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die Versuchung des Jesus in der Wüste

Mt 4,10
Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! denn es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen."

Mk 1,13
Und er war vierzig Tage in der Wüste und wurde von dem Satan versucht; und er war unter den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm

Während Satan bei Hiob mit Gottes Befugnis gewaltsam gegen den Menschen vorgehen konnte, um dessen wahres Wesen hinter der Maske hervorzuzwingen, fühlt sich Jesus lediglich in einen relativ distanzierten Dialog mit Satan verstrickt. Satans Mittel zum Zweck ist an dieser Stelle Argumentation statt Gewalt. Gründe dafür mögen sein:

Siehe auch:
Jesus und Satan in der Wüste

Satan wird hierbei verstanden als der wahre Wunsch, das Begehren des wahren Wesens eines Menschen. Von Satan als Offenbarer des wahren menschlichen Wesen und Ankläger desselben ist bereits ein Schritt gemacht zu Satan als Anstifter oder als das Begehren selbst, das im Menschen Fuß zu fassen versucht.

Satans Einigkeit

Mt 12,26
Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst entzweit; wie wird denn sein Reich bestehen?

Mk 3,23
Und er rief sie herzu und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann Satan den Satan austreiben?
Mk 3,26
Und wenn der Satan wider sich selbst aufsteht und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern hat ein Ende.

Lk 11,18
Wenn aber auch der Satan wider sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? weil ihr saget, dass ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe.

In diesem Punkt kennt Jesus den Satan anscheinend schlecht, denn letzterem gelingt es, sich selbst in Widerpart zu liegen und noch daran zu wachsen.

Krankheit Satan

Desweiteren wird hier eine Dämonenaustreibung vollzogen, d.h. geistig Verwirrte, die als besessen verstanden wurden, werden zur Vernunft gebracht.
Wie alle Krankheiten so wurden selbstverständlich auch Geisteskrankheiten oder psychische Absonderlichkeiten als dämonische Besessenheit interpretiert. Im Alten Testament werden diese Dämonen allerdings nicht mit dem Satan in Verbindung gebracht, sondern sie sind ein Relikt aus vor- und nichtjüdischen Kulturen, nämlich insbesondere der babylonischen.
Zum Thema "Krankheiten" gehört auch folgende Stelle, an der ein Geist oder Dämon (hier: Satan) als Krankheitenverursacher verstanden wird:

Lk 13,16
Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, welche der Satan gebunden hat, siehe, achtzehn Jahre, sollte sie nicht von dieser Fessel gelöst werden am Tage des Sabbaths?

Zwischen Dämonen (Dschinns, böse Geister, Kobolde, Ungeheuer, Aasfresser, wilde Tiere) als Ursache für Krankheiten, Tod und allerlei weltlichen Übel und dem Satan (als einer unter den Söhnen der Götter), der zwar durchaus mit diesen "Dämonen" hantiert, ist im Alten Testament noch deutlich unterschieden.

Jesus macht diesen Unterschied bereits nicht mehr. Während anfangs der Satan noch als Aspekt Gottes, als Offenbarer und Ankläger eine durchaus respektable Rolle im Jhwh'schen Weltverständnis spielte, wird er nun zum Verführer und Förderer widergöttlicher Charakterzüge und schließlich zum Verantwortlichen für alles Übel, hier nun auch der Krankheiten, also zum Schlechten und Bösen schlechthin.
Dass Satan ein höchst sinnvoller Geist ist, ist hier bereits längst übersehen.

Wider-Geist, Un-Geist

In der Bedeutung "Widersacher, Gegenspieler" wird der Begriff "Satan" von Jesus gegen Petrus verwendet.

Mt 16,23
Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnest nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.

Mk 8,33
Er aber wandte sich um, und als er seine Jünger sah, strafte er den Petrus und sagte: Geh hinter mich, Satan! denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das was der Menschen ist.

Auch wird die Gesinnung des Judas, welcher bekanntlich zu Jesus' Ungunsten handeln sollte, als der Satan verstanden.

Lk 22,3
Aber Satan fuhr in Judas, der Iskariot zubenamt ist, welcher aus der Zahl der Zwölfe war.

Joh 13,27
Und nach dem Bissen fuhr alsdann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm: Was du tust, tue schnell.

Vom Charakter her ist der Vorgang gleich dem Geschehen in 1. Chr 21,1/2. Sam. 24,1: In Gottes Sinn und um den Plan Gottes zu erfüllen, realisiert sich der Satan als zuwiderhandelnder, böser, unvorteilhafter Geist in einem Menschen und steuert diesen dahin, offenbar "Böses" zu tun (David lässt das Volk Israel zählen, Judas verrät Jesus). Hierzu heißt es auch:

Mt 26,24
Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht. Wehe aber jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre.

D.h. der Plan Gottes muss erfüllt werden, dazu braucht es auch Untaten, getan von Zuwiderhandlern, die allerdings die Folgen ihres Tuns zu tragen haben.

Übersetzt auf heutige Verhältnisse: Ich werfe eine Bombe, damit sie explodiert; für die so entstandene Zerstörung klage ich die Bombe an und ziehe sie zur Rechenschaft.
Gottes Plan war der Tod des Jesus durch Verrat. Um seinen Plan umzusetzen, sendet Gott also den Satan, damit er den bestimmten Verräter, Judas, zur Tat treibe, die ihm auferlegt ist. Judas - unweigerlich dazu programmiert - verrät Jesus. Gottes Plan ist damit erfüllt, Satan verdrückt sich wieder, Jesus ist tot und Judas erhängt sich daraufhin. Wir finden dabei einen Organisator (Gott), zwei Tote (Jesus und Judas) und einen zur Vernichtung Bestimmten (Satan), der vom Organisator aber noch gebraucht wird und deswegen noch einmal davongekommen ist. Das Ganze nennt sich "Gerechtigkeit und Herrlichkeit des Organisators". Kein weiterer Kommentar.
Satan ist auch hier wieder ein (destruktiver) Geist Gottes bzw. die in Gottes Sinn wirkende Motivation(skraft) im Denken eines Menschen, die menschliche Handlungen nach dem Plan Gottes bewirkt.
Die oftmals im Neuen Testament prophezeite These von Satans (in Kürze) anstehender Vernichtung würde in erster Linie eine Änderung der Gesinnung Gottes voraussetzen: Gott müsste die Welt so ordnen, dass keine Zerstörung mehr in seinen Plänen vorkommt, so dass er die widerwirkende Kraft Satan nicht mehr aktivieren müsste. Jeglicher Lichtstrahl ist jedoch eine Zerstörung der Finsternis und jegliche Finsternis eine Zerstörung des Lichtes: Ohne Zerstörung ist ein Ablauf einer Handlung, ein bewegtes Geschehen, kurz ein Leben nicht denkbar und alles würde zum Erliegen, zum Stillstand kommen. Der völlige Stillstand wäre aber auch wieder nur eine komplette Zerstörung der Bewegung und damit ein vollkommener Sieg Satans, des Zerstörers.
Wir finden die biblische Vernichtung Satans also nur als den Wunschtraum eines Menschen, der nicht weit gedacht hat.

Mk 4,15
15 Diese aber sind die an dem Wege: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, alsbald der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in ihre Herzen gesät war.

Lk 10,18
18 Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.

Lk 22,31
31 Der Herr aber sprach: Simon, Simon! siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen.

Apg 5,3
3 Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den Heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Feldes beiseite geschafft hast?

Röm 16,20
20 Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

1.Kor 5,5
5 einen solchen dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist errettet werde am Tage des Herrn Jesus.

1.Kor 7,5
5 Entziehet {O. Beraubet} euch einander nicht, es sei denn etwa nach Übereinkunft eine Zeitlang, auf daß ihr zum Beten Muße habet; {O. euch dem Gebet widmet} und kommet wieder zusammen, auf daß der Satan euch nicht versuche wegen eurer Unenthaltsamkeit.

2.Kor 2,11
11 auf daß wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt.

2.Kor 11,14
14 Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an;

1.Thess 2,18
18 Deshalb wollten wir zu euch kommen (ich, Paulus, nämlich), einmal und zweimal, und der Satan hat uns verhindert.

1.Tim 1,20
20 unter welchen Hymenäus ist und Alexander, die ich dem Satan überliefert habe, auf daß sie durch Zucht unterwiesen würden, nicht zu lästern.

1.Tim 5,15
15 denn schon haben sich etliche abgewandt, dem Satan nach.

Offb 2,13
13 Ich weiß, wo du wohnst, wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in welchen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist

Offb 12,9
9 Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, welcher Teufel und Satan {Eig. der Satan} genannt wird, der den ganzen Erdkreis {O. die ganze bewohnte Erde} verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen.

Offb 20,2
2 Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre,

Offb 20,7
7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden,


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