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auch: Behemot

Hebräisch "Behema" = das Tier, Vieh, Haustier
"Behemot(h)" = das Nilpferd.

Das älteste Buch der Bibel, Hiob, das in vorjüdischer Zeit verfasst wurde, erzählt einen Dialog zwischen Gott und Hiob, dem Gott sich und seine Macht und Größe präsentiert. Zu dem Zweck führt Gott einige möglichst monströse und imposante Beispiele an, worüber er (angeblich) herrscht und was er (angeblich) geschaffen hat. Im Zug dieser Aufplusterung seiner Gewalt erwähnt Gott die Gämse in den Bergen, den Wildesel, Strauß und Ross, den Adler, sowie einige weitere Gestalten aus seinem Tiergarten (siehe Hiob 39) und eben auch den Leviathan und den Behemoth.

Langenscheidts: behema, behemoth

Der Behemoth wird in Hiob von Gott als ein Grasfresser beschrieben, der Knochen hat wie eiserne Röhren, ordentliche Kraft in den Lenden und große Stärke in seinen Bauchmuskeln, dass er sich in Rohr und Sumpf legt und es nicht fürchtet, wenn der Strom anschwillt.

Mutmaßlich drangen im Mittelalter nur Fragmente des Hiob-Textes zu den Leuten vor, die den Behemoth als mit Satan identisch dachten und ihn sich als einen fetten Dämon vorstellten, dessen Kraft in den Sehnen seines Bauches und seiner Lenden sei.

Das Nilpferd ist immerhin das Symboltier des ägyptischen Gottes der Dürre und der Leere, Seth bzw. Seth-hen, von dessen Name das hebräische Wort "Satan" abstammen dürfte.

Gesenius: Behemot(h)

Gottes Beschreibung des Behemoth, insbesondere im Kontext der anderen Tiere lässt allerdings darauf schließen, dass in der Hiob-Stelle wohl auch nur ein gewöhnliches Nilpferd gemeint ist. So ist Behemoth als Dämon möglicherweise nur ein Missverständnis.

Holzstich von Louis Pascal Breton: Behemoth

Nach LaVey's Satanischer Bibel (infernal names): Hebräische Personifikation des Satans in Form eines Elefanten

Nach der Demonolatry-Liste: einer der Namen für Satan

Nach "die Kinder Lucifers": schwergewichtiger, dummer Dämon der Gefräßigkeit, Kellermeister und Obermundschenk der Unterwelt.

Nach Collin und Plancy 1818: Die Bestie schlechthin, von der das Buch Hiob (XI,15) berichtet. Grobschlächtiger, dummer Dämon; seine Kraft liegt in seinen Lenden: sein Betätigungsfeld sind die Naschhaftigkeit und die Genüsse des Magens. Manche Dämonologen behaupten, dass er in der Hölle als Kellermeister und Mundschenk arbeite. Auch soll er die Gestalt aller großen Tiere annehmen können: Nilpferd, Walfisch, Elefant; aber auch Fuchs und Wolf. Die Rabbiner haben aus ihm ein wunderbares Rind gemacht, das dem Fest ihres Messias vorbehalten ist.

Bibelstellen: Hi. 40,10-19 (bzw. 15-24)

Behemoth (Mitte) und Leviathan unter der Macht Jhwhs

Aus dem "Lexikon der Götter und Dämonen" von Manfred Lurker, Kröner Verlag, Stuttgart, ISBN 3 520 82001 3
(hebräisch behema "Tier"), Bezeichnung des Nilpferds (Ijob 40). In der jüdischen Apokalyptik erscheint es als Tier der Endzeit. Im christlichen Mittelalter wurde es - in Anknüpfung an patristische Texte - zum Satan. Möglicherweise fand es auch ein Nachleben als angeblich geheime Symbolfigur Baphomet der Tempelherren, die sie bei der Aufnahme in den Orden verehrt und geküßt haben sollen; wenn dies zutrifft, dann als eine Art Deckname des wahren Gottes.

Aus "die Kinder Lucifers", Collin de Plancy, Clemens Verlag, Berlin, ISBN 3 88468 033 12
schwergewichtiger und trotz seiner Würden dummer Dämon. Seine Kraft liegt mehr in der Hüftgegend; seine Herrschaftsbereiche sind die Gefräßigkeit und die Freuden des Bauches. Manche Dämonomanen halten ihn für den Kellermeister und Obermundschenk der Unterwelt.
Bodin* glaubt, Behemoth sei niemand anderes als der ägyptische Pharao, der die Hebräer verfolgte. Hiob spricht von Behemoth als einer gräßlichen Kreatur. Manche Kommentatoren behaupten, damit sei der Walfisch gemeint, andere, der Elefant, doch es gab auch Ungeheuer, deren Arten untergegangen sind. Im Prozeß Urbain Grandiers** sieht man, daß Behemoth sehr wohl ein Dämon ist. Delaure meint, daß man ihn für ein riesiges Tier gehalten hat, weil er sich die Gestalt aller großen Tiere gibt. Er fügt hinzu, Behemoth könne sich auch perfekt in einem Hund, einem Elefanten, einem Fuchs und einem Wolf verbergen.
* Bodin, Daemonomanie der Hexer, Buch 1, Kap. 1
** Siehe Nicolas Aubin, Die Geschichte der Teufel von Loudun, ZerlingVerlag, Berlin 1981. (Anm. d. Hrsg.)




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