenn man ihre Geilheit hätte abstellen können. Ich wollte nur "Achtung als Mensch" - und DIESE erreicht frau mit den Methoden aus der "satanischen Hexe" mit Sicherheit nicht.

Ein Mann, der nie Glück bei den Frauen hatte, ging eines Tages zufällig durch eine enge Gasse in der Altstadt ... dort fiel ihm ein kleiner Laden auf... Er drückte vorsichtig auf den Türgriff, fand die Tür unverschlossen und wurde beim Eintreten von dem typischen weißhaarigen, kleinen, alten Mann, wie man ihn sich in einem solchen Laden vorstellte, begrüßt, als hätte er schon auf ihn gewartet. Man kam zum geschäftlichen Teil und der Zauberer ... erklärte, dass er einen sehr guten Liebestrank vorrätig habe. Der Preis dafür würde nur einen Dollar und neunundvierzig Cents betragen...

Am nächsten Abend ergab sich für den Mann die Gelegenheit, das Elixier auszuprobieren. Zu seiner großen Überraschung wirkte es und das Mädchen, mit dem er ausgegangen war, fiel beinahe über ihn her. Er ging gleich am nächsten Morgen wieder zum Laden des alten Zauberers (und holte sich weitere Flaschen von dem Trank).

Nach einem Monat kam der Mann wieder in den Laden des Zauberers. Diesmal sah er völlig ausgezehrt, verhärmt, blass und gebeugt aus. Der Zauberer hatte schon auf ihn gewartet. Der Mann hatte sich mit etlichen Frauen eingelassen... Nun wurde er sie nicht mehr los! Der Zauberer ... sagte, dass er einen Trank habe, der die Mädchen vergessen lassen würde, dass er (der Mann) überhaupt existiert... (nur hier kam der Preis:) 5.000 Dollar pro Dose.

Nun - ob das jetzt ein Elixier ist oder sonst eine Methode - aber von der männlichen Seite aus hat LaVey das bestehende Problem gut erkannt: nachlaufende Verehrer(innen) sind überaus widerlich! Die Sehnsucht, sie loszuwerden, ist viel drängender, als die meisten anderen Wünsche.

Entweder, LaVey war nicht fähig oder nicht willens, sich in weibliche Sichtweisen einzudenken, oder LaVey wollte die Mädchen in seiner Umgebung einfach dazu animieren, IHN zu animieren ... und schrieb deswegen ein Buch, wie er seine Mädchen gerne gehabt hätte: nach Menstruationsblut stinkend, mit braunen und gelben Streifen in der Unterhose, offenen Reißverschlüssen, fehlenden Knöpfen an der Bluse, üppigen Kurven und auch gerne etwas molliger. Naja, kann schon ganz geil sein. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich da vielleicht auch gerne reinhalten ... mehr schon aber nicht! Und bei diesem "Mehr" fängt es für Frauen halt eben erst an.


LaVey beschreibt in diesem Buch also eine ganze Reihe von Mitteln für die Manipulation von Männern, z.B. sollte frau von ihren gebrauchten Tampons kleine Stückchen blutiger Watte in ihren BH stopfen, um mit dem Aroma der Menstruation irgendwelche Typen aufzugeilen (die sie dann zu ihrem Vorteil ausnutzen kann).
Ich fass mir an den Kopf!
Was ist das für ein Mädchen, das solche Methoden nötig hat?
Außerdem: Man müsste mir wirklich viel zahlen, dass ich freiwillig wie ein Iltis stinke, nur um irgendwelche materiellen Vorteile zu erhalten - es müsste mir wirklich sehr dreckig gehen und ich müsste es arg nötig haben, dass ich mir selbst so derart zuwider handle!

Ich bin stolz drauf, dass ich das, was ich habe, größtenteils ohne männliche Hilfe und auf alle Fälle nicht dadurch erwerben musste, dass ich meine Persönlichkeit, meine wirklichen Empfindungen und Gefühle verbergen musste.

Und hier kommt mein persönliches schwarzmagisches Ritual angesichts dieses Buches:

Ich warte jetzt noch ein paar Jahre, bis ich so richtig zum Wegschmeißen aussehe, bis mir die Titten bis zum Nabel hängen und die Orangenhaut an den Oberschenkeln schon vor lauter Falten nicht mehr zu sehen ist. Dann wasche ich mich 2 Wochen nicht mehr und wechsle auch mein Miederhöschen nicht, bis es an den entscheidenden Stellen genügend Flecken hat *würg*. Und dann kaufe ich mir einen Gigolo mit braunen Augen, Glatze und schwarzem Schnurrbärtchen. Dem zahle ich den Preis, den er verlangt. Das Geile an dieser Liebesnacht wird die Vergewaltigung der Seele dieses Mannes: Ich werde es genießen, wie er sich innerlich halb kotzt, krampfhaft an ein hübsches junges Ding zu denken versucht, aber etwas tut, was er eigentlich ganz und gar nicht tun möchte aber tun muss, weil er dafür bezahlt wurde.

So ein Buch kann wirklich nur ein Mann schreiben, der es eben nicht kennt, wie lästig, abstoßend und widerlich geile Verehrer wirken, wenn frau selbst gerade nicht geil ist - wie sehr diese geilen Typen die Libido der Frau zerstören können, wie schnell Geilheit und Sex dadurch zu etwas werden, was frau als eklig empfindet und wie sehr die Seele einer Frau darunter ersticken kann - lieber bettelarm und den letzten Job haben, als so etwas leben müssen!

Übrigens:
Ich habe mittlerweile meine satanische Hexe geschrieben...

 
Gut - sicherlich gibt es Frauen, die in der Beziehung weniger sensibel sind; ich denke aber, das sind die wenigsten und weiteres: Diese Frauen werden aus ihrer robusten Einstellung gegenüber notgeilen Männern sowieso bereits ihr Kapital auf die übliche Art schlagen.
Ich achte Huren, ich würde aber niemals eine sein wollen.
Ich achte auch Altenpflegerinnen, Krankenschwestern oder Kindergärtnerinnen, wollte aber niemals eine sein.

Ich will nämlich das sein, was ICH bin - und nichts anderes!
Ich will mich schließlich selbst realisieren und sogar selbst vergöttlichen und so weiter... und zwar nicht dadurch, dass ich erst mal anderen den Nigger mache, um irgendwas zu erreichen von dem ich mir einbilde, dass ich es zur Selbstrealisation nötig habe. Um mich selbst zu realisieren, brauche ich zu allererst mich selbst - und alles andere kommt erst danach!

Ich bin nun wirklich nicht prüde, aber aufgrund dieses Buches hatte ich wieder wochenlang so einen richtigen Männerhass und eine regelrechte Abneigung gegen alles Sexuelle. Ich bin dazu vielleicht einfach zu sensibel und habe zu starke ich-bezogene Werte, als dass ich mich, die ich mir doch so wichtig bin, derart verleugne, verstelle und verberge, nur um ein paar (materielle, finanzielle) Vorteile wegen. Also wenn ich mir diese Vorteile nicht auch anders verschaffen kann, dann muss ich doch echt blond sein!


Die Stellen in der "satanischen Hexe", mit denen ich übereinstimme, sind rar:

Zum Thema "weiße Hexen":

Eine Analogie zu den "weißen" und "schwarzen" Hexen könnte wie folgt aussehen: Nehmen wir mal an, der Krieg wäre jahrhundertelang als "Massenmord" bezeichnet worden und die Soldaten als "Mörder". Dann wäre eines Tages entschieden worden, dass der bisherige Massenmord etwas Nobles und Ehrenwertes sei. Alle Mörder kamen an das Licht ihrer neu gewonnenen Legitimität und nannten sich fortan "gute Mörder". Das Stigma des Wortes "Mörder" bestand zwar weiter, aber die guten Mörder fühlten sich wenigstens etwas besser dabei. Jetzt hatten sie immerhin einen legitimen Grund, in den Kampf zu ziehen. Vielleicht gelang es ihnen, die Bedrohung von ihrer Heimat abzuwenden und vielleicht gab es sogar einen Gelehrten unter ihnen, der das Wort "Mord" auf die gleichen Wurzeln wie "Mutter" zurückführte. Aber "Mord" blieb trotzdem in der öffentlichen Meinung weiterhin ein negativer Begriff. Und anstatt einfach ihre neue Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu genießen, trieb ihr Schuldgefühl, das durch das jahrelange Stigma entstanden war, sie dazu, das Wort "gut" vor "Mörder" zu setzen, um sich sozusagen selbst zu versichern, dass sie das Richtige taten!

Wenn sich also ein Mädchen "weiße Hexe" nennt, macht es sich entweder etwas vor oder es hat noch viel zu lernen.

Wenn man etwas unbedingt glauben möchte, so braucht man dafür wenig Beweise.


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