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auch: Beliar

Gesenius: Belial

Der Heillose, Nichtswürdige (2. Sam. 16,7, 5. Mos. 13,13, 5. Mos. 15,9, Ric. 19,22, Ric. 20,13, Bäche des Verderbens/des Teufels (Ps. 18,4), mit Satan, Teufel identisch gedacht (2. Kor. 6,15), Geist und Fürst der Finsternis, angeblich ein gefallener Engel. In Sodom wurde Belial als Gott verehrt und gilt als Dämon der Päderastie.

Der Name Belial oder Beliar könnte auch ein Wortspiel sein und "beli'or" bedeuten: ohne Licht.

Hebräisches Wörterbuch, Worte mit dem Anfang: bel...
Der Wortstamm "bel" scheint im Hebräischen grundsätzlich negativ besetzt zu sein. Die folgenden Worte bilden sich aus ihm: ohne - nicht - Abnutzung - abgenutzt, abgerissen - abgenutzt werden, veralten, verbraucht sein - Verschleiß - Verwirrung, verwirren - durcheinander bringen - Lärm - Unordnung - ausgehen, sich amüsieren - Schrecken - verschlossen, verstopft - Wechseljahre, Klimakterium - verwelkt sein - flackern - Verfall...

So wird auch an den genannten Bibelstellen das Wort "Belial" nicht als Eigenname verwendet, sondern als Metapher:

5. Mose 15,9: Hüte dich, dass nicht etwa sei Gedanke in deinem Herzen, nichtswürdiger, (sich) sagend: Es naht heran...

Der "nichtswürdige Gedanke im Herzen" wird im alten Testament als der böse Geist verstanden und personifiziert, sowie ja auch "der Widergeist gegen Gott" als "der Satan" (d.h.: der Widersachergeist, der Gott widersachende Geist) personifiziert wird. Der nichtswürdige Gedanke im Herzen wird identisch gesehen mit dem Geist Belial.

Später benannte man dann widergöttliche Geister mit dem griechischen Wort "daimones" - der "widergöttliche, nichtswürdige Gedanke im Herzen" wird zum Dämon Belial.

Nach der Goetia: ein König der unhimmlischen Engel, wurde direkt nach Lucifer erschaffen, bewirkt die Gunst von Freunden und Feinden, verteilt Schenkungen, gibt Schutzgeister

Nach der Demonolatry-Liste: das Element Erde, der Prinz des Betrugs, einer der 72 Geister des Solomon. Spekulationen deuten darauf hin, "Belial" leitet sich aus dem hebräischen Begriff "beli ya 'al" her, was "ohne Worte" bedeutet.

Nach LaVey's Satanischer Bibel (infernal names): (hebräisch) ohne Gebieter, Niedertracht der Erde, Unabhängigkeit, der Norden (Kronprinz der Hölle)

Nach "die Kinder Lucifers": von den Sidoniern angebeteter Dämon, ausschweifend, verkommen und mehr um des Lasters selbst willen in das Laster verliebt, aber sehr anmutig.

Nach Wierus' Pseudomonarchia daemonum: einer der Könige der Hölle, gleich nach Lucifer erschaffen, riss den größeren Teil der Engel in die Revolte mit; er lügt, spricht mit Anmut, verschafft Würden und Ansehen. Salomon schloss ihn mit all seinen Legionen (522.280 Dämonen) in eine Flasche ein, die die Babylonier zerschlugen und so die Teufel befreiten.

Nach Collin und Plancy 1818: Der Böse, den der zweite Korintherbrief zitiert (VI,15). Er leitet sich von Baal ab, gegen den die Propheten des Alten Testaments Drohungen und Verwünschungen auszustoßen pflegten. Angebetet wurde er in Sodom und gilt als Dämon der Päderastie.

weitere Bibelstellen: 1. Sam. 1,16, 1. Sam. 2,12

Aus dem "Lexikon der Götter und Dämonen" von Manfred Lurker, Kröner Verlag, Stuttgart, ISBN 3 520 82001 3
auch Beliar ("der Heillose, Nichtswürdige"); das Alte Testament bezeichnet besonders bösartige Menschen als "Männer Belials" (2. Samuel 16,7) in Psalm 18,4) steht das Wort in einer Verbindung "Bäche des Verderbens", in katholischen Bibelausgaben öfters mit "Bäche des Teufels" wiedergegeben. Die Bedeutung Satan, Teufel liegt eindeutig vor im Neuen Testament (2. Korinther 6,15 und in den Texten von Qumran; Belial ist der Geist (und der Fürst) der Finsternis.

Belili
altmesopotamische Göttin, wahrscheinlich der Unterwelt zugehörig; sie ist eine Schwester des Vegetationsgottes Dumuzi. Verschiedentlich wollte man von ihr die biblische Gestalt des Belial herleiten.

Aus "die Kinder Lucifers", Collin de Plancy, Clemens Verlag, Berlin, ISBN 3 88468 033 12
von den Sidoniern angebeteter Dämon. Die Hölle hat keinen Geist erlebt, der ausschweifender, verkommener und mehr um des Lasters selbst willen in das Laster verliebt ist. So sehr aber seine Seele scheußlich und widerlich ist, so sehr bezaubert sein Äußeres. Seine Körperhaltung strahlt Anmut und Würde aus. Es gab sogar einen Kult für ihn in Sodom und in anderen Städten, aber man wagte nie so recht, ihm Altäre zu bauen.

Delancre berichtet, sein Name bedeute "Rebell" oder "Ungehorsamer". Wierus widmet ihm in seinem Verzeichnis der Monarchie Satans einen langen Artikel: "Man glaubt," heißt es bei ihm, "daß Belial, einer der Könige der Hölle, gleich nach Lucifer erschaffen wurde und er den größeren Teil der Engel in der Revolte mitriß: so wurde er auch als einer der ersten aus dem Himmel verstoßen."
Wenn man ihn beschwört, zwingt man ihn durch Opfergaben, mit Aufrichtigkeit auf die Fragen zu antworten, die man ihm stellt. Wenn man ihn aber nicht im Namen Gottes beschwört, nichts als die Wahrheit zu sagen, verfällt er ziemlich schnell in Lügen. Er zeigt sich manchmal in Gestalt eines Engels voller Schönheit, der auf einem Feuerwagen sitzt. Er spricht mit Anmut, verschafft Würden und Ansehen, läßt Freunde in gutem Einvernehmen leben und verschafft tüchtige Diener. Achtzig Legionen befehligt er aus dem ehemaligen Rang der Fürstentümer und aus dem der Engel. Er ist denen ein zuverlässiger Helfer, die sich ihm unterwerfen, und wenn er dabei versagt, ist es leicht, ihn zu bestrafen, wie Salomon es beispielsweise gemacht hat: der schloß ihn mit allen seinen Legionen, welche eine Armee von fünfhundertzweiundzwanzigtausendzweihundertachtzig Dämonen ergeben, in eine Flasche ein. Die Flasche muß wohl sehr geräumig gewesen sein.
Salomon aber war so mächtig, daß er bei anderer Gelegenheit auf gleiche Weise sechstausendsechshundertundsechzig Millionen Teufel einsperrte, die sich gegen ihn nicht wehren konnten. Gelehrte erzählen auch, Salomon habe die Flasche, in der Belial war, in einen tiefen Brunnen gesteckt, den er mit großen Steinen wieder verschloß, und zwar nicht weit von Babylon. Die Babylonier seien dann in dem Glauben, dort einen Schatz zu finden, in diesen Brunnen hinabgestiegen und hätten die Flasche zerschlagen, so daß alle Teufel daraus entwichen. Belial aber, voller Angst, wieder ergriffen zu werden, habe sich in eine Götzenfigur eingenistet, die er leer vorfand, und angefangen, Orakel zu verkünden. Dies führte dann dazu, daß die Babylonier ihn anbeteten.

Aus der "Goetia", Schikowski, Berlin
68. BELIAL - Der achtundsechzigste Geist ist Belial. Er ist ein mächtiger und machtvoller König und wurde direkt nach Luzifer erschaffen. Er erscheint in der Gestalt zweier schöner Engel, die auf einem Feuerwagen sitzen. Er spricht mit anmutiger Stimme und verkündet, daß er als erster unter der würdigeren Art fiel, die vor Michael und den anderen himmlischen Engeln war. Sein Amt ist es, Schenkungen, Senatorenschaften und dergleichen zu verteilen sowie die Gunst von Freunden wie von Feinden zu bewirken. Er gibt ausgezeichnete Schutzgeister und regiert über 80 (?) Legionen Geister. Beachte gut, daß dieser König Belial Opferungen, Opfer und Geschenke, die ihm vom Exorzisten dargereicht werden, haben muß, sonst wird er auf dessen Bitten keine wahren Antworten geben. Aber dann verweilt er keine Stunde in der Wahrheit, außer er wird durch göttliche Gewalt dazu gezwungen. Und sein Siegel ist dieses [nicht abgebildet], das wie schon gesagt getragen werden soll.

Aus "Satans Handbuch", Oliver Fehn, Bohmeier Verlag, Lübeck, ISBN 3-89094-366-7
Belial steht für Erde, und Erde bedeutet Materie. ... Dazu gehört die lustvolle Seite der menschlichen Natur inklusive Sex, Freude und allem, was das Leben einigermaßen lebenswert macht. Dazu gehört auch Geld...

Bei Milton ist Belial der Dämon der Unreinheit ...

Im 2. Korintherbrief, Kapitel 6, Vers 15 erscheint Belial als Gegenpol zur "Lichtgestalt" Christus, ... Es ist ferner der Belial-Aspekt des Teufels, der Jesus in der Wüste "versucht". ... Für Satan alias Belial jedoch ist Zufriedenheit Gift - ein Narkotikum, schlimmer noch als der Glaube.

So war Belial der Lieblingsdämon des berüchtigten Gilles de Rais, der im 15. Jahrhundert an die zwölf Dutzend Kinder tötete...



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